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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Kann eine Impfung mit dem Impfstoff StroVac® gegen wiederkehrende Harnwegsinfektionen, umgangssprachlich Blasenentzündungen, helfen?
Fachgebiete | Frauenheilkunde und Geburtshilfe , Urologie |
---|---|
Bereich | Blase und Nieren |
Anlass | häugige, wiederkehrende Blasenentzündung |
Verfahren | Impfung |
Kosten | 170 – 200 Euro |
GKV-Leistung | Medikation mit Antibiotika |
Wir bewerten die Impfung gegen wiederkehrende Blasenentzündung mit dem Impfstoff StroVac® als „tendenziell negativ“.
Hinweis:
In Deutschland gibt es ein Immuntherapeutikum und einen verfügbaren Impfstoff, um wiederkehrenden Blasenentzündungen vorzubeugen, Uro-Vaxom® und StroVac®. Diese Bewertung bezieht sich ausschließlich auf die Impfung mit StroVac®.
Hier gelangen Sie zur Bewertung des Immuntherapeutikums Uro-Vaxom®.
Blasenentzündung ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Harnwegsinfekt. Unter dem Begriff „Harnwege“ werden alle Organe zusammengefasst, in denen sich Urin sammelt, zwischengespeichert oder aus dem Körper geleitet wird. Sie bestehen aus Teilen der beiden Nieren, den Harnleitern, über die der Urin von dort aus in die Harnblase gelangt, der Harnblase selbst und der Harnröhre, die den Urin aus dem Körper leitet. Von einer Harnwegsinfektion oder einer Blasenentzündung spricht man, wenn sich Teile der Harnwege entzünden. Die Entzündung wird meist durch Bakterien ausgelöst, die in die Harnröhre gelangen. Wer eine Blasenentzündung hat, muss oft Wasser lassen und kann dabei stechende Schmerzen oder ein Brennen verspüren. Oft nehmen die Schmerzen zu, wenn die Blase fast oder ganz leer ist. Die Schmerzen können in den ganzen Unterleib oder in den Rücken ausstrahlen. Eine starke Blasenentzündung kann dazu führen, dass man sich insgesamt krank und abgeschlagen fühlt, reizbar ist und schlecht schläft.
Bei vielen Menschen, die einmal an einer Blasenentzündung erkrankt sind, kommt es zu wiederkehrenden Infektionen. Frauen sind sehr viel häufiger betroffen als Männer, das liegt unter anderem daran, dass sie eine wesentlich kürzere Harnröhre haben und dadurch Erreger leichter bis zur Blase vordringen können. Fast zehn von 100 Frauen, aber nur zwei von 100 Männern bekommen mindestens einmal im Jahr eine Blasenentzündung. Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen bekommt innerhalb eines Jahres eine weitere Entzündung.
Unkomplizierte Blasenentzündungen heilen in einigen Fällen von alleine wieder aus. Länger andauernde oder schwere Harnwegsinfekte werden mit Medikamenten (Antibiotika) behandelt, die von den Krankenkassen übernommen werden. Die aktuelle deutsche Leitlinie empfiehlt jedoch, Antibiotika zurückhaltend einzusetzen, weil eine häufige Verschreibung von Antibiotika zu Resistenzen führen kann. Das bedeutet, dass die Bakterien eine Widerstandskraft gegen die Antibiotika entwickeln und diese dann nicht mehr gegen die Bakterien wirken. Stattdessen gibt die Leitlinie Verhaltensempfehlungen, beispielsweise die Steigerung der täglichen Trinkmenge oder eine Veränderung der Intim-Hygiene. Als vorbeugende medizinische Maßnahme gegen wiederkehrende Blasenentzündungen empfiehlt die Leitlinie auch die Behandlung mit dem Immuntherapeutikum Uro-Vaxom®. Zu einer Impfung mit StroVac® gibt sie keine eindeutige Empfehlung ab.
Der Impfstoff StroVac® wird als Spritze gegeben. Für eine Grundimmunisierung injiziert die Ärztin oder der Arzt den Impfstoff dreimal im Abstand von ein bis zwei Wochen. Die Impfung kann nach einer gewissen Zeit aufgefrischt werden. Die Impfung gegen wiederkehrende Blasenentzündungen ist eine individuelle Gesundheitsleistung und wird nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Der Impfstoff für die Grundimmunisierung mit StroVac® kostet etwa 110 Euro, die Auffrischungsimpfung liegt bei etwa 45 Euro. Außerdem können Kosten für die Impfberatung oder die Injektion hinzukommen, die die Patientin oder der Patient ebenfalls selbst bezahlen muss. Insgesamt liegen die Kosten für eine Impfung ungefähr zwischen 170 und 200 Euro.
Der IGeL-Monitor wollte wissen, welchen Nutzen und Schaden die Impfungen mit Strovac® bei wiederkehrenden Blasenentzündungen haben. Er fand dazu eine aktuelle Einzelstudie, aus der sich aber kein Nutzen ableiten lässt. Die Injektion von StroVac® kann allerdings mit Nebenwirkungen einhergehen, sodass ein Schadens risiko besteht.
Hinweis:
In Deutschland gibt es ein Immuntherapeutikum und einen verfügbaren Impfstoff, um wiederkehrenden Blasenentzündungen vorzubeugen, Uro-Vaxom® und StroVac®. Diese Bewertung bezieht sich ausschließlich auf die Impfung mit StroVac®.
Hier gelangen Sie zur Bewertung des Immuntherapeutikums Uro-Vaxom®.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Monkey Business Images/Shutterstock
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/impfung-mit-strovacr-zur-vorbeugung-wiederkehrender-blasenentzuendungen.html
Fachgebiete | Frauenheilkunde und Geburtshilfe , Urologie |
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Bereich | Blase und Nieren |
Anlass | häugige, wiederkehrende Blasenentzündung |
Verfahren | Impfung |
Kosten | 170 – 200 Euro |
GKV-Leistung | Medikation mit Antibiotika |
Hinweis:
In Deutschland gibt es ein Immuntherapeutikum und einen verfügbaren Impfstoff, um wiederkehrenden Blasenentzündungen vorzubeugen, Uro-Vaxom® und StroVac®. Diese Bewertung bezieht sich ausschließlich auf die Impfung mit StroVac®.
Hier gelangen Sie zur Bewertung des Immuntherapeutikums Uro-Vaxom®.
StroVac® wird zur Behandlung und Vorbeugung wiederkehrender Blasenentzündungen angeboten. Der Impfstoff wird in den Muskel gespritzt. Er enthält abgetötete Erreger von verschiedenen Bakterienstämmen, die Blasenentzündungen auslösen können. Die Behandlung soll im Körper Reaktionen gegen die in StroVac® enthaltenen Bakterien auslösen. Es erfolgt zunächst eine Grundimmunisierung mit drei Injektionen im Abstand von jeweils ein bis zwei Wochen. Etwa ein Jahr nach der Grundimmunisierung kann eine Auffrischung erfolgen. Dafür wird eine weitere Injektion verabreicht.
Die Kosten für die Impfung gegen wiederkehrende Blasenentzündungen setzten sich aus den Kosten für den Impfstoff und den Kosten für die ärztliche Behandlung zusammen. Die Spritzen für die Grundimmunisierung mit StroVac® kosten etwa 110 Euro. Die einmalige Auffrischungs-Impfung nach einem Jahr kostet etwa 45 Euro. Hinzu kommen ärztliche Kosten für Beratung und die Injektion, so dass sich die Gesamtkosten der Impfungen auf etwa 170 bis 200 Euro summieren, die die Versicherten selbst tragen müssen.
Blasenentzündung ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Harnwegsinfektion. Unter dem Begriff „Harnwege“ werden alle Organe zusammengefasst, in denen sich Urin sammelt, zwischengespeichert oder aus dem Körper geleitet wird. Sie bestehen aus Teilen der beiden Nieren, den Harnleitern, über die der Urin von dort aus in die Harnblase gelangt, der Harnblase selbst und der Harnröhre, die den Urin aus dem Körper leitet. Von einer Harnwegsinfektion oder einer Blasenentzündung spricht man, wenn sich Teile der Harnwege entzünden. Die Entzündung wird meist durch Bakterien ausgelöst, die in die Harnröhre gelangen.
Bei Blasenentzündungen berichten Betroffene von einem Stechen oder Brennen beim Wasserlassen, von häufigem Wasserlassen oder Schwierigkeiten, den Harn zu halten. Außerdem kann der Urin trübe sein, auffällig riechen oder es kann Blut darin enthalten sein. Bei einer stärkeren oder komplizierten Blasenentzündung können die Schmerzen in den Unterleib und Rücken ausstrahlen und manche Patientinnen und Patienten fühlen sich insgesamt unwohl und krank. Die Untersuchung des Harns erfolgt meist mittels eines Teststreifens, der in den Urin gehalten wird. So kann die Ärztin oder der Arzt feststellen, ob eine Entzündung vorliegt. Wenn mehr als zwei Blasenentzündungen innerhalb von sechs Monaten oder mehr als drei innerhalb von zwölf Monaten auftreten, spricht man von einer wiederkehrenden Blasenentzündung. Wiederkehrende Blasenentzündungen sind weit verbreitet. Frauen sind sehr viel häufiger betroffen als Männer, das liegt unter anderem daran, dass sie eine wesentlich kürzere Harnröhre haben und dadurch Erreger leichter bis zur Blase vordringen können. In Deutschland bekommen fast zehn von 100 Frauen und zwei von 100 Männern mindestens einmal im Jahr eine Blasenentzündung. Ungefähr die Hälfte der 100 Frauen, die bereits eine Blasenentzündung hatten, bekommen innerhalb eines Jahres eine weitere. Bei 30 bis 50 Prozent der betroffenen Frauen heilt eine unkomplizierte Blasenentzündung ohne Behandlung innerhalb von einer Woche ab, ohne weitere Komplikationen zu verursachen. Länger andauernde, schwerere oder komplizierte Blasenentzündungen werden mit Antibiotika behandelt. Wegen der zunehmenden Entwicklung von Resistenzen gegen Antibiotika empfiehlt die aktuelle medizinische Leitlinie allerdings, unnötige Therapien mit Antibiotika zu vermeiden. Bevor wiederkehrende Blasenentzündungen immer wieder mit Antibiotika behandelt werden, empfiehlt die Leitlinie nicht-antibiotische Maßnahmen: Darunter fallen Verhaltensänderungen wie beispielsweise mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sich mehr zu bewegen, den Urin nicht zu lange einzuhalten oder keine übertriebene Intimhygiene zu betreiben – also z. B. auf Intimsprays oder –lotionen zu verzichten. Darüber hinaus können östrogenhaltige Cremes für den Vaginalbereich (bei Frauen nach den Wechseljahren), Cranberry-Produkte, der Wirkstoff D-Mannose oder eine Immunstimulation – also eine Impfung oder Immuntherapie – versucht werden.
Internationale medizinische Fachgesellschaften kommen in ihren Leitlinien zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Die evidenzbasierte deutsche Leitlinie aus dem Jahr 2024 berücksichtigt die global zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika und hebt den Stellenwert nicht-antibiotischer Maßnahmen hervor. Die Leitlinie erwähnt die Möglichkeit einer Impfung mit StroVac®, gibt dazu aber keine eindeutige Empfehlung ab. Die Leitlinie empfiehlt Frauen ohne sonstige Begleiterkrankungen vor Beginn einer antibiotischen Langzeitprävention eine Behandlung mit Uro-Vaxom®. In der US-amerikanischen und in der europäischen Leitlinie wird die Impfung erwähnt, aber keine Empfehlung daraus abgeleitet. In der schottischen Leitlinie wird die Impfung nicht erwähnt.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat in unterschiedlichen Datenbanken nach systematischen Übersichtsarbeiten und relevanten Einzelstudien gesucht, um die Frage zu beantworten, ob Impfungen gegen wiederkehrende Blasenentzündungen einen Nutzen haben oder das Risiko eines Schadens besteht. Diese IGeL soll bewirken, dass Personen, die unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, weniger oder keine Blasenentzündungen mehr bekommen.
Die Impfung wäre nützlich, wenn sie dazu führte, dass Blasenentzündungen weniger häufig auftreten, gar nicht wiederkehren oder dass auftretende Blasenentzündungen weniger schmerzhaft sind. Für die Bewertung des Nutzens hat das IGeL-Team nach Studien gesucht, die die Impfung im Vergleich zu einer Scheinimpfung, keiner Impfung, keiner Behandlung oder einer Behandlung mit Antibiotika untersucht haben.
Für die Beurteilung des Impfstoffs StroVac® fand das IGeL-Team eine aktuelle, qualitativ gute Einzelstudie. Es handelte sich hierbei um eine randomisierte kontrollierte Studie mit niedrigem Verzerrungspotenzial. In der Studie wurde eine Gruppe mit StroVac® geimpft, eine Kontrollgruppe bekam einen Placebo -Impfstoff. Danach wurde über den Zeitraum von einem Jahr verglichen, wie häufig Blasenentzündungen in den beiden Gruppen durchschnittlich auftraten. Die Auswertung zeigte, dass die Häufigkeit von Blasenentzündungen in beiden Gruppen nahezu gleich war.
Deshalb sehen wir bei dem Impfstoff StroVac® keinen Hinweis auf einen Nutzen .
Die Impfung gegen wiederkehrende Blasenentzündungen wäre schädlich, wenn aufgrund der Behandlung Nebenwirkungen oder unerwünschte Ereignisse auftreten würden.
Die Studienergebnisse zeigen, dass in der Gruppe, die mit StroVac® geimpft wurde, solch unerwünschte Ereignisse auftraten, und zwar häufiger als in der Gruppe, die die Placebo -Impfung erhalten hat. So berichteten über die Hälfte der mit StroVac® Geimpften von Schmerzen an der Impfstelle, Fieber oder anderen grippeähnlichen Symptomen.
Daher sehen wir Hinweise auf einen Schaden der StroVac® Impfung.
Wir bewerten die Impfung mit StroVac® als „tendenziell negativ“. Das Ergebnis stützt sich auf eine Einzelstudie, in der die Impfung mit einer Placebo -Impfung verglichen wurde. Für die StroVac®-Impfung sehen wir keine Hinweise auf einen Nutzen , allerdings Hinweise auf einen Schaden.
Hinweis:
In Deutschland gibt es ein Immuntherapeutikum und einen verfügbaren Impfstoff, um wiederkehrenden Blasenentzündungen vorzubeugen, Uro-Vaxom® und StroVac®. Diese Bewertung bezieht sich ausschließlich auf die Impfung mit StroVac®.
Hier gelangen Sie zur Bewertung des Immuntherapeutikums Uro-Vaxom®.
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https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/impfung-mit-strovacr-zur-vorbeugung-wiederkehrender-blasenentzuendungen.html
Immunprophylaxe mit Uro-Vaxom® zur Vorbeugung wiederkehrender Blasenentzündungen
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Allgemeine Informationen zu dieser IGeL
Was sagt der IGeL-Monitor über den Nutzen ?
Was sagt der IGeL-Monitor über den Schaden ?
Was meint der IGeL-Monitor?
Woher weiß der IGeL-Monitor das?
Was ist der IGeL-Monitor?
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Monkey Business Images/Shutterstock
Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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Der Begriff „Evidenz“ im Kontext der evidenzbasierten Medizin leitet
sich vom englischen Wort „evidence“ (Nachweis, Beweis) ab und bezieht
sich auf die Informationen aus klinischen Studien, die einen Sachverhalt
erhärten oder widerlegen.
"Im „Evidenzbericht“ dokumentieren wir unsere Recherche zu Wirksamkeit beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL. Der Evidenzbericht beinhaltet auch die Bewertung nach den Standards des IGeL-Monitors.
In älteren Bewertungen haben wir die Begriffe Ergebnisbericht und Evidenzsynthese verwendet.
Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Eine „Kontrollgruppe“ ist ein Bestandteil hochwertiger wissenschaftlicher (klinischer) Studien. Hier werden zwei Gruppen von Patientinnen und Patienten miteinander verglichen: Eine
Gruppe wird mit dem Verfahren, dessen Effekt ermittelt werden soll,
behandelt oder untersucht, die andere dient als Kontrollgruppe. Die
Kontrollgruppe bekommt meist ein sogenanntes Placebo, also eine
Scheinbehandlung.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Der Medizinische Dienst Bund betreibt den IGeL-Monitor. Er wurde zum 1. Januar 2022 als Nachfolger des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) errichtet und ist eine medizinische und pflegefachliche Expertenorganisation in der Trägerschaft der 15 Medizinischen Dienste in den Ländern.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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