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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Können Injektionen mit Hyaluronsäure die Beschwerden im Knie lindern, die durch Arthrose entstehen?
Bild: iStock/romaset| Fachgebiet | Chirurgie/Orthopädie |
|---|---|
| Bereich | Bewegung |
| Anlass | Schmerzen und andere Beschwerden aufgrund von Arthrose |
| Verfahren | Injektion ins Kniegelenk |
| Kosten | In der Regel zwischen 220 und 300 Euro |
| GKV-Leistung | eine Vielzahl verschiedener Leistungen, unter anderem Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, Einlagen, Krankengymnastik, Kniegelenksersatz und Akupunktur |
Wir bewerten die IGeL „Hyaluronsäure-Injektionen bei Kniegelenksarthrose“ mit „negativ“.
Unsere Kniegelenke sind ständig im Einsatz. An fast jeder Bewegung sind sie beteiligt. Sie ermöglichen das Gehen, Sitzen und Springen, stabilisieren den Körper, dämpfen Stöße, übertragen Muskelkraft vom Ober-auf den Unterschenkel, und oft tragen sie dabei das gesamte Köpergewicht. So ist es nicht verwunderlich, dass das Knie eines der am häufigsten geschädigten Gelenke ist und eine Schädigung zu erheblichen Einschränkungen führen kann. Eine oft auftretende Erkrankung ist die Kniegelenksarthrose, auch Gonarthose genannt. Von einer Arthrose spricht man, wenn sich der Gelenkknorpel mit der darin eingebundenen Gelenkflüssigkeit abbaut. Die Gelenkflüssigkeit enthält neben – hauptsächlich – Wasser unter anderem Hyaluronsäure. Im gesunden Knie sorgen Gelenkknorpel und ‑flüssigkeit dafür, dass die Knochen im Knie nicht aneinander reiben. Der Abbau des Knorpels führt zu Schmerzen, die mit der Zeit häufiger und stärker werden. Auch andere Beschwerden wie eingeschränkte Beweglichkeit des Kniegelenks kommen dazu. Im Laufe der Zeit können Entzündungen im Gelenk auftreten, und in schweren Fällen kann sich das Gelenk sogar verformen.
Eine Heilung ist bisher nicht möglich. Man schätzt, dass in Deutschland etwa jede sechste Person zwischen 60 und 80 Jahren eine Kniegelenksarthrose hat; und sogar jede vierte Person über 80 Jahren. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen eine Vielzahl verschiedener Behandlungen, um vor allem Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Sie umfassen zum Beispiel die Beratung zu einer gesünderen Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung sowie einer Gewichtsreduktion, sofern dies erforderlich ist; außerdem schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, Krankengymnastik, Einlagen für Schuhe oder Akupunktur. Bei schwerer Arthrose kommt auch ein Gelenkersatz in Betracht.
Darüber hinaus bieten orthopädische Praxen IGeL an. Dazu gehören Spritzen in den Gelenkspalt des Knies, unter anderem mit Hyaluronsäure. Je nach Hyaluronsäure-Präparat erfolgt entweder eine einmalige Behandlung oder die Behandlung wird 3- bis 5-mal in wöchentlichen Abständen wiederholt. Die Kosten für Hyaluronsäure-Injektionen für einen Behandlungszyklus liegen im Durchschnitt zwischen ca. 220 und 300 Euro. Es gibt aber auch deutlich teurere Hyaluron-Präparate; damit können die Kosten auch über 500 Euro betragen.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors wollte wissen, ob Injektionen mit Hyaluronsäure die Arthrose-Beschwerden im Knie lindern können. Nach umfassender Suche und Auswertung wissenschaftlicher Studien haben wir eine verlässliche Aussage zu dieser Frage: Nein, können sie nicht. Außerdem wollten wir wissen, ob die Injektionen mit Hyaluronsäure schaden können. Auch dazu haben wir eine verlässliche Antwort: Ja, es besteht ein erhöhtes Risiko für Schäden.
Daher lautet unsere Bewertung: „negativ“.
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https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/hyaluronsaeure-injektionen-bei-kniegelenksarthrose.html
| Fachgebiet | Chirurgie/Orthopädie |
|---|---|
| Bereich | Bewegung |
| Anlass | Schmerzen und andere Beschwerden aufgrund von Arthrose |
| Verfahren | Injektion ins Kniegelenk |
| Kosten | In der Regel zwischen 220 und 300 Euro |
| GKV-Leistung | eine Vielzahl verschiedener Leistungen, unter anderem Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, Einlagen, Krankengymnastik, Kniegelenksersatz und Akupunktur |
Unsere Kniegelenke sind ständig im Einsatz. An fast jeder Bewegung sind sie beteiligt. Sie ermöglichen das Gehen, Sitzen und Springen, stabilisieren den Körper, dämpfen Stöße, übertragen Muskelkraft vom Ober- auf den Unterschenkel, und oft tragen sie dabei das gesamte Köpergewicht. So ist es nicht verwunderlich, dass das Knie eines der am häufigsten geschädigten Gelenke ist und eine Schädigung zu erheblichen Einschränkungen führen kann.
Eine häufige Erkrankung des Kniegelenks ist die Kniegelenksarthrose. Von einer Arthrose spricht man, wenn sich der Gelenkknorpel mit der darin eingebundenen Gelenkflüssigkeit abbaut. Im gesunden Knie sorgen Gelenkknorpel und ‑flüssigkeit dafür, dass die Knochen im Knie nicht aneinander reiben. Der Abbau des Knorpels führt zu Schmerzen, die mit der Zeit häufiger und stärker werden. Auch andere Beschwerden wie eingeschränkte Beweglichkeit des Kniegelenks kommen dazu. Im Laufe der Zeit können Entzündungen im Gelenk auftreten, und in schweren Fällen kann sich das Gelenk sogar verformen.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen eine Vielzahl verschiedener Behandlungen, um bei Patientinnen und Patienten mit Kniegelenksarthrose vor allem Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Sie umfassen zum Beispiel die Beratung zu einer gesünderen Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung sowie einer Gewichtsreduktion, sofern dies erforderlich ist; außerdem schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente zum Einnehmen oder als Cremes, Kortison‑Injektionen ins Kniegelenk oder Physiotherapie sowie Einlagen für Schuhe, Muskelstimulation, Wärme- und Kältetherapien oder Akupunktur. Bei schwerer Arthrose kommt auch ein Gelenkersatz in Betracht.
Ärztinnen und Ärzte bieten aber auch Hyaluronsäure-Injektionen ins Kniegelenk als Individuelle Gesundheitsleistungen an, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Die Kosten für Hyaluronsäure-Injektionen für einen Behandlungszyklus liegen im Durchschnitt zwischen ca. 220 und 300 Euro. Es gibt aber auch deutlich teurere Hyaluron-Präparate; damit können die Kosten auch über 500 Euro betragen. Als invasiver Eingriff ist die Injektion in Gelenke (intraartikuläre Injektion) mit Risiken verbunden wie zum Beispiel Gelenkschwellungen, Ergüssen und Gelenkschmerzen bis hin zu Gelenkinfektionen. Außerdem besteht das Risiko allergischer Reaktionen, wenn aus Hühnereiweiß gewonnene Hyaluronsäure gespritzt wird.
Der medizinische Begriff für Kniegelenksarthrose ist „Gonarthose“. Von einer Arthrose spricht man, wenn sich der Gelenkknorpel mit der darin eingebundenen Gelenkflüssigkeit abbaut.
Im gesunden Knie sorgen Gelenkknorpel und ‑flüssigkeit dafür, dass die Knochen im Knie nicht aneinander reiben. Verschiedene Stoffwechselprozesse in den Knorpelzellen halten die Gesundheit des Knorpels aufrecht. Schädigungen des Knorpels oder andere biologische „Stressfaktoren“ wie zum Beispiel kleine Verletzungen des Knorpels durch dauerhafte Überlastung bei der Arbeit, beim Sport oder auch wegen einer Fehlstellung können zu einem Ungleichgewicht im Stoffwechsel der Knorpelzellen führen. Außerdem lässt die Fähigkeit zur Regeneration des Knorpels mit zunehmendem Alter nach. Wenn der Knorpel sich nicht mehr selbst regeneriert, kann das zu einem kontinuierlich fortschreitenden Knorpelverlust und schließlich zu einer Arthrose führen. Dabei verdichten und verhärten sich die Knochen unter dem schwindenden Knorpel immer mehr und es können sich kleine Auswüchse an den Rändern der Knochen bilden, sogenannte Osteophyten. In einem fortgeschrittenen Stadium ist der Knorpel so gut wie gar nicht mehr vorhanden und es reiben Knochen auf Knochen.
Eine Heilung ist bisher nicht möglich. Man schätzt, dass in Deutschland etwa jede sechste Person zwischen 60 und 80 Jahren eine Kniegelenksarthrose hat und sogar jede vierte Person über 80 Jahren. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Ärztinnen und Ärzte in Deutschland bieten Patientinnen und Patienten mit Arthrose-Beschwerden Hyaluronsäure-Spritzen ins Kniegelenk als IGeL an, sogenannte intraartikuläre Injektionen. Diese Injektionen werden auch als Viskosupplementation bezeichnet, das bedeutet übersetzt „Zusatz von Schmierstoffen“. Diese Behandlung dürfen nur Ärztinnen und Ärzte mit entsprechender Qualifikation durchführen. Das sind zum Beispiel Fachärztinnen und -ärzte für Orthopädie oder mit der Zusatzbezeichnung „Sportmedizin“.
Die Behandlung muss unter sterilen Bedingungen erfolgen. Zunächst kann das Knie mit einem sogenannten Lokalanästhetikum leicht betäubt werden. Im Anschluss spritzt die Ärztin oder der Arzt mit einer sehr feinen Nadel das Hyaluronsäure-Präparat in den Gelenkspalt des Knies. Je nach Präparat bleibt es bei einer einmalige Behandlung, oder die Behandlung wird 3- bis 5-mal in wöchentlichen Abständen wiederholt. Mehrere Behandlungszyklen sind möglich, dazwischen sollen mindestens 6 Monate liegen. Nach jeder Behandlung soll das Knie für einige Stunden geschont werden, zwei Tage lang sollen körperliche Anstrengung und Belastung vermieden werden.
Die deutschen Fachgesellschaften haben im Jahr 2024 eine ärztliche Leitlinie der höchsten Qualitätsstufe zur Vorbeugung und Behandlung der Kniegelenksarthrose verabschiedet. Darin enthalten sich die Expertinnen und Experten einer Empfehlung: Sie sehen die Datenlage als zu dürftig, um eine Empfehlung für oder gegen eine intraartikuläre Hyaluronsäure-Injektion abzugeben. Diese Einschätzung beruht auf der Aufbereitung der Datenlage einer aktuellen Leitlinie aus dem Vereinigten Königreich (UK), die selbst ausdrücklich von Hyaluronsäure-Injektionen abrät. Zwei aktuelle evidenzbasierte Leitlinien aus den USA raten ebenfalls vom Einsatz von Hyaluronsäure-Injektionen ab. Zwei weitere internationale Leitlinien, die allerdings auf nicht mehr aktuellen Daten beruhen, enthalten Empfehlungen für den Einsatz von Hyaluronsäure.
Diese IGeL soll bei Patientinnen und Patienten mit Kniegelenksarthrose die Gelenkflüssigkeit „auffüllen“ und so die Folgen des Abbaus des Gelenkknorpels lindern – indem sie die Gleitfähigkeit des Knorpels verbessert und Schmerzen lindert.
Ergebnis der systematischen Recherche
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat in der Forschungsliteratur nach systematischen Übersichtsarbeiten gesucht, die die Frage nach dem Nutzen von intraartikulären Hyaluronsäure-Injektionen bei Kniegelenks-Arthrose untersucht haben: im Vergleich zu einer Scheinbehandlung, in der entweder eine Injektion ohne Wirkstoff gegeben oder eine Injektion nur vorgetäuscht wird, oder im Vergleich zu keiner Behandlung. Die Menge der zu diesem Thema veröffentlichten Arbeiten ist ungewöhnlich groß. Unsere Bewertung beruht auf der aktuellen und unserer Ansicht nach methodisch überzeugenden Übersichtsarbeit mit hoher Vertrauenswürdigkeit: Pereira et al. 2022.
In dieser Übersichtsarbeit wurde der Einfluss von intraartikulären Hyaluronsäure-Injektionen in den Spalt des Kniegelenks auf Schmerz, Funktion des Knies sowie Risiken und Nebenwirkungen im Vergleich zu Spritzen ohne Wirkstoff ( Placebo ) untersucht. Dafür haben die Studien autorinnen und -autoren 169 veröffentlichte und unveröffentlichte Studien mit insgesamt 21.163 Studienteilnehmenden zusammengetragen. 25 große Studien mit 9.423 Studienteilnehmenden aus diesem Studienpool haben sie in ihren Hauptanalysen ausgewertet. Die restlichen Studien haben sie nicht berücksichtigt, weil ihre Vorab-Tests gezeigt hatten, dass deren Ergebnisse wegen zu wenigen Studienteilnehmenden nicht verlässlich waren. Angesichts der großen Menge an Studien rufen die Autorinnen und Autoren dieser Übersichtsarbeit dazu auf, nicht länger Hyaluronsäure-Präparate an Patientinnen und Patienten in weiteren Studien zu testen. Sie sind sich sicher, dass sich an den jetzigen Ergebnissen auch mit noch mehr Forschung nichts mehr ändern wird.
Damit haben wir verlässliche Ergebnisse aus großen und methodisch überzeugenden Studien zu dem Vergleich von intraartikulären Hyaluronsäure-Injektionen zu Injektionen ohne Wirkstoff – allerdings nicht im Vergleich zu keiner Spritze. Das ist insbesondere für die Beurteilung der Schadens -Risiken von Bedeutung: Die Risiken, die jede Spritze ins Kniegelenk mit sich bringt, unabhängig von dem, was gespritzt wird, sind in den ausgewerteten Studien für die Patientinnen und Patienten in beiden Gruppen gleich und es lässt sich daraus nicht ableiten, wie der Vergleich ausfallen würde, wenn die Studienteilnehmenden einer Gruppe keine Injektion erhalten würden.
Die ergänzenden Recherchen ergab keine weiteren relevanten Studien, die nicht bereits in Pereira et al. 2022 enthalten sind.
Intraartikulären Hyaluronsäure-Injektionen bei Kniegelenksarthrose wären nützlich, wenn sie Schmerzen lindern oder die Beweglichkeit möglichst lange erhalten könnten.
Die ausgewerteten Studien zeigen, dass Studienteilnehmende, die eine Hyaluronsäure-Spritze erhalten haben, statistisch gesehen weniger Schmerzen haben und die Knie wieder beweglicher sind. Allerdings ist dieser Vorteil gegenüber Studienteilnehmenden, die eine Spritze ohne Wirkstoff erhalten haben, so gering, dass man nicht von einem Nutzen für Patientinnen und Patienten sprechen kann.
Wir werten das als keine Hinweise für einen Nutzen .
Intraartikuläre Hyaluronsäure-Injektionen wären schädlich, wenn sie Nebenwirkungen hätten und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten beeinträchtigen würden.
Generell gehen wir davon aus, dass Injektionen in ein Gelenk Risiken für harmlosere Nebenwirkungen bergen: Schwellungen, vorübergehenden Schmerzen oder Erwärmungen des Gelenks. Aber auch schwerwiegende Nebenwirkungen wie gefährliche Gelenkentzündungen sind möglich.
Die dazu ausgewerteten Studien bestätigen das. Darüber hinaus zeigen sie, dass die Gefahr für schwerwiegende Nebenwirkungen größer ist, wenn Hyaluronsäure und nicht Placebo gespritzt wird. Übrigens: Wenn nicht gespritzt wird, gibt es auch kein Risiko für diese Nebenwirkungen.
Wir werten das als Belege für ein erhöhtes Schadens risiko.
Wir bewerten die IGeL „Hyaluronsäure-Injektionen bei Kniegelenksarthrose“ mit „negativ“.
Wir sehen für diese als IGeL angebotene Leistung ein erhöhtes Schadens risiko und keinen Nutzen . Diese Einschätzung stützt sich auf die Ergebnisse der als Leitreview herangezogenen systematischen Übersichtsarbeit Pereira et al. 2022. In die Hauptanalysen des Leitreviews wurden 25 große und qualitativ hochwertige Studien mit insgesamt 9.423 Patientinnen und Patienten eingeschlossen.
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Blutegeltherapie bei Kniearthrose
Hyaluronsäure-Injektionen bei Hüftgelenksarthrose
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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Der Begriff „Evidenz“ im Kontext der evidenzbasierten Medizin leitet
sich vom englischen Wort „evidence“ (Nachweis, Beweis) ab und bezieht
sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt
erhärten oder widerlegen.
"Im „Evidenzbericht“ dokumentieren wir unsere Recherche zu Wirksamkeit beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL. Der Evidenzbericht beinhaltet auch die Bewertung nach den Standards des IGeL-Monitors.
In älteren Bewertungen haben wir die Begriffe Ergebnisbericht und Evidenzsynthese verwendet.
Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Der Medizinische Dienst Bund betreibt den IGeL-Monitor. Er wurde zum 1. Januar 2022 als Nachfolger des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) errichtet und ist eine medizinische und pflegefachliche Expertenorganisation in der Trägerschaft der 15 Medizinischen Dienste in den Ländern.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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