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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Datum der Bewertung: 22.10.2013
Die Bewertungen des IGeL-Monitors geben den Stand des Wissens wieder und werden regelmäßig aktualisiert. Versicherte finden hier aktuelle Bewertungen zu den am häufigsten angebotenen und relevantesten IGeL. Das Archiv enthält IGeL, die wir zu einem früheren Zeitpunkt bewertet haben, die wir aber nicht mehr auf Aktualisierungsbedarf prüfen.
Wirkt sich der Speichel von Blutegeln positiv auf Beschwerden im Knie aus, die durch Arthrose hervorgerufen werden?
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Chirurgie/Orthopädie |
---|---|
Bereich | Bewegung |
Anlass | Schmerzen und andere Beschwerden aufgrund von Arthrose |
Verfahren | Anlegen von Blutegeln am Knie |
Kosten | Eine Behandlung kostet in der Regel pro Sitzung zwischen 19 und 44 Euro, hinzu kommen die Kosten für die Blutegel (meist 4-6 Egel). |
GKV-Leistung | Eine Vielzahl verschiedener Leistungen, unter anderem Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, Einlagen, Krankengymnastik, Operationen bei Fehlstellungen, Gelenkspiegelungen, Kniegelenksersatz, bestimmte Arten der Knorpeltransplantation und Akupunktur. |
Wir bewerten die IGeL Blutegeltherapie bei Kniearthrose mit „tendenziell negativ“.
Das Kniegelenk ist eines der am meisten beanspruchten und deshalb auch am häufigsten geschädigten Gelenke des Menschen. Eine Gelenkabnutzung, eine sogenannte Arthrose, führt zu Symptomen wie Schmerzen bis hin zu Unbeweglichkeit. Knorpelgewebe regeneriert sich nicht selbst. Zur Behandlung bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen, von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, über Einlagen, Krankengymnastik und verschiedenen Operationen bis hin zur Akupunktur des Knies. Darüber hinaus bieten Ärzte IGeL an, zum Beispiel die Blutegeltherapie, ein Verfahren der Naturheilkunde, das auch von Heilpraktikern angeboten wird. Zur Behandlung werden mehrere Blutegel auf das Knie gesetzt. Die Substanzen im Speichel der Tiere sowie die Entnahme von Blut sollen die Kniebeschwerden lindern. Eine Behandlung kostet in der Regel pro Sitzung zwischen 19 und 44 Euro, hinzu kommen die Kosten für die Blutegel (meist 4-6 Egel).
Wir fanden zwei Studien, die wir für die Bewertung heranziehen konnten. Die eine vergleicht die Blutegeltherapie mit einem Schmerzmittel, die andere mit einer Scheinbehandlung. In beiden Studien schnitt die Blutegeltherapie insgesamt etwas besser ab als die Vergleichstherapien, das heißt, die Schmerzen ließen stärker nach und die Beweglichkeit nahm deutlicher zu. Doch selbst den Patienten mit einer Scheinbehandlung ging es besser als vorher, was auf einen erheblichen Placebo effekt schließen lässt. Da aufgrund methodischer Schwächen der Studien nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Überlegenheit der Blutegeltherapie in Wirklichkeit nur ein Placeboeffekt ist, sehen wir insgesamt keine Hinweise auf einen Nutzen . Da die Studien zwar häufige, aber nur leichte Nebenwirkungen beschreiben, sehen wir Hinweise auf einen geringen Schaden.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: kreativwerden/Fotolia
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/blutegeltherapie-bei-kniearthrose.html
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Chirurgie/Orthopädie |
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Bereich | Bewegung |
Anlass | Schmerzen und andere Beschwerden aufgrund von Arthrose |
Verfahren | Anlegen von Blutegeln am Knie |
Kosten | Eine Behandlung kostet in der Regel pro Sitzung zwischen 19 und 44 Euro, hinzu kommen die Kosten für die Blutegel (meist 4-6 Egel). |
GKV-Leistung | Eine Vielzahl verschiedener Leistungen, unter anderem Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, Einlagen, Krankengymnastik, Operationen bei Fehlstellungen, Gelenkspiegelungen, Kniegelenksersatz, bestimmte Arten der Knorpeltransplantation und Akupunktur. |
Kniegelenksbeschwerden zählen zu den häufigsten Gründen, weshalb Menschen eine ärztliche Praxis aufsuchen. Gehen die Beschwerden auf übermäßigen Verschleiß zurück, können mehrere Verfahren zum Einsatz kommen, die vor allem die Beschwerden lindern und die Beweglichkeit des Knies wieder herstellen sollen. Eines dieser Verfahren ist die Blutegeltherapie, bei der mehrere Blutegel auf das Knie von außen aufgesetzt werden. Die Blutegeltherapie, die zum Bereich der Naturheilkunde zählt, ist immer eine IGeL. Eine Behandlung unter anderem mit Beratung, Untersuchung und Setzen von Egeln kostet in der Regel pro Sitzung zwischen 14 und 44 Euro plus Blutegel. Die Therapie kann nach einigen Wochen wiederholt werden.
Wenn sich der Knorpel eines Gelenkes über die Maßen abnutzt, spricht man von Arthrose. Das Kniegelenk ist besonders häufig betroffen. Bei Menschen mittleren Alters ist eine Kniearthrose – gebräuchlich ist auch der Begriff Kniegelenksarthrose – bei jedem zehnten, bei Menschen hohen Alters bei jedem zweiten nachweisbar.
Arthrose ist normalerweise nicht heilbar. Diverse Maßnahmen versuchen jedoch die Beschwerden zu lindern: Bei übergewichtigen Menschen vermindert Abnehmen den Druck auf die Gelenke. Arzneimittel können Schmerzen lindern und eine Entzündung hemmen. Auch Bewegungstherapien, Bäder und andere physikalische Maßnahmen werden eingesetzt. Ist der Knorpel zu weit geschädigt, ist eine Gelenkprothese eine Möglichkeit, die Beweglichkeit wieder herzustellen. In jüngster Zeit werden unter gewissen Umständen auch im Labor gezüchtete, eigene Knorpelzellen transplantiert.
Eine Methode zur Symptombehandlung der Arthrose ist die Blutegeltherapie. Als altes Verfahren, das sich einem Mittel aus der Natur bedient, zählt es zur Naturheilkunde und wird deshalb nicht nur von Ärztinnen und Ärzten, sondern auch von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern angeboten, von denen sich manche ganz auf die Blutegeltherapie spezialisieren.
Blutegel – genauer: medizinischer Blutegel oder Hirudo medicinalis – sind räuberisch und parasitisch im Wasser lebende Verwandte des Regenwurms. Als ausgewachsene Tiere ernähren sie sich vom Blut von Säugetieren. Dazu saugen sie sich an der Haut ihres Opfers fest und ritzen mit ihren scharfen Zähnen deren Haut auf. Damit das Blut beim Saugen nicht gerinnt, versetzen sie es mit einem Substanz-Cocktail. Neue Untersuchungen zeigen, dass etwa 20 Einzelsubstanzen im Egelspeichel in so hoher Dosis in die Wunde gelangen, dass sie theoretisch eine Wirkung erzielen könnten. Obwohl das keinesfalls automatisch heißt, dass die Substanzen tatsächlich wirken oder gar im positiven Sinne wirksam sind, werden ihnen ebenso heilsame Wirkungen nachgesagt wie der Blutentnahme, die manche Anbieter wohl in Anlehnung an die seit Jahrhunderten überholte Säftelehre der Antike als „Aderlass“ bezeichnen. Der Saugakt dauert bis zu einer Stunde. Dabei dickt der Egel das Blut ein, er nimmt also mehr Blutvolumen auf, als es den Anschein hat. Ist der Egel auf das fünffache seines ursprünglichen Gewichts angeschwollen, fällt er von seinem Opfer ab. Die nächste Blutmahlzeit benötigt er erst wieder nach Ablauf eines Jahres.
Für medizinische Zwecke dürfen Blutegel jedoch nur einmal verwendet werden. Bei der Behandlung der Kniegelenksarthrose werden mehrere Egel am Knie angesetzt und dort belassen, bis sie von selbst abfallen. Das Knie wird anschließend verbunden. Diese Behandlung kann nach einigen Wochen wiederholt werden. Werden Blutegel in der Medizin eingesetzt, gelten sie in Deutschland als zulassungspflichtiges Arzneimittel. Wie sie verwendet werden sollen, regelt die Zulassung sowie eine Leitlinie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Wollen Privatpersonen Blutegel verwenden, müssen sie die Tiere über eine Apotheke beziehen.
Wir haben keine Leitlinien zum Einsatz des Blutegels gefunden.
Eine Blutegeltherapie bei Kniearthrose soll durch die Substanzen im Speichel des Egels und durch die Blutentnahme schmerzstillend wirken und die Beweglichkeit des Gelenks verbessern.
Eine Blutegeltherapie bei Kniearthrose wäre dann nützlich, wenn sie die Beschwerden lindern würde.
Da Knorpelgewebe im Regelfall nicht wieder hergestellt und somit keine Heilung der Kniearthrose erreicht werden kann, sehen wir die Linderung der Symptome, vor allem der Schmerzen und der Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit, als den realistischerweise erstrebenswerten Nutzen der Behandlung an.
Es wurden insgesamt vier prinzipiell aussagekräftige Studien zur Blutegeltherapie der Kniearthrose gefunden, von denen zwei keine ausreichend lange Beobachtungsdauer hatten. Für unsere Bewertung ziehen wir deshalb nur zwei Studien heran, in denen 51 Betroffene über 3 Monate, beziehungsweise 113 Betroffene über 6 Monate beobachtet wurden. In beiden Studien wurde die Blutegeltherapie mit einer anderen Maßnahme verglichen. Die Mitglieder der Vergleichsgruppe in der ersten Studie bekamen ein Medikament gegen Schmerzen und Entzündungen, in der zweiten Studie eine Scheinbehandlung. In bestimmten Abständen wurden mit verschiedenen Methoden Schmerzen, Beweglichkeit und Schmerzmittelverbrauch ermittelt.
Insgesamt zeigte sich die Blutegelbehandlung den beiden Kontrollbehandlungen überlegen, allerdings mit Einschränkungen: Die Vorteile zeigten sich nicht über die gesamte Zeit und auch nicht hinsichtlich aller Parameter. Es wurde nicht deutlich, ob die Vorteile sich tatsächlich auf den Alltag der Behandelten auswirkten, also klinisch relevant waren. Den nur zum Schein behandelten Personen ging es ebenfalls signifikant besser als vorher. Und schließlich war die Verblindung mangelhaft: Obwohl niemand unter der Behandlung seine Knie einsehen konnten, und bei der Scheinbehandlung die Haut leicht eingeritzt und mit einem kleinen Gazestück befeuchtet wurde, errieten die meisten, zu welcher Gruppe sie gehörten. Eine adäquate Verblindung wäre im Fall der Blutegeltherapie besonders wichtig, weil gerade das Schmerzempfinden anfällig für Placebo effekte ist.
Da aufgrund methodischer Schwächen der Studien nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Überlegenheit der Blutegeltherapie in Wirklichkeit nur ein Placebo effekt ist, wir darüber hinaus keine Aussagen zu Langzeiteffekten und dem klinisch relevanten Nutzen treffen können, sehen wir insgesamt keine Hinweise auf einen Nutzen.
Eine Blutegeltherapie bei Kniearthrose wäre dann schädlich, wenn sie Nebenwirkungen hätte und die Lebensqualität der Behandelten beeinträchtigen würde.
Zu den in den Studien beobachteten Schäden, die bei den Patientinnen und Patienten in den Blutegelgruppen vermehrt auftraten, zählen häufige Hautirritationen mit Juckreiz und seltene Blutungen.
Wir sehen deshalb Hinweise auf geringe Schäden. Sollten die Blutegel nicht sachgerecht und hygienisch einwandfrei verwendet werden, sind Infektionen nicht ausgeschlossen.
Wir bewerten die Blutegeltherapie bei Kniearthrose als „tendenziell negativ“.Zwei prinzipiell aussagekräftige Studien mit insgesamt knapp 200 Probanden zeigen eine leichte Besserung der Beschwerden nach der Blutegeltherapie, aber sie weisen auch methodische Schwächen auf. So konnte keine echte Verblindung erreicht werden, weshalb nicht ausgeschlossen werden kann, dass die positiven Effekte der Blutegeltherapie auf den Placebo effekt zurückgehen, was auch die Autoren der Studie , in der die Blutegeltherapie gegen eine Scheinbehandlung verglichen wurde, selbstkritisch anmerken. Wegen dieser methodischen Einschränkungen sowie fehlenden Angaben zu Langzeiteffekten und klinisch relevantem Nutzen sehen wir insgesamt keine Hinweise auf einen Nutzen, aber Hinweise auf einen geringen Schaden.
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „Ergebnisbericht“ findet sich ausschließlich in älteren Bewertungen.
Er dokumentiert unsere Recherche zu Wirksamkeit
beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
"In älteren Bewerwertungen war die „Evidenzsynthese“ eine Zusammenfassung des Ergebnisberichts.
In jüngeren Bewertungen sind Evidenzsynthese und Ergebnisbericht durch Evidenz kompakt und Evidenz ausführlich ersetzt.
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"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
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