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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Datum der Bewertung: 16.01.2012
Die Bewertungen des IGeL-Monitors geben den Stand des Wissens wieder und werden regelmäßig aktualisiert. Versicherte finden hier aktuelle Bewertungen zu den am häufigsten angebotenen und relevantesten IGeL. Das Archiv enthält IGeL, die wir zu einem früheren Zeitpunkt bewertet haben, die wir aber nicht mehr auf Aktualisierungsbedarf prüfen.
Können Patienten mit psychischen Erkrankungen durch Malen und Werken wieder einen besseren Kontakt zur Umwelt finden?
Fachgebiet | Psychiatrie und Psychotherapie |
---|---|
Bereich | Psyche |
Anlass | Psychische Störung oder Erkrankung, Schizophrenie, Verhaltensauffälligkeiten |
Verfahren | Künstlerisches Gestalten |
Kosten | Einzelbehandlung: pro Sitzung zwischen 40 und 93 Euro; Gruppenbehandlung: pro Sitzung zwischen 20 und 46 Euro |
GKV-Leistung | Diverse Maßnahmen der Arzneimittel- und Psychotherapie, sowie Ergotherapie |
Wir bewerten die Kunsttherapie bei psychischen Erkrankungen als „unklar“.
Eine Kunsttherapie soll Patienten mit psychischen Erkrankungen helfen, durch das Gestalten wieder einen besseren Kontakt zur Umwelt zu finden. Das Arbeiten mit Farben und Formen kann als begleitende Maßnahme etwa bei Schizophrenie eingesetzt werden. Die Kunsttherapie gehört jedoch nicht zum Pflichtkatalog der gesetzlichen Krankenkassen, sondern ist immer eine IGeL. Einzelne Elemente der Kunsttherapie können jedoch Bestandteil der Ergotherapie oder medizinischen Rehabilitation sein, die GKV -Leistung sind.
Die insgesamt schwache Studienlage lässt weder Hinweise auf einen Nutzen noch auf einen Schaden erkennen. Eine neue Studie , die bei einer Aktualisierung im Dezember 2014 gefunden wurde, ändert unsere Bewertung nicht.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: terrasprite/Thinkstock
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/kunsttherapie-bei-psychischen-erkrankungen.html
Fachgebiet | Psychiatrie und Psychotherapie |
---|---|
Bereich | Psyche |
Anlass | Psychische Störung oder Erkrankung, Schizophrenie, Verhaltensauffälligkeiten |
Verfahren | Künstlerisches Gestalten |
Kosten | Einzelbehandlung: pro Sitzung zwischen 40 und 93 Euro; Gruppenbehandlung: pro Sitzung zwischen 20 und 46 Euro |
GKV-Leistung | Diverse Maßnahmen der Arzneimittel- und Psychotherapie, sowie Ergotherapie |
Durch das Gestalten mit Farben und Formen will die Kunsttherapie Patienten mit psychischen Störungen und Krankheiten helfen, den Kontakt mit der Umwelt zu verbessern. Die Kunsttherapie gehört nicht zum Pflichtkatalog der gesetzlichen Krankenkassen, ist also immer eine IGeL. Jedoch können bestimmte handwerkliche oder gestalterische Methoden Bestandteil der Ergotherapie oder der medizinischen Rehabilitation sein, die im GKV-Leistungskatalog enthalten sind. Eine Einzelbehandlung kostet in der Regel pro Sitzung zwischen 40 und 93 Euro und eine Gruppenbehandlung zwischen 20 und 46 Euro.
Zu den psychischen Störungen, die mit Kunsttherapie behandelt werden, zählt beispielsweise die Schizophrenie. Der schizophrene Patient leidet an einer charakteristischen Störung der Wahrnehmung, des Denkens, der Ichfunktion, des Antriebs und anderem. Psychotische Schübe treten ebenso auf wie chronische Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Antriebsminderung und sozialer Rückzug. Etwa einer von einhundert Menschen erkrankt an Schizophrenie, vor allem zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Unfälle, Selbstmorde, aber auch Herzkreislauferkrankungen vermindern die Lebenserwartung schizophrener Patienten. Ursache der Schizophrenie ist offenbar eine Kombination neurobiologischer, psychologischer und sozialer Faktoren. Behandelt wird die Schizophrenie mit Antipsychotika, eventuell mit elektrischen oder magnetischen Hirnstimulierungen, mit Ergotherapie sowie mit psychotherapeutischen Verfahren, wie zum Beispiel einer Verhaltenstherapie. Auch andere Verfahren, wie etwa die Kunsttherapie, können ergänzend zum Einsatz kommen.
Neben der Behandlung mit Medikamenten kommen in der Therapie psychischer Krankheiten wie der Schizophrenie und schwerer Lebenskrisen auch Verfahren aus dem Bereich der Psychotherapie zum Einsatz. Auch Therapieformen, die man unter dem Begriff „künstlerische Therapien“ (manchmal auch Kreativtherapien) zusammenfasst, werden angeboten, sind aber, abgesehen von den bereits erwähnten Ausnahmen, nicht im Pflichtkatalog der Krankenkassen enthalten. Dazu zählen neben der Kunsttherapie auch die Musik-, Tanz- und Theatertherapie. Eine Sonderform der Kunsttherapie ist die anthroposophische Kunsttherapie, die in das Gedankengebäude der anthroposophischen Medizin integriert ist.
Der Deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie sieht den Zweck der Kunsttherapie darin, dass sie die „Fähigkeit des Menschen fördert, seine Umwelt unmittelbar über die Sinne wahrzunehmen und zu begreifen. Sie setzt an einem tiefen Grundbedürfnis des Menschen an, sich gestalterisch auszudrücken und mit sich und anderen in Kontakt zu treten.“ Durch Materialien und Medien der bildenden Kunst sollen innere Prozesse sichtbar gemacht werden. Für den Therapeuten sind sowohl der Gestaltungsprozess als auch das fertige Bild aufschlussreich. Eine neuere Form des Verfahrens ist die rezeptive Kunsttherapie, die allein durch das Betrachten von Kunst heilende Prozesse in Gang setzen soll. So gesehen kann bereits ein mit Kunstwerken bestücktes Wartezimmer einer Arztpraxis eine therapeutische Wirkung besitzen.
In einer S3-Leitlinie zur Schizophrenie sowie einer S3-Leitlinie zu posttraumatischen Belastungsstörungen wird die Kunsttherapie als Therapieform zwar erwähnt, aber nicht ausdrücklich empfohlen.
Eine Kunsttherapie bei psychischen Erkrankungen soll, wie es in der Leitlinie zur Schizophrenie heißt, dem Patienten helfen, seinen Selbst- und Realitätsbezug wiederzugewinnen, seine Körper- und Raumwahrnehmung zu entwickeln sowie kognitive Funktionen, Autonomie und den Gefühlsausdruck zu verbessern.
Eine Kunsttherapie bei psychischen Erkrankungen wäre nützlich, wenn sie die Lebensqualität der Patienten verbessern und den Heilungsprozess unterstützen würde.
Zur Kunsttherapie wurden zwei Übersichtsarbeiten bei Schizophrenie, eine zu posttraumatischen Belastungsstörungen und eine zu diversen psychischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten gefunden. Diese Übersichtsarbeiten werten insgesamt fünf prinzipiell hochwertigere Studien aus, die jedoch aufgrund diverser methodischer Mängel nur eingeschränkt aussagekräftig sind. Ein grundsätzlicher Mangel besteht darin, dass eine Kunsttherapie nur unzureichend gegen eine entsprechende Scheinbehandlung getestet werden kann, so dass eine objektive Nutzen bewertung kaum möglich ist. Wie aussagekräftig die Studien tatsächlich sind, spielt jedoch insofern keine Rolle, als es den Patienten in den noch am ehesten geeigneten Studien subjektiv mit Kunsttherapie nicht besser ging als ohne.
Wir sehen deshalb keine Hinweise auf einen Nutzen .
Eine Kunsttherapie bei psychischen Erkrankungen wäre schädlich, wenn sie unerwünschte Wirkungen hätte oder die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen würde.
Die gefundenen Studien gehen nicht auf mögliche Schäden ein. Ein direktes oder indirektes Schadens potenzial ist auch nicht zu erkennen.
Wir sehen deshalb keine Hinweise auf einen Schaden.
Eine Kunsttherapie bei psychischen Erkrankungen bewerten wir als „unklar“: Die insgesamt schwache Studienlage gibt weder Hinweise auf einen Nutzen noch auf einen Schaden. Eine neue Studie , die bei einer Aktualisierung im Dezember 2014 gefunden wurde, ändert unsere Bewertung nicht.
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https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/kunsttherapie-bei-psychischen-erkrankungen.html
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „Ergebnisbericht“ findet sich ausschließlich in älteren Bewertungen.
Er dokumentiert unsere Recherche zu Wirksamkeit
beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
"In älteren Bewerwertungen war die „Evidenzsynthese“ eine Zusammenfassung des Ergebnisberichts.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
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"Der „GKV-Katalog“ oder „GKV-Leistungskatalog“ umfasst medizinische
Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen müssen. Diese
Leistungen werden deshalb als Kassenleistungen bezeichnet. Sofern
eine Leistung vom G-BA nicht explizit abgelehnt wurde, darf eine
gesetzliche Krankenkasse die Kosten jedoch freiwillig übernehmen.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
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"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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