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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Was bringt die Behandlung von unkomplizierten frühkindlichen Blutschwämmchen mit einem Farbstofflaser?
Fachgebiet | Haut- und Geschlechtskrankheiten |
---|---|
Bereich | Haut |
Anlass | Unkompliziertes, frühkindliches Blutschwämmchen |
Verfahren | Farbstofflaser-Behandlung |
Kosten | Einzelbehandlung zwischen 45 und 165 Euro |
GKV-Leistung | Behandlung von Hämangiomen (Blutschwämmchen), wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht |
Wir bewerten die IGeL Laser-Behandlung von Blutschwämmchen beim Säugling mit „tendenziell negativ“.
Wenn sich bei einem Säugling bald nach der Geburt ein Blutschwämmchen (fachsprachlich „Hämangiom“) bildet, ist das nicht ungewöhnlich. Etwa vier bis zehn Prozent der Neugeborenen entwickeln ein Hämangiom, Frühgeborene etwas öfter, Mädchen sind dreimal häufiger betroffen als Jungen. Ein Blutschwämmchen ist eine gutartige Veränderung der kleinen Blutgefäße der Haut, die in der Regel in den ersten sechs bis neun Lebensmonaten wächst und sich dann im Laufe von einigen Jahren meist wieder vollständig zurückbildet. Bei über der Hälfte der betroffenen Kinder bildet sich das Hämangiom bis zum vierten Lebensjahr wieder vollständig zurück, bei 90 Prozent der Kinder bis zum neunten Lebensjahr.
Wenn ein Hautarzt zweifelsfrei festgestellt hat, dass es sich um ein unkompliziertes Blutschwämmchen handelt und wenn keine medizinischen Gründe dafür sprechen, es zu entfernen, kann man es dennoch als unschön empfinden und beseitigen wollen. In so einem Fall ist die Behandlung eine IGeL. Viele hautärztliche Praxen bieten eine Behandlung mit einer speziellen Laserform, dem Farbstofflaser, an. Häufig sind mehrere Sitzungen notwendig. Eine Einzelbehandlung mit dem Laser kostet in der Regel zwischen 45 und 165 Euro, abhängig davon, wie groß die zu behandelnde Hautregion ist.
Die Farbstofflaser-Behandlung gilt bei unkomplizierten Blutschwämmchen als ästhetische Behandlung. Manche Hämangiome können aber auch die Gesundheit des Säuglings beeinträchtigen, zum Beispiel wenn sie an den Augenlidern auftreten, wenn sie Schmerzen und Blutungen verursachen, oder wenn sie so groß sind, dass sich Narben bilden oder die Gefahr besteht, dass es zu einer dauerhaften Entstellung kommt. In diesem Fall besteht eine medizinische Indikation und die Behandlung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Seit 2014 hat sich hier die Behandlung mit dem Beta-Blocker Propranolol als Standardverfahren durchgesetzt.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors wollte wissen, welchen Nutzen die Farbstofflaser-Behandlung bei unkomplizierten Blutschwämmchen den Kindern bringt und welche möglichen Schäden auftreten können. Nach Sichtung der entsprechenden Studien kam es zu dem Ergebnis: Insgesamt bringt die Farbstofflaserbehandlung gegenüber der Nicht-Behandlung keinen Vorteil, sondern führt häufiger zu Schäden. Die Behandlung verbesserte zwar geringfügig den Rückgang der Rötung. Auf der anderen Seite zeigten die Studien, dass Schäden wie Aufhellung und Ausdünnung der Haut bei einer Laser-Behandlung häufiger waren.
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Bild: gsermek/Thinkstock
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/laser-behandlung-von-blutschwaemmchen-beim-saeugling.html
Fachgebiet | Haut- und Geschlechtskrankheiten |
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Bereich | Haut |
Anlass | Unkompliziertes, frühkindliches Blutschwämmchen |
Verfahren | Farbstofflaser-Behandlung |
Kosten | Einzelbehandlung zwischen 45 und 165 Euro |
GKV-Leistung | Behandlung von Hämangiomen (Blutschwämmchen), wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht |
Blutschwämme, fachsprachlich Hämangiome, sind gutartige Veränderung der kleinen Blutgefäße der Haut. Wenn zweifelsfrei feststeht, dass ein unkompliziertes Blutschwämmchen vorliegt und keine medizinischen Gründe für eine Entfernung sprechen, bieten hautärztliche Praxen häufig an, das Hämangiom mit einer Laser-Behandlung zu entfernen. In diesem Fall ist die Behandlung eine IGeL. Als Verfahren wird dann meist eine Farbstofflaser-Behandlung angeboten. Häufig sind mehrere Sitzungen notwendig. Eine Einzelbehandlung mit dem Laser kostet in der Regel zwischen 45 und 165 Euro, abhängig davon, wie groß die zu behandelnde Hautregion ist.
Bei etwa vier bis zehn Prozent der Neugeborenen bilden sich in den ersten Tagen oder Wochen nach der Geburt Blutschwämmchen. Bei Frühgeborenen kommt dies etwas öfter vor, bei Mädchen dreimal so viel wie bei Jungen. Es handelt sich um gutartige Veränderungen der kleinen Blutgefäße der Haut, die typischerweise im ersten Jahr wachsen und sich danach in der Regel von selbst wieder langsam zurückbilden. Bei über der Hälfte der betroffenen Kinder bildet sich das Hämangiom bis zum vierten Lebensjahr wieder vollständig zurück, bei 90 Prozent der Kinder bis zum neunten Lebensjahr.
Die meisten Blutschwämmchen sind unkompliziert. Es gibt aber auch größere und tiefer liegende Blutschwämmchen, die sich nicht von selbst wieder zurückbilden oder die Aufgrund ihrer Größe zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Wenn das Risiko besteht, dass Blutschwämmchen die Gesundheit des Säuglings beeinträchtigen, besteht eine medizinische Indikation und die Behandlung wird von den Krankenkassen bezahlt. Mögliche behandlungsbedürftige Beeinträchtigungen können sein:
Meist verfolgt die Behandlung das Ziel, das Wachstum des Blutschwämmchens zu stoppen oder seine Größe zu reduzieren. Mögliche Verfahren sind, das Hämangiom mit flüssigem Stickstoff zu vereisen oder mit einem Laser zu veröden. Selten ist eine chirurgische Entfernung erforderlich. Komplizierte Blutschwämmchen können auch mit dem Betablocker Propranolol medikamentös behandelt werden. Der Wirkstoff wurde 2014 auch für die Behandlung komplizierter Blutschwämmchen zugelassen. Darunter versteht man lebensbedrohende oder funktionsbeeinträchtigende Blutschwämmchen, die bleibende Narben oder Entstellungen verursachen können, aber auch solche, die ulzerieren (d.h. „geschwürig werden“) oder Schmerzen verursachen.
Für diese komplizierten Blutschwämmchen hat sich die Propranolol-Behandlung gegenüber der Laserbehandlung als Therapieverfahren der Wahl durchgesetzt. Da bei komplizierten Blutschwämmchen eine medizinische Indikation besteht, ist die Behandlung eine Kassenleistung.
Werden unkomplizierte Hämangiome mit Propranolol therapiert, spricht man von einem sogenannten „Off-Label-Use“, also eine Verwendung außerhalb der Zulassung, wofür die Kassen nicht aufkommen. Wenn keine medizinische Notwendigkeit besteht, bieten ärztliche Praxen die Behandlung mit dem Farbstofflaser als ästhetisches Verfahren an.
Laser strahlen sichtbares oder unsichtbares Licht einer bestimmten Wellenlänge aus, das das Gewebe stark erhitzt. Da sich je nach Wahl der Wellenlänge einzelne Gewebearten relativ gezielt erhitzen lassen, können Laser als präzise Werkzeuge in vielen Bereichen der Medizin eingesetzt werden.
Zur Laserbehandlung von unkomplizierten Blutschwämmchen kommt vor allem der gepulste Farbstofflaser oder „flashlamp-pulsed dye laser“ (FPDL) zum Einsatz. Bei größeren Blutschwämmchen kann die Stelle mit einer Creme betäubt werden.
Bei der Suche nach medizinischen Leitlinien fand das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors zwei Empfehlungen aus Deutschland und den USA. Beide Leitlinien sprechen sich dafür aus, die Laserbehandlung nur noch dann durchzuführen, wenn das Hämangiom sich vollständig zurückgebildet, es aber zu bleibenden Hautveränderungen geführt hat.
Die Behandlung mit dem Beta-Blocker Propranolol als Trinklösung hat die Laserbehandlung bei komplizierten infantilen Hämangiomen weitestgehend abgelöst. In der Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) von 2020 heißt es: „Therapie der Wahl bei komplizierten infantilen Hämangiomen ist die systemische Behandlung mit dem Beta-Blocker Propranolol.“
Eine Farbstofflaser-Behandlung von unkomplizierten Blutschwämmchen beim Säugling wäre nützlich, wenn sich die Blutschwämmchen, verglichen mit einer Nicht-Behandlung, schneller und vollständig zurückbilden würden.
Wir fanden drei systematische Übersichtsarbeiten , die diese Frage behandelten. Von diesen drei Übersichtsarbeiten wurde die qualitativ hochwertigste und neueste Arbeit ausgewählt und für die Bewertung herangezogen. Berücksichtigt wurden alle Studien, die die Behandlung mit dem Farbstofflaser explizit mit einer Beobachtung ohne Behandlung verglichen haben. Seit der ersten Bewertung dieser IGeL im April 2015 sind – auch in den aktualisierten Übersichtsarbeiten – keine neuen relevanten Ergebnisse hinzugekommen.
Wenn es um die Rückbildung eines unkomplizierten Blutschwämmchens geht, zeigt die Behandlung mit dem Farbstofflaser keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber einer Nicht-Behandlung. Die Behandlung mit dem Farbstofflaser hatte zwar den Effekt, dass die Rötung der entsprechenden Hautpartie bei behandelten Kindern etwas stärker zurückging als bei den nichtbehandelten Kindern. Insgesamt lässt sich jedoch anhand der Ergebnisse kein eindeutiger Vorteil der Farbstofflaserbehandlung gegenüber der kontrollierten Beobachtung ableiten.
Eine Farbstofflaser-Behandlung von unkomplizierten Blutschwämmchen beim Säugling wäre schädlich, wenn mehr Nebenwirkungen aufträten als ohne Behandlung.
Die zurate gezogenen Studien zeigten, dass bei den mit Farbstofflaser behandelten Kindern mehr Schäden auftraten: Bei über einem Viertel der behandelten Kinder war die Haut an der behandelten Stelle stärker ausgedünnt, bei den Nichtbehandelten waren es keine zehn Prozent. Und bei knapp der Hälfte der Behandelten war die Haut heller als die Umgebungshaut, während sie sich ohne Behandlung nur bei jedem sechsten Kind aufhellte.
Laserbehandlungen werden zur Behandlung unkomplizierter Blutschwämmchen weiterhin als IGeL angeboten. Sie sind aber laut Leitlinien vorrangig zur ästhetischen oder kosmetischen Korrektur geeignet, wenn nach einer vollständigen Rückbildung des Hämangioms bleibende Hautveränderungen sichtbar sind. Zum unkomplizierten Hämangiom beim Säugling brachte die aktuelle Recherche der vorhandenen Studien keine neuen Erkenntnisse zum Nutzen und Schaden der Farbstofflaser-Behandlung verglichen mit einer Nicht-Behandlung.Deshalb bewerten wir diese IGeL nach 2015 erneut mit „tendenziell negativ“.
Insgesamt bringt die Farbstofflaserbehandlung gegenüber der Nicht-Behandlung keinen Vorteil, sondern führt häufiger zu Schäden. Die Behandlung verbesserte zwar geringfügig den Rückgang der Rötung. Auf der anderen Seite zeigten die Studien, dass Schäden wie Aufhellung und Ausdünnung der Haut bei einer Laser-Behandlung häufiger waren.
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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AWMF bedeutet Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Die AWMF erstellt und veröffentlicht Leitlinien, die den Stand des Wissens zu einem bestimmten Thema zusammenfassen und in eine Handlungsanleitung für Ärztinnen und Ärzte umsetzen. Für manche Themen werden die Leitlinien auch für Patientinnen und Patienten aufbereitet.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"AWMF bedeutet Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Die AWMF erstellt und veröffentlicht Leitlinien, die den Stand des Wissens zu einem bestimmten Thema zusammenfassen und in eine Handlungsanleitung für Ärztinnen und Ärzte umsetzen. Für manche Themen werden die Leitlinien auch für Patientinnen und Patienten aufbereitet.
"Ein „Cochrane-Review“ ist eine systematische Übersichtsarbeit, die nach den Prinzipien der Cochrane Collaboration erstellt wurde und in der Cochrane-Datenbank aufgeführt ist. Einem Cochrane-Review wird wegen seiner strengen Methodik hohe Aussagekraft zugesprochen.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Der Medizinische Dienst Bund betreibt den IGeL-Monitor. Er wurde zum 1. Januar 2022 als Nachfolger des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) errichtet und ist eine medizinische und pflegefachliche Expertenorganisation in der Trägerschaft der 15 Medizinischen Dienste in den Ländern.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"„Review“ lässt sich mit „Übersichtsarbeit“ übersetzen. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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