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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Datum der Bewertung: 23.01.2012
Die Bewertungen des IGeL-Monitors geben den Stand des Wissens wieder und werden regelmäßig aktualisiert. Versicherte finden hier aktuelle Bewertungen zu den am häufigsten angebotenen und relevantesten IGeL. Das Archiv enthält IGeL, die wir zu einem früheren Zeitpunkt bewertet haben, die wir aber nicht mehr auf Aktualisierungsbedarf prüfen.
Kann man dank einer Augeninnendruckmessung sein Risiko reduzieren, ein Glaukom (grüner Star) zu bekommen und zu erblinden?
Fachgebiet | Arbeitsmedizin |
---|---|
Bereich | Augen |
Anlass | Vorsorge und Früherkennung von grünem Star (Glaukom) |
Verfahren | Messung am Auge |
Kosten | Inkl. Beratung zwischen 10 und 22 Euro |
GKV-Leistung | Bei Risikofaktoren oder Verdacht auf ein Glaukom: Augeninnendruckmessung (Tonometrie), Augenhintergrunduntersuchung (Ophthalmoskopie), Gesichtsfeldbestimmung (Perimetrie) |
Wir bewerten die Augeninnendruckmessung zur Vorsorge und Früherkennung eines Glaukoms als „tendenziell negativ“.
Ein erhöhter Augeninnendruck kann auf ein Glaukom (grüner Star) hinweisen, das sich erst noch entwickeln wird oder das bereits vorhanden ist. Gefährlich ist ein Glaukom, weil es im Extremfall zur Erblindung führen kann. Erkennen und Senken des erhöhten Augeninnendrucks soll ein Glaukom verhindern oder in seiner weiteren Entwicklung hemmen. Bei einem konkreten Glaukomverdacht zahlt die gesetzliche Krankenversicherung Untersuchungen wie die Messung des Augeninnendrucks. Als Vorsorge- oder Früherkennungsmaßnahme ist sie immer eine IGeL.
Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass die Augeninnendruckmessung ein Glaukom nicht zuverlässig vorhersagen oder diagnostizieren kann. Wenn Studien etwas über Schäden aussagen, dann erwähnen sie übereinstimmend leichte Nebenwirkungen der Untersuchung selbst. Außerdem gehen wir bei Früherkennungsuntersuchungen grundsätzlich davon aus, dass sie falsche Befunde und unnötige Untersuchungen und Behandlungen mit sich bringen können, was die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen würde.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: jyleken Fotolia
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/augeninnendruckmessung-zur-glaukom-frueherkennung.html
Fachgebiet | Arbeitsmedizin |
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Bereich | Augen |
Anlass | Vorsorge und Früherkennung von grünem Star (Glaukom) |
Verfahren | Messung am Auge |
Kosten | Inkl. Beratung zwischen 10 und 22 Euro |
GKV-Leistung | Bei Risikofaktoren oder Verdacht auf ein Glaukom: Augeninnendruckmessung (Tonometrie), Augenhintergrunduntersuchung (Ophthalmoskopie), Gesichtsfeldbestimmung (Perimetrie) |
Die Augeninnendruckmessung dient sowohl der Vorsorge als auch der Früherkennung: Ein erhöhter Augeninnendruck soll das Entstehen eines Glaukoms (grüner Star) vorhersagen wie auch auf ein bereits bestehendes Glaukom hinweisen. Ein Glaukom ist deshalb so gefürchtet, weil es zur Erblindung führen kann. Mit Vorsorge und Früherkennung und der sich anschließenden Therapie soll letztlich eine Erblindung verhindert werden. Wenn ein Verdacht auf ein Glaukom besteht, hat ein Versicherter Anspruch auf Untersuchungen, zu denen dann auch die Messung des Augeninnendrucks gehört. Zur Glaukom-Früherkennung ist die Messung dagegen eine IGeL. Sie kostet mit Beratung zwischen 10 und 22 Euro.
Das Glaukom gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen, die den Sehnerv schädigen. Bei manchen Glaukompatienten engt sich der Sehbereich über die Jahre immer weiter ein, bis er bei einigen schließlich ganz verschwindet und die Patienten folglich erblinden. Für das Jahr 2020 rechnet man in Deutschland mit 1900 neuen Erblindungen aufgrund eines Glaukoms.
Die Augenfachärzte in Deutschland haben zum Thema Glaukom-Früherkennung eine Leitlinie verfasst, der zufolge ein Glaukom behandelt werden soll, wenn zwei von drei Bedingungen erfüllt sind: ein erhöhter Augeninnendruck, sichtbare Schäden am Sehnerven sowie messbare Einschränkungen des Gesichtsfeldes. Behandelt wird mit Medikamenten, Laser und chirurgischen Verfahren.
Ein Glaukom macht sich erst bemerkbar, wenn man an den Rändern des Sehfeldes nicht mehr gut sieht. Man spricht auch von einer Einschränkung des "Gesichtsfelds". Dann ist der Sehnerv jedoch bereits schwer geschädigt. Um Risikofaktoren und Frühstadien der Krankheit zu erkennen, werden insgesamt rund zehn Verfahren diskutiert und erprobt. Eine einfache Methode ist die Messung des Augeninnendrucks, fachsprachlich Tonometrie.
Erhöhter Augeninnendruck und Glaukom haben jedoch weniger miteinander zu tun als man noch vor wenigen Jahren annahm: So haben ein bis zwei von vier Glaukomen-Patienten keinen erhöhten Augeninnendruck. Und umgekehrt bekommen die meisten Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck später kein Glaukom. Ein erhöhter Augeninnendruck kann also entweder ein Risikofaktor sein oder ein Krankheitssymptom – ein Risikofaktor, wenn noch kein Glaukom erkennbar ist, ein Krankheitssymptom, wenn auch andere Indizien auf ein Glaukom hindeuten.
Der G-BA hat 2005 das Glaukom-Screening geprüft und festgestellt, dass die verfügbaren wissenschaftlichen Daten nicht ausreichen, um eines der Verfahren in den GKV-Leistungskatalog aufzunehmen.
Laut Berufsverband der Augenärzte wird die alleinige Messung des Augeninnendrucks zur Glaukom-Früherkennung in der Augenheilkunde seit gut 20 Jahren als „Kunstfehler“ angesehen. Der Berufsverband hält bei der Glaukom-Früherkennung eine Untersuchung des Sehnerven zusätzlich zur Augeninnendruckmessung für unbedingt erforderlich.
Die USPSTF hält die Datenlage für ungenügend, um sich für oder gegen ein Screening auszusprechen.
Die Augeninnendruckmessung soll entweder ein erhöhtes Glaukomrisiko oder ein frühes Glaukom entdecken helfen. Der Augeninnendruck an sich kann mit dem Verfahren zuverlässig bestimmt werden, wobei bedacht werden muss, dass der Druck im Tagesverlauf erheblich schwanken kann.
Die Messung des Augeninnendrucks wäre nützlich, wenn dank ihres Einsatzes – und einer sich eventuell anschließenden Therapie – weniger Glaukome entstehen oder sich weiter entwickeln und dadurch weniger Menschen erblinden.
Unserer Recherche zufolge haben bislang keine aussagekräftigen Studien diesen möglichen Nutzen untersucht. Wir fanden jedoch vier Übersichtsarbeiten , die Studien zu Teilaspekten auswerten. Die Studien untersuchen zum Beispiel die Frage, wie gut sich frühe Glaukomstadien, die noch keine Beschwerden verursachen, mit der Augeninnendruckmessung auffinden lassen. Dabei zeigt sich, dass die diagnostische Aussagekraft des Tests mehrfach eingeschränkt ist: weil der Druck, wie bereits erwähnt, im Tagesverlauf erheblich schwanken kann, weil bei vielen Glaukomen der Druck nicht erhöht ist und weil ein erhöhter Druck in den meisten Fällen nicht auf ein bestehendes oder zukünftiges Glaukom hinweist. So zeigt eine Studie , dass sich bei Menschen mit einem erhöhten Augeninnendruck, aber ohne weitere Anzeichen innerhalb von 6 Jahren bei 11 Prozent ein Glaukom entwickelt. Ein auffälliger Wert weist demnach ebenso wenig zuverlässig auf eine tatsächliche Gefahr hin wie sie ein unauffälliger Wert ausschließt. Diese wenigen Daten reichen unserer Ansicht nach nicht aus, um Aussagen über den eigentlichen Nutzen einer Augeninnendruckmessung zuzulassen.
Wir sehen deshalb keine Hinweise auf einen Nutzen der Augeninnendruckmessung zur Vorsorge- oder Früherkennung eines Glaukoms.
Die Augeninnendruckmessung wäre dann schädlich, wenn die Messung selbst oder sich daraus ergebende Maßnahmen die Lebensqualität beeinträchtigen oder eine Gesundheitsgefahr darstellen würden.
Die Messung bei direktem Kontakt mit dem Auge kann unangenehm sein und zu Reizungen und Infektionen führen.
Bei einem Test zur Vorsorge und Früherkennung können wir grundsätzlich Schäden durch falsch-positive und falsch-negative Befunde sowie durch Überdiagnosen nicht ausschließen. So müssen Patienten damit rechnen, unnötig untersucht und behandelt zu werden, oder trotz unauffälligem Testergebnis ein Glaukom zu bekommen, was in jedem Fall ihre Lebensqualität beeinträchtigen würde.
Da die Studien keine verlässlichen Aussagen über die Häufigkeit möglicher Schäden zulassen, sehen wir insgesamt keine Belege , sondern nur Hinweise auf einen geringen Schaden.
Wir bewerten die Augeninnendruckmessung zur Vorsorge und Früherkennung des Glaukoms als „tendenziell negativ“.
Die von uns gefundenen Studien lassen keine definitive Aussage zum Nutzen zu, da bislang nicht untersucht wurde, inwieweit eine Augeninnendruckmessung zur Glaukomvorsorge oder -früherkennung tatsächlich den in Aussicht gestellten Nutzen, Erblindungen zu verhindern, hat. Wir sehen daher keine Hinweise auf einen Nutzen. Daneben sehen wir Hinweise auf einen geringen Schaden, da Schäden etwa durch unnötige Behandlungen nicht ausgeschlossen werden können.
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Die AHRQ ist die Agency for Healthcare Research and Quality (übersetzt: Agentur für Forschung und Qualität im Gesundheitswesen). Sie ist eine Abteilung des US-Gesundheitsministeriums. Eine ihrer Aufgaben ist es, umfangreiche Übersichtsarbeiten zu Therapien und Früherkennungsmaßnahmen zu erstellen oder durch andere Forschungseinrichtungen erstellen zu lassen.
"Der „Ergebnisbericht“ findet sich ausschließlich in älteren Bewertungen.
Er dokumentiert unsere Recherche zu Wirksamkeit
beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
"In älteren Bewerwertungen war die „Evidenzsynthese“ eine Zusammenfassung des Ergebnisberichts.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
"„G-BA“ bedeutet „Gemeinsamer Bundesausschuss“. Der G-BA legt unter
anderem fest, welche Leistungen eine gesetzliche Krankenkasse erbringen
muss. Verfahren, die er ablehnt, darf eine gesetzliche Krankenkasse
nicht erbringen. Der G-BA ist zu gleichen Teilen mit Ärztinnen und Ärzten und Vertreterinnen und Vertretern
der Kassen besetzt - auch Patientinnen und Patienten sind an Entscheidungen beteiligt.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Katalog“ oder „GKV-Leistungskatalog“ umfasst medizinische
Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen müssen. Diese
Leistungen werden deshalb als Kassenleistungen bezeichnet. Sofern
eine Leistung vom G-BA nicht explizit abgelehnt wurde, darf eine
gesetzliche Krankenkasse die Kosten jedoch freiwillig übernehmen.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Überdiagnose“ ist eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Eine Überdiagnose bringt meist eine Übertherapie mit sich. Überdiagnose und Übertherapie werden als die größten Schäden von Früherkennungsuntersuchungen angesehen.
"Eine „Überdiagnose“ ist eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Eine Überdiagnose bringt meist eine Übertherapie mit sich. Überdiagnose und Übertherapie werden als die größten Schäden von Früherkennungsuntersuchungen angesehen.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Die „USPSTF“ oder „U.S.-Preventive Services Task Force“ (übersetzt:
US-Arbeitsgruppe zu Vorsorge-Maßnahmen) bewertet Verfahren zur
Vorsorge und Früherkennung nach einem sehr hohen Standard.
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