Shared Decision Making

21. Juli 2022

Wer kennt das nicht: Ärztin oder Arzt hat zu wenig Zeit, erklärt zu kompliziert und verordnet eine medizinische Maßnahme, die man nicht richtig versteht.

Shared Decision Making ist ein kommunikatives Konzept, mit dem es zu wirklich geteilten, gleichberechtigten und gemeinsamen Entscheidung für oder gegen eine medizinische Maßnahme im Behandlungszimmer kommen soll.

Prof. Tanja Krones, Leitende Ärztin Klinische Ethik am Universitätsspital Zürich, Mitglied im Nationalen Ethikrat der Schweiz und der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer Deutschlands und 1. Vorsitzende des Deutschen Netzwerks evidenzbasierte Medizin, erläutert, wie das gelingen kann, und warum es zu besseren medizinischen Ergebnissen führen kann.


Die Faktenbox:

Shared Decision-Making – oder auf deutsch: Partizipative Entscheidungsfindung –  ist eine Form der Kommunikation zwischen Ärztin/Arzt und Patientin/Patient. Sie sieht vor, Informationen auszutauschen und eine Entscheidung gemeinsam und gleichberechtigt zu finden – etwa mit Blick auf eine Behandlung. Die Kommunikation in diesem Konzept erfolgt also zweiseitig. Sowohl Ärztin/Arzt als auch Patientin/Patient stellen Fragen und beantworten Fragen. Hierfür bezieht die Ärztin/der Arzt seine Gegenüber in alle wichtigen Aspekte mit ein. Die Patientin/der Patient wiederum bespricht seine Anliegen offen und erklärt ihre/seine Präferenzen. Ziel ist es, gemeinsam über eine angemessene medizinische Untersuchung oder Behandlung zu entscheiden und diese zu verantworten. Das kann auch die Erfolgschancen einer Behandlung erhöhen.

Dass Shared Decision-Making positive Effekte hat, ist nachgewiesen. Eine Auswertung von 105 Studien zeigte, dass dieses Konzept sein Ziel erreicht. Demnach steigert Shared Decision-Making die Überzeugung der Patientinnen/Patienten in ihre eigenen Entscheidungen. Außerdem führt es zu einem Wissensgewinn und zu mehr Teilhabe.
(Quelle:
stiftung-gesundheitswissen.de)

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