Digitale Gesundheitskompetenz

24. November 2022

Die Pandemie hat vielen Menschen die Tür zu digitalen Gesundheitsleistungen geöffnet: Digitale Impfzertifikate, die Corona-Warn-App, Online-Termine im Testzentrum oder Online-Sprechstunden mit der Arztpraxis.
Die meisten Menschen konnten sich diese digitalen Neuerungen schnell erschließen, andere hingegen, zum Beispiel aus der Generation derer, die nicht gerade mit dem Smartphone aufgewachsen sind, wurden in den letzten Jahren durch diese Entwicklung regelrecht abgehängt.

Dabei ist es gesetzlich festgelegt, Patientinnen und Patienten in Digitaler Gesundheitskompetenz zu stärken und zu befähigen (siehe Faktenbox).
Die Initiative "KundiG" (Klug und digital durch das Gesundheitswesen) hat sich genau dieses Ziel gesetzt. In Kursen - online und in Präsenz - werden Patientinnen und Patienten an all die digitalen Anwendungen herangeführt, die in der Summe die Digitale Gesundheitskompetenz ausmachen.

Das Projekt "KundiG" ist ein Projekt der Patientenuniversität der Medizinischen Hochschule Hannover.
Zu Gast im IGeL-Podcast ist eine der beiden Leiterinnen der Patientenuniversität, Prof. Marie-Louise Dierks.

Mit ihr diskutieren wir die Bedeutung von Digitaler Gesundheitskompetenz und stellen das Projekt "KundiG" vor.

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Die Faktenbox:

Die Gesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten entspringt einem gesundheitspolitischen Leitbild, das auch im SGB, im Sozialgesetzbuch 5 verankert ist, nämlich: Selbstbestimmte Bürgerinnen und Bürger, die gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt informierte Entscheidungen treffen sollen.

Der GKV Spitzenverband beschreibt die Digitale Gesundheitskompetenz auf seiner Website als „die spezifische Form der Gesundheitskompetenz, die die Fähigkeit umfasst, gesundheitsrelevante Informationen in Bezug auf digitale Anwendungen und digitale Informationsangebote zu finden, zu verstehen, zu beurteilen, einzuschätzen und anzuwenden.“

Dabei geht es beispielsweise um die Informationssuche im Internet, den Umgang mit digitalen Gesundheitsplattformen, die Nutzung von Gesundheits-Apps, die digitalen Kommunikation mit Gesundheitsdienstleistern, den Umgang mit Daten und Datenschutz und Online-Therapien.

Da sich die digitalen Anwendungen stetig weiterentwickeln, muss sich auch die Digitale Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten stetig wandeln und den aktuellen Möglichkeiten anpassen.
 
Seit 2019 ist die Förderung der Digitalen Gesundheitskompetenz gesetzlich verankert: Nach den Vorgaben des Paragraphen 20k im Sozialgesetzbuch 5 sind gesetzliche Krankenkassen dazu verpflichtet, Leistungen zur Förderung der Digitalen Gesundheitskompetenz in Ihren Satzungen zu verankern.

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