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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Kann ein Hirnleistungs-Test eine frühe Demenz erkennen und so zu effektiven Therapien führen?
Fachgebiet | Neurologie |
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Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | kein besonderer Anlass |
Verfahren | Fragebogentest |
Kosten | in der Regel 7 bis 21 Euro |
GKV-Leistung | Hirnleistungs-Check bei auffälligen Anzeichen einer Demenz; im Rahmen eines geriatrischen Assessments |
Wir bewerten den Hirnleistungs-Check zur Früherkennung einer Demenz mit „tendenziell negativ“. Diese Bewertung gilt für Menschen unter 70 Jahren ohne Anzeichen einer Demenz.
Menschen mit Demenz bauen geistig stark ab und können irgendwann nicht mehr alleine leben. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Demenz, die vor allem ältere Menschen trifft. Eine Reihe von Tests überprüft die geistige Leistungsfähigkeit. Die Testergebnisse zeigen dann, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand bereits eine beginnende Demenz hat. Dann können Betroffene und Angehörige sich darauf einstellen. Auch können Betroffene Medikamente und andere Maßnahmen bekommen, die sie unterstützen sollen. Wenn jemand bereits deutliche Anzeichen eine Demenz zeigt, kann dies mit einem so genannten Hirnleistungs-Check auf Kassenkosten untersucht werden. Auch bei älteren Menschen ohne Anzeichen kann der Test unter Umständen Kassenleistung sein. Wer nur wissen möchte, ob es normal ist, wenn er zum Beispiel gelegentlich etwas vergisst, muss den Test als IGeL selbst bezahlen. Ein Test kostet in der Regel zwischen 7 und 21 Euro.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors wollte wissen, was ein Hirnleistungs-Check Menschen ohne Anzeichen einer Demenz bringt. Dazu wurde nach entsprechenden wissenschaftlichen Studien gesucht. Es fanden sich aber keine. Man weiß also nicht, ob so ein Test und eine anschließende Therapie Menschen wirklich davor bewahren können, dement zu werden, oder, falls sie bereits leicht dement sind, eine schwere Demenz zu entwickeln. Das wissenschaftliche Team suchte auch nach anderen Hinweisen , ob der Test etwas nützt oder ob er schadet. Dafür sollten Studien herangezogen werden, die untersucht haben, ob eine frühe Therapie besser als eine späte Therapie ist. Es zeigte sich, dass eine frühe Therapie keine Vorteile hat. Man kann eine Demenz also auch dann nicht aufhalten oder eine schwere Demenz verhindern, wenn man schon früh von ihr weiß. Und kann ein Hirnleistungs-Check schaden? Ja, denn nur einer von zwei Menschen mit einer frühen, leichten Demenz entwickelt später eine schwere Demenz. Das bedeutet, dass auch einer von zwei Menschen unnötig beunruhigt und eventuell auch unnötig behandelt wird. Unserer Meinung nach überwiegt also der Schaden den Nutzen .
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Bild: canonboy/Fotolia
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/hirnleistungs-check-zur-frueherkennung-einer-demenz.html
Fachgebiet | Neurologie |
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Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | kein besonderer Anlass |
Verfahren | Fragebogentest |
Kosten | in der Regel 7 bis 21 Euro |
GKV-Leistung | Hirnleistungs-Check bei auffälligen Anzeichen einer Demenz; im Rahmen eines geriatrischen Assessments |
In Deutschland leben etwa eine Million Menschen mit einer Demenz. Die häufigste Form ist die degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ. Betroffene bauen geistig immer mehr ab, bis sie nach und nach die Fähigkeit verlieren, selbstständig zu leben. Eine treffsichere Früherkennungs-Untersuchung verbunden mit einer effektiven Therapie könnte Betroffene davor bewahren, eine schwere Demenz zu entwickeln. Aus diesem Grund wurde eine Reihe von Tests entwickelt, die einen üblichen, altersbedingten geistigen Abbau von einer beginnenden Demenz unterscheiden sollen. Die Tests ermitteln kognitive Fähigkeiten wie Denken, Merken, Ausdrücken und Nachmachen. Bei deutlichen Anzeichen einer Demenz können Ärztinnen und Ärzte einen solchen Test, auch Hirnleistungs-Check genannt, als Kassenleistung durchführen. Der Hirnleistungs-Check ist auch Bestandteil einer geriatrischen Untersuchung, die allen Menschen ab dem Alter von 70 Jahren zusteht, die beispielsweise leicht fallen, denen oft schwindelig ist und die inkontinent sind. In allen anderen Fällen müssen Versicherte Hirnleistungs-Checks aus eigener Tasche als IGeL bezahlen. Ein Test kostet in der Regel zwischen 7 und 21 Euro.
Unter Demenz versteht man eine krankhafte geistige Einschränkung, die durch eine Schädigung des Gehirns verursacht wird. Betroffenen fällt es zunehmend schwer, sich zu erinnern und zu orientieren, zu denken, Neues zu lernen, zu sprechen, und vernünftig zu urteilen. Dabei sind die Grenzen unscharf, wo der noch altersübliche Abbau endet und der bereits krankhafte frühe Abbau beginnt. In der Praxis kann man deshalb nicht leicht zwischen beiden Zuständen unterscheiden. Ein deutliches Merkmal der Demenz ist, dass Betroffene im Lauf der Zeit ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können.
Als erstes Warnzeichen einer Demenz gilt beispielsweise, wenn jemand Fragen und Geschichten wiederholt, alltägliche Verrichtungen vergisst, Dinge verlegt, aber andere dessen beschuldigt, sein Äußeres vernachlässigt, aber dies bestreitet. Zur Diagnose einer Demenz und um andere Ursachen für nachlassende geistige Fähigkeiten auszuschließen, kommen mehrere Verfahren zum Einsatz: körperliche Untersuchung und psychopathologischer Befund, Hirnleistungs-Tests, Verhaltensuntersuchungen, Labortests, Gentests, eine Untersuchung der Gehirnflüssigkeit, Elektroenzephalogramm (EEG), Ultraschall, sowie Aufnahmen des Gehirns mit Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT).
Es gibt verschiedene Formen der Demenz, die jeweils verschiedene Ursachen haben können:
In dieser Bewertung geht es nur um die degenerative und vaskuläre Demenz, die auch primäre Demenzen genannt werden, da ihre Ursachen direkt im Gehirn liegen.
In Deutschland leben rund eine Million Menschen mit einer Demenz. Pro Jahr erkranken etwa 200.000 Menschen neu daran. Die häufigste Form in Deutschland ist die degenerative Demenz vom Alzheimer Typ, die zweithäufigste die vaskuläre Demenz. Die Häufigkeit der beiden Demenzen steigt mit dem Alter stark an: Im Alter zwischen 65 und 69 Jahren sind einer von 50 Menschen betroffen, bei den über 90-Jährigen einer von dreien. Männer und Frauen im gleichen Alter trifft es gleich häufig. Da die Menschen immer älter werden, nimmt die Häufigkeit der Demenzen insgesamt zu. Neben dem Alter können auch Erbfaktoren das Risiko für eine Demenz erhöhen. Über weitere Risikofaktoren weiß man bislang wenig.
Obwohl intensiv über Demenz geforscht wird, weiß man bis heute nicht wirklich, wie sie entsteht. Auch gibt es keine Heilung. Medikamente und andere Therapien können bestenfalls die Entwicklung einzelner Aspekte der Krankheit verlangsamen.
Seine geistige Leistungsfähigkeit auf Kosten der Krankenkasse testen zu lassen, steht Menschen zu,
Hirnleistungs-Tests werden im Rahmen eines so genannten geriatrischen Assessments durchgeführt, mit dem altersbedingte Probleme aufgedeckt werden sollen.
Darüber hinaus werden Hirnleistungs-Tests auch als IGeL-Leistung angeboten. Sie werden auch als „Gehirn-Check“ oder „Brain-Check“ vermarktet, mit dem Versprechen, bislang unbemerkte, frühe Anzeichen einer Demenz erkennen zu können. Diese Angebote können noch weitere Untersuchungen wie etwa eine Gehirnszintigraphie und/oder eine Magnetresonanztomographie umfassen (siehe eigene IGeL-Bewertung).
Zur Untersuchung der Hirnleistung kommen verschiedene Tests zum Einsatz, etwa der Mini-Mental-Status-Test, der DemTect-Test und der Uhrenergänzungstest. Beim Mini-Mental-Status-Test wird in wenigen Minuten ein Fragebogen durchgearbeitet, der verschiedene geistige Fähigkeiten überprüft: Orientierung, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Rechnen, Benennen, Nachsprechen, Schreiben, Befolgen von Instruktionen sowie Nachmalen einer geometrischen Zeichnung. Daraus ergibt sich eine Punktzahl, die Rückschlüsse auf die geistige Leistungsfähigkeit erlauben soll.
Der DemTect-Test besteht aus drei Gedächtnis-, einer Zahlen- und einer verbalen Aufgabe. Beim Uhrenergänzungstest sollen die Ziffern und Zeiger in einem vorgegebenen Kreis ergänzt werden.
Es wurden drei internationale Leitlinien zum Thema gefunden. Die S3-Leitlinie „Demenzen“ von 2016 spricht sich gegen eine Untersuchung von Personen ohne Beschwerden oder Symptome aus. Die Begründung: Es würde „zu einer hohen Anzahl an falsch positiven Diagnosen bzw. Verdachtsdiagnosen kommen“. Auch eine kanadische Leitlinie spricht sich gegen ein Screening auf leichte kognitive Störungen aus. Ein US-amerikanisches Gremium ( USPSTF ) gibt aufgrund einer mangelhaften Studienlage keine Empfehlung.
Ein Hirnleistungs-Check zur Früherkennung einer Demenz wäre nützlich, wenn er, in Verbindung mit effektiven Therapien, Menschen vor den gravierenden Folgen einer Demenz bewahren könnte.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors suchte nach Übersichtsarbeiten und Einzelstudien, die untersucht haben, ob eine Früherkennung dies leisten kann. Die Suche wurde auf Untersuchungen von Menschen im Alter unter 70 Jahren, die keine Anzeichen einer Demenz zeigen, begrenzt. Es wurde eine Übersichtsarbeit gefunden, die jedoch selbst keine Einzelstudien hatte finden können. Einzelstudien, die eventuell zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht worden sind, konnte der IGeL-Monitor nicht entdecken. Die Frage, ob eine Früherkennung Betroffenen nützen kann, indem sie die Entwicklung einer Demenz verlangsamt oder stoppt, kann demnach nicht beantwortet werden.
Wäre so ein Nutzen prinzipiell zu erwarten? Dafür kann man die beiden Glieder der Kette von der Früherkennungs-Maßnahme zum Therapieerfolg getrennt betrachten:
Um zunächst der zweiten Bedingung nachzugehen, suchte das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors nach Übersichtsarbeiten und Studien, die einen Therapieerfolg analysierten. Es fand sich eine Übersichtsarbeit (Metaanalyse), die zu dem Ergebnis kam, dass die derzeit verfügbaren Arzneimittel in einer frühen Phase der Krankheit die geistigen, körperlichen und Verhaltens-Einschränkungen der Betroffenen nicht aufhalten konnten. Es scheint also keinen Vorteil zu bringen, die Behandlung möglichst früh zu beginnen. Zu nicht-medikamentösen Therapien fanden sich keine Daten.
Da von einer Therapie kein Erfolg zu erwarten ist, wurde auch nicht weiter nach Studien zur Frage gesucht, wie treffsicher die Hirnleistungs-Checks eine frühe Demenz erkennen. Es liegt jedoch nahe, dass ein Hirnleistungs-Check nicht gut vorhersagen kann, ob eine schwere Demenz in späteren Jahren droht. Schließlich entwickelt sich nur jede zweite frühe Einschränkung auch zu einer Demenz mit deutlichen Einschränkungen weiter. Selbst bei einem perfekten Test, der alle frühen Demenzen sicher erkennen würde, wäre also in jedem zweiten Fall die Annahme, der Test würde eine schwere Demenz vorhersagen, falsch.
Insgesamt sehen wir deshalb keine Hinweise auf einen Nutzen eines Hirnleistungs-Checks zur Früherkennung einer Demenz.
Die Datenlage aus Studien zu Schäden ist ähnlich unbefriedigend wie die zum Nutzen .
Da sich nur jede zweite frühe Demenz zu einer schweren Demenz weiter entwickelt, wäre auch jede zweite Diagnose und Therapie einer richtig erkannten frühen Demenz unnötig. Unnötige Diagnosen können zu Verunsicherung, Ängsten der Betroffenen, Stigmatisierung und Belastungen für die Familie, und zu Schäden durch invasive Diagnosemethoden, wie der Entnahme von Flüssigkeit aus dem Rückenmarkskanal, führen. Auch die Übertherapie n, etwa mit Medikamenten, sind als Schaden anzusehen.
Da die Schäden nicht in Studien, sondern durch Folgerungen ermittelt wurden, sehen wir keine Belege , sondern nur Hinweise auf einen Schaden.
Wir bewerten den Hirnleistungs-Check zur Früherkennung einer Demenz mit „tendenziell negativ“. Dies gilt für degenerative oder vaskuläre Demenzen bei Menschen unter 70 ohne Anzeichen einer Demenz. Es wurden keine Studien gefunden, die untersucht haben, ob eine Früherkennung am Ende nützt oder schadet. Ein Nutzen ist auch nicht zu erwarten, da Studien nicht zeigen konnten, dass eine frühe Therapie im Vergleich zur späten Therapie das Fortschreiten einer Demenz aufhalten kann. Dafür ist ein Schaden möglich, da sich nur jede zweite frühe, leichte Demenz zu einer späten, schweren Demenz entwickelt. Mindestens jede zweite Diagnose und Behandlung würde also zu unnötigen Verunsicherungen und Nebenwirkungen der Therapie führen.
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Ein begründeter Verdacht besteht dann, wenn eine Patientin oder ein Patient bestimmte für
eine Krankheit typische Krankheitszeichen (Symptome) oder Befunde
aufweist. Ob eine Untersuchungsleistung von den Krankenkassen bezahlt wird oder nicht, hängt häufig davon ab, ob ein begründeter Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung vorliegt. Ist dies der Fall, dient die Untersuchung als Kassenleistung der Abklärung dieses Verdachts. Andernfalls verfolgt gilt sie als Früherkennung oder Vorsorge und ist als IGeL eine Selbstzahlerleistung.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Unter „Hinweisen“ auf einen Nutzen oder Schaden verstehen wir Erkenntnisse aus weniger guten Übersichtsarbeiten und Studien
oder uneinheitliche Erkenntnisse aus guten Übersichtsarbeiten und
Studien. Hinweise auf einen Schaden sehen wir auch ohne Studien bei
allen Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen sowie bei invasiven
Behandlungen. Sind die Erkenntnisse sicherer, sprechen wir von „Belegen“.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Ein Screening ist ein Früherkennungsprogramm (screening, engl. = Durchsiebung). Es richtet sich an Menschen, die sich nicht krank fühlen, und hat das Ziel, Krankheiten zu entdecken, bevor sie Beschwerden verursachen.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übertherapie“ ist eine unnötige Behandlung aufgrund einer „Überdiagnose“. Die Überdiagnose bezeichnet eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Der Mensch ist zwar objektiv krank, hätte aber davon nichts gemerkt und unbeschwert leben können.
"Die „USPSTF“ oder „U.S.-Preventive Services Task Force“ (übersetzt:
US-Arbeitsgruppe zu Vorsorge-Maßnahmen) bewertet Verfahren zur
Vorsorge und Früherkennung nach einem sehr hohen Standard.
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