Medien

Welche Rolle spielen Medien im IGeL-Markt?

Zeitschriften, Radio, Fernsehen, Internetauftritte und Soziale Medien berichten über den IGeL-Markt und einzelne IGeL. Manchmal wird dabei gar nicht ausdrücklich erwähnt, dass es sich um IGeL handelt. Da Medien der Bevölkerung generell als wichtige Quelle für Gesundheitsinformationen dienen, spielen sie eine große Rolle im IGeL-Markt.

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Welche Interessen verfolgen Medien?

Medien wollen über Trends, Neuerungen und Missstände informieren. Um eine Neuerung möglichst spektakulär erscheinen zu lassen, kann ein Nutzen dabei leicht übertrieben dargestellt werden. Informieren die Medien kritisch, richtet sich die Kritik oft gegen Ärztinnen und Ärzte, die unnötige oder schädliche Leistungen anbieten, oder gegen die Kassen, die sinnvolle Leistungen verweigern.
Außerdem haben Medien ein Interesse daran, Geld mit Anzeigen einzunehmen — z.B. Anzeigen, die auch IGeL bewerben. Im Graubereich zwischen Werbung und journalistischem Beitrag bewegen sich die sogenannten Verlagssonderveröffentlichungen.

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Wie verlässlich sind Medieninformationen?

Als alleinige Quelle für Gesundheitsinformationen sind einzelne Medien nicht geeignet. So zeigen Untersuchungen wie die des Medien-Doktors, dass nur wenige Beiträge die Kriterien für gute Medizinberichterstattung erfüllen. Hierfür sind mehrere Gründe denkbar: Medienleute arbeiten unter hohem Druck, der wenig Zeit für gründliches Recherchieren lässt. Vielen Medienleuten, die über Medizinthemen berichten, fehlt zudem die nötige wissenschaftliche Kompetenz, um nach Studien suchen und die Qualität dieser Studien richtig einordnen zu können.

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Wie verlässlich sind IGeL-Ratgeber?

Ratgeber, meist als Buch oder als Broschüre, können im weiteren Sinn zu den Medien zählen. IGeL-Ratgeber werden beispielsweise von Einzelpersonen, herstellenden Firmen und Verbänden geschrieben, die meist unmittelbar vom IGeL-Markt profitieren. Es ist deshalb denkbar, dass solche Ratgeber andere Interessen verfolgen als die neutrale Aufklärung von Versicherten.
Außerdem werden IGeL-Ratgeber von  Ärztekammern  und medizinischen Fachgesellschaften herausgegeben, die sich um eine differenzierte Darstellung bemühen und Versicherte vor Auswüchsen des IGeL-Marktes schützen wollen.
Und schließlich werden IGeL-Ratgeber von unabhängigen Beratungseinrichtungen verfasst, deren explizites Ziel die Aufklärung ist, die also kein erkennbares Interesse daran haben, IGeL besonders positiv oder negativ darzustellen.

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Wie verlässlich ist der IGeL-Monitor?

Der IGeL-Monitor, den Sie gerade lesen, wurde 2012 vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) ins Leben gerufen. Der MDS war bis zum 31. Dezember 2021 eine Einrichtung des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) . Zum 1. Januar 2022 wurde der Medizinische Dienst Bund als Rechtsnachfolger des MDS errichtet. Der Medinische Dienst Bund setzt sich - wie auch zuvor der MDS - dafür ein, dass nach Möglichkeit nur Therapien oder Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen, deren Nutzen nach den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin in aussagekräftigen Studien nachgewiesen wurde. Im Sinne der Versicherten folgt der IGeL-Monitor außerdem dem ärztlichen Grundsatz, dass eine medizinische Anwendung vor allem nicht schaden darf. Wie wir vom Redaktionsteam des IGeL-Monitors bei unseren Bewertungen vorgehen, wird in der Rubrik „Wie wir arbeiten“ ausführlich und transparent dargelegt.

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