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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Kann Akupunktur Spannungs-Kopfschmerzen verhindern oder lindern?
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Innere Medizin , Neurologie , Chirurgie/Orthopädie |
---|---|
Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | Kopfschmerzen |
Verfahren | Behandlung nach der traditionellen chinesischen Medizin |
Kosten | Pro Sitzung inkl. Beratung zwischen 25 und 60 Euro |
GKV-Leistung | Schmerztherapie, vor allem mit Medikamenten, die zum Teil jedoch selbst bezahlt werden müssen |
Wir bewerten die IGeL Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen, verglichen mit einer medikamentösen Standardtherapie, als „unklar“.
Die Akupunktur ist eine Therapieform der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Feine Nadeln, die an bestimmten Punkten des Körpers gesetzt werden, sollen zum Beispiel Kopfschmerzpatienten vor weiteren Schmerzattacken bewahren oder dann zumindest ihre Schmerzen lindern. Bei Schmerzerkrankungen werden die Kosten für die Behandlung im Prinzip von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ausgenommen hiervon sind jedoch verschiedene Schmerzmittel, die vom Patienten selbst bezahlt werden müssen. Akupunktur ist bei Kopfschmerzen immer eine IGeL.
Die Studienlage ist aus zwei Gründen unbefriedigend: Zum einen finden wir keine Übersichtsarbeiten und Studien, die eine Akupunktur mit einer Medikamententherapie vergleichen, was unserer Ansicht nach jedoch die entscheidenden Informationen über einen praktischen Nutzen der Akupunktur liefern würde. Zum anderen kommen auch die Vergleiche der Akupunktur mit einer Scheinakupunktur zu widersprüchlichen Ergebnissen. Insgesamt sehen wir deshalb weder Hinweise auf einen Nutzen noch auf einen Schaden der Akupunktur.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Thinkstock
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/akupunktur-zur-spannungskopfschmerz-prophylaxe.html
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Innere Medizin , Neurologie , Chirurgie/Orthopädie |
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Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | Kopfschmerzen |
Verfahren | Behandlung nach der traditionellen chinesischen Medizin |
Kosten | Pro Sitzung inkl. Beratung zwischen 25 und 60 Euro |
GKV-Leistung | Schmerztherapie, vor allem mit Medikamenten, die zum Teil jedoch selbst bezahlt werden müssen |
Die Akupunktur nach der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) umfasst Verfahren, bei denen verschiedene Punkte des Körpers mit Nadeln, Wärme oder Druck gereizt werden. Seit 2007 ist die Nadel-Akupunktur ohne elektrische Stimulation in zwei Fällen Kassenleistung: bei chronischen Rückenschmerzen und Schmerzen aufgrund einer Abnutzung (Arthrose) des Kniegelenks. In allen anderen Fällen ist Akupunktur eine IGeL. Behandlung und Vorbeugung bei Spannungskopfschmerzen sind grundsätzlich Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen, nicht jedoch alle Medikamente und Verfahren, die verschrieben oder angeboten werden, wie etwa die Akupunktur. Eine Akupunktur-Sitzung mit Beratung kostet in der Regel zwischen 25 und 60 Euro. Für eine Behandlung werden im Schnitt etwa 15 Sitzungen veranschlagt, in Extremfällen können es auch 40 Sitzungen sein. Dazu kann noch eine sogenannte Auffrischungsbehandlung mit 3 bis 4 Sitzungen kommen.
Kopfschmerzen werden in vier Typen eingeteilt, wovon die beiden häufigsten Spannungskopfschmerzen und Migräne sind. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind jeweils davon betroffen. Spannungskopfschmerzen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie beidseitig sind, bei körperlicher Aktivität nicht stärker werden, nicht von Übelkeit begleitet sind, entweder mit Licht- oder mit Lärmempfindlichkeit einhergehen können und nicht auf andere Erkrankungen zurückzuführen sind. Ausgelöst oder verstärkt werden sie eventuell durch Stress, fiebrige Infekte und Fehlbelastungen von Muskeln. Treten die Schmerzen an mehr als 15 Tagen im Monat in drei aufeinanderfolgenden Monaten auf, nennt man den Spannungskopfschmerz „chronisch“. Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen leiden häufiger auch unter Angst, depressiven Verstimmungen, Schlafstörungen, nehmen besonders viele Schmerzmittel ein und stammen oft aus Familien, in denen auch andere Mitglieder unter chronischen Spannungskopfschmerzen leiden.
Behandelt werden Spannungskopfschmerzen überwiegend mit verschiedenen Medikamenten. Die S1-Leitlinie „Therapie des episodischen und chronischen Spannungskopfschmerzes und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen“ empfiehlt zur Vorbeugung als allgemeine Maßnahmen Entspannungsübungen, Ausdauertraining wie Joggen, Schwimmen und Radfahren sowie ein Kopfschmerztagebuch. Als Mittel der ersten Wahl nennt die Leitlinie neben verschiedenen Medikamenten auch Akupunktur sowie Physiotherapie und Manualtherapie. Die nicht-medikamentösen Verfahren zeichnen sich dabei laut Leitlinie allerdings mehr durch eine hohe Akzeptanz bei den Patienten als durch überzeugende Belege aus Studien aus.
Akupunktur wird bei vielen Beschwerden eingesetzt, darunter auch bei Schmerzen. Nach der traditionellen Lehre müssen dabei die Nadeln auf sogenannte Meridiane gesetzt werden, um eine Lebensenergie, das Qi, zu beeinflussen. Meridiane sind hypothetische Körperlinien, die verschiedene Körperteile verbinden. Um die Wirksamkeit zu untersuchen, lassen sich echte Akupunkturbehandlungen mit anderen Therapien oder mit Scheinakupunkturen vergleichen, die entweder ohne wirkliche Nadelstiche auskommen oder bei denen die Nadeln an falsche Stellen oder nicht tief genug gesetzt werden. Bislang wurden hunderte solcher Akupunkturstudien durchgeführt. Im Jahr 2000 beschloss der G-BA, die Wirksamkeit der Akupunktur gegen verschiedene Schmerzen in Modellprojekten zu analysieren. In ihrem Abschlussbericht im Jahr 2006 befanden die G-BA -Experten die Wirksamkeit der Akupunktur für zwei Arten von Schmerz für ausreichend belegt: Bei chronischen Rückenschmerzen und Schmerzen durch Kniearthrose ist die Akupunktur seit 1.1.2007 Kassenleistung.
Die oben unter „Gesundheitsproblem“ zitierte S1-Leitlinie fußt nicht auf einer systematischen Analyse der Fachliteratur, weshalb ihre Aussagen zur Akupunktur hier nicht als Empfehlung genannt werden. Darüber hinaus wurden keine S2- oder S3-Leitlinie n gefunden, die Akupunktur beim Spannungskopfschmerz erwähnen.
Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen soll wirken, indem feine Nadeln an Körperpunkten, die in der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin vorgegeben sind, gesetzt werden und Vorgänge im Körper auslösen, die Schmerzschübe verhindern oder abschwächen.
Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen wäre nützlich, wenn dadurch die Schmerzen seltener oder schwächer werden würden.
Insgesamt wurden drei Übersichtsarbeiten sowie ein Abschlussbereicht des G-BA zur Bewertung der Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen gefunden. Diese Reviews werten etliche Einzelstudien aus, alleine die aktuelle Übersichtsarbeit der Cochrane Collaboration stützt sich auf 11 prinzipiell aussagekräftige Studien . In den Studien wurde eine klassische Nadelakupunktur mit verschiedenen Kontrollbehandlungen verglichen: mit anderen nichtmedikamentösen Behandlungen, mit Scheinakupunktur (die Nadeln werden an falschen Stellen und/oder nur oberflächlich gesetzt) oder mit Nichtstun. Anders als bei der Akupunktur gegen Migräne fanden wir keine Studien, die Akupunktur mit einer medikamentösen Therapie vergleichen. Das wäre jedoch die für uns relevante Vergleichsgruppe. Zum Auswerten der Effekte wurden die Patienten meist nach Stärke und Häufigkeit der Schmerzen befragt. Dabei zeigt sich, dass es Patienten mit Akupunktur besser geht, als wenn sie keine Behandlung bekommen. Dies muss jedoch nicht an der Akupunktur selbst liegen, sondern kann auch durch die Erwartungshaltung der Patienten, die Zuwendung durch den Arzt und andere sogenannte Placebo-Effekt e bedingt sein. Wird Akupunktur mit Scheinakupunktur verglichen, kommt der G-BA-Bericht zu dem Schluss, dass sich beide nicht unterscheiden, während dagegen die drei Übersichtsarbeiten die Akupunktur teilweise leicht im Vorteil sehen. Der Vergleich mit anderen nichtmedikamentösen Verfahren brachte keine verlässlichen Ergebnisse.
Es gibt also widersprüchliche Antworten auf die Frage, ob Akupunktur einer Scheinakupunktur überlegen ist. Es finden sich keine Angaben darüber, ob Akupunktur Spannungskopfschmerzen besser vorbeugen kann als die bewährten Medikamente.
Wir sehen deshalb insgesamt keine Hinweise auf einen Nutzen der Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen im Vergleich mit einer medikamentösen Standardtherapie.
Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen wäre schädlich, wenn die Behandlung Nebenwirkungen hätte oder die Lebensqualität der Patienten beinträchtigen würde.
Die Studien ergeben, dass schwere Nebenwirkungen selten und zudem vermeidbar sind. Leichte Nebenwirkungen treten häufiger auf, gehen jedoch von Art und Umfang nicht über das hinaus, was auch bei Scheinakupunktur beobachtet wird. Auch für die Frage eines möglichen Schadens der Akupunktur im Vergleich zu einer Medikamentengabe fanden wir keine Studien.
Wir sehen insgesamt deshalb keine Hinweise auf einen Schaden im für uns relevanten Vergleich mit einer medikamentösen Standardtherapie.
Akupunktur zur Vorbeugung vor Spannungskopfschmerzen bewerten wir im Vergleich zu einer medikamentösen Standardtherapie als „unklar“: Die Studien, die Akupunktur mit Scheinakupunktur vergleichen, werden von drei Übersichtsarbeiten so interpretiert, dass die Akupunktur leichte Vorteile hat, während der G-BA -Bericht keinen Unterschied sieht. Hinsichtlich möglicher Schäden schneiden beide Verfahren gleich gut ab. Die unserer Ansicht nach relevante Frage, wie gut die Akupunktur im Vergleich zu Medikamenten Kopfschmerzen vorbeugen kann, wird in den von uns gefundene Studien und Arbeiten nicht beantwortet. Insgesamt sehen wir deshalb weder Hinweise auf einen Nutzen noch auf einen Schaden der Akupunktur.
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Akupunktur zur Migräneprophylaxe
Akupunktur in der Schwangerschaft
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Die „Cochrane Collaboration“ ist ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern bzw. Forschergruppen, die in hochwertigen Reviews
Nutzen und Schaden von Therapien und Früherkennungsmaßnahmen nach einem
international anerkannten, standardisierten Verfahren bewerten.
"Der „Ergebnisbericht“ findet sich ausschließlich in älteren Bewertungen.
Er dokumentiert unsere Recherche zu Wirksamkeit
beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
"In älteren Bewerwertungen war die „Evidenzsynthese“ eine Zusammenfassung des Ergebnisberichts.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
"„G-BA“ bedeutet „Gemeinsamer Bundesausschuss“. Der G-BA legt unter
anderem fest, welche Leistungen eine gesetzliche Krankenkasse erbringen
muss. Verfahren, die er ablehnt, darf eine gesetzliche Krankenkasse
nicht erbringen. Der G-BA ist zu gleichen Teilen mit Ärztinnen und Ärzten und Vertreterinnen und Vertretern
der Kassen besetzt - auch Patientinnen und Patienten sind an Entscheidungen beteiligt.
"„G-BA“ bedeutet „Gemeinsamer Bundesausschuss“. Der G-BA legt unter
anderem fest, welche Leistungen eine gesetzliche Krankenkasse erbringen
muss. Verfahren, die er ablehnt, darf eine gesetzliche Krankenkasse
nicht erbringen. Der G-BA ist zu gleichen Teilen mit Vertretern der
Ärzteschaft und der Kassen besetzt.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Als „Placebo-Effekt“ bezeichnet man Nutzen und Schaden einer Behandlung, die unabhängig von der spezifischen Wirkung auftritt. Ein Placebo-Effekt zeigt also den Nutzen und Schaden einer Behandlung im Vergleich zum natürlichen Krankheitsverlauf ganz ohne Behandlung. Die Wissenschaft geht davon aus, dass jede Behandlung auch eine Placebo-Wirkung hat.
"„Review“ lässt sich mit „Übersichtsarbeit“ übersetzen. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"„Review“ lässt sich mit „Übersichtsarbeit“ übersetzen. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „S1-Leitlinie“ ist die niedrigste Stufe im Prozess der
Leitlinienentwicklung. Sie wird von einer Gruppe von Expertinnen und Experten im informellen
Konsens erarbeitet.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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