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Hilft eine Lasertherapie gegen Nagelpilz?

| Fachgebiet | Haut- und Geschlechtskrankheiten |
|---|---|
| Bereich | Haut |
| Anlass | Nagelpilz (Onychomykose), verursacht durch Fadenpilze (Dermatophyten) |
| Verfahren | Laser-Behandlung des befallenen Nagels |
| Kosten | Eine Behandlung mit drei Anwendungen: etwa 320 Euro |
| GKV-Leistung | Diagnose, Beratung und Verschreibung bestimmter Medikamente |
Wir bewerten die IGeL „Lasertherapie bei Nagelpilz“ mit „unklar“.
Nagelpilz (Onychomykose) ist eine hartnäckige Pilzinfektion von Finger- oder Fußnägeln. Verursacher sind meist Fadenpilze (Dermatophyten). Gesunde Nägel bekommen normalerweise keinen Nagelpilz. Befallen werden Nägel vor allem, wenn die Nägel geschwächt sind, etwa wegen Verletzungen des Nagels – zum Beispiel beim Sport, im Haushalt oder bei falscher Nagelpflege. Typische Anzeichen sind gelblich-braune Verfärbungen, Verdickungen, Risse und Brüchigkeit der Nägel. Die Nägel können sich außerdem verformen und anheben – und auch Schmerzen verursachen. Häufig ist der große Zeh betroffen.
Nagelpilz heilt meistens nicht von alleine. Weil er weitere Infektionen begünstigen kann, sollte er behandelt werden. Ziel der Behandlung ist es, den Nagelpilz vollständig zu beseitigen und das Wachstum gesunder Nägel zu ermöglichen. In leichteren Fällen empfehlen Hautärztinnen und Hautärzte dafür zunächst eine Behandlung mit speziellen Nagellacken oder -cremes. Diese sind rezeptfrei erhältlich und müssen in der Regel selbst bezahlt werden. Bei stärkeren Infektionen gibt es Tabletten gegen den Nagelpilz. Die Tabletten können Nebenwirkungen haben und sind verschreibungspflichtig; die Kosten für diese Medikamente übernehmen die Krankenkassen.
Nagelpilz ist keine Seltenheit. Man schätzt, dass in Deutschland bis zu zwölf von einhundert Personen betroffen sind; dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.
Einige Hautarztpraxen bieten gegen Nagelpilz eine Lasertherapie als IGeL an. Auch die Lasertherapie soll den Nagelpilz beseitigen, damit gesunder Nagel nachwachsen kann. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder erhitzt der Laser den Nagel, um so den Pilz zu zerstören, oder der Laser setzt winzige Löcher in den betroffenen Nagel, durch die die Wärme eindringt und den Pilz von innen bekämpfen soll.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Lasertherapie bei Nagelpilz nicht. Meist sind mehrere Behandlungen über einen längeren Zeitraum notwendig, etwa drei bis sechs Anwendungen alle 6 bis 8 Wochen. Drei Sitzungen kosten insgesamt etwa 320 Euro.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors wollte wissen, ob die Lasertherapie gegen Nagelpilz hilft. In einer umfassenden Suche und Auswertung wissenschaftlicher Studien haben wir keine Hinweise auf einen Nutzen dieser IGeL gefunden. Außerdem wollten wir wissen, ob die Lasertherapie schadet – auch Hinweise auf einen Schaden haben wir nicht gefunden.
Somit lautet unsere zusammenfassende Bewertung: „unklar“.
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Letzte Aktualisierung:
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/lasertherapie-bei-nagelpilz.html
| Fachgebiet | Haut- und Geschlechtskrankheiten |
|---|---|
| Bereich | Haut |
| Anlass | Nagelpilz (Onychomykose), verursacht durch Fadenpilze (Dermatophyten) |
| Verfahren | Laser-Behandlung des befallenen Nagels |
| Kosten | Eine Behandlung mit drei Anwendungen: etwa 320 Euro |
| GKV-Leistung | Diagnose, Beratung und Verschreibung bestimmter Medikamente |
Schöne, gesunde Nägel sind vielen Menschen wichtig für ihr äußeres Erscheinungsbild. Veränderungen der Nägel können daher das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Nagelpilz (Onychomykose) ist aber nicht nur ein kosmetisches Problem an Finger- und Fußnägeln, sondern kann auch Schmerzen verursachen.
Nagelpilz heilt meistens nicht von alleine. Weil er weitere Pilzerkrankungen und bakterielle Komplikationen begünstigen kann, sollte er behandelt werden. Ziel der Behandlung ist es, den Nagelpilz vollständig zu beseitigen und das Wachstum gesunder Nägel zu ermöglichen. Um Nagelpilz zu diagnostizieren, wird in der Hautarztpraxis der Nagel gründlich untersucht und eine Probe entnommen. Die Probe wird anschließend auf das Vorliegen eines Nagepilzerregers untersucht. In leichteren Fällen wird eine Behandlung mit speziellen Nagellacken oder -cremes empfohlen, die man selbst regelmäßig aufträgt. Solche Cremes oder Nagellacke sind rezeptfrei erhältlich und müssen in der Regel selbst bezahlt werden. Bei stärkeren Pilzinfektionen gibt es Tabletten gegen den Nagelpilz. Diese Tabletten können Nebenwirkungen hervorrufen, zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Atemwegsinfekte oder Hautreaktionen. Patientinnen und Patienten mit bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel Erkrankungen der Leber oder bei Nierenfunktionseinschränkungen, dürfen sie nicht einnehmen. Diese einzunehmenden Medikamente sind verschreibungspflichtig; die Kosten übernehmen die Krankenkassen.
Behandlungsziel sind gesunde Nägel. Dafür gilt es, den Nagelpilz vollständig zu beseitigen und eine erneute Ansteckung zu verhindern. Das erfordert Geduld: Die befallenen Anteile des Nagels müssen komplett „herauswachsen“. Wegen des langsamen Nagelwachstums dauert die Behandlung bis zu einem Jahr oder länger.
Einige Hautarztpraxen bieten gegen Nagelpilz eine Lasertherapie als IGeL an. Auch die Lasertherapie soll den Nagelpilz beseitigen, damit gesunder Nagel nachwachsen kann. Dabei erhitzt entweder ein Laser den Nagel, um so den Pilz zu zerstören, oder ein sogenannter ablativ fraktionaler Laser setzt winzige Löcher in den betroffenen Nagel, durch die die Wärme eindringt und den Pilz von innen bekämpfen soll.
Meist sind mehrere Anwendungen über einen längeren Zeitraum notwendig, etwa drei bis sechs Anwendungen alle 6 bis 8 Wochen. Drei Sitzungen kosten insgesamt etwa 320 Euro.
Gesunde Nägel bekommen normalerweise keinen Nagelpilz. Bei Krankheiten, die die Nägel schwächen, wie zum Beispiel Durchblutungsstörungen der unteren Extremitäten oder Stoffwechselerkrankungen, kommt Nagelpilz häufiger vor. Bei gesunden Menschen lösen den Nagelpilz oft Verletzungen des Nagels aus, die zum Beispiel im Haushalt, beim Sport, durch zu enge Schuhe oder bei falscher Nagelpflege entstehen. Meistens sind Fadenpilze (Dermatophyten) die Erreger von Nagelpilz, sehr viel seltener Hefen oder Schimmelpilze. Typische Zeichen für Nagelpilz sind weiß-gelblich bis bräunliche Verfärbungen, Verdickungen, Risse oder Brüchigkeit des Nagels. Die Nägel können sich verformen, anheben und auch Schmerzen verursachen. Sehr oft ist einer der großen Zehennägel betroffen; befallen sind in der Regel der obere und seitliche Rand des Zehennagels. Seltener geht die Infektion von der Nagelwurzel aus.
Man schätzt, dass in Deutschland bis zu zwölf von einhundert Personen betroffen sind; dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.
Bei der Lasertherapie wird der betroffene Nagel mit Lichtstrahlen behandelt, die Wärme erzeugen und den Pilz so abtöten sollen. Dafür werden verschiedene Verfahren eingesetzt: Unterschieden werden sogenannte primär nicht-ablative Laser und ablativ fraktionale Laser. Bei der Behandlung erhitzt die Laserstrahlung den Nagel, um so den Pilz abzutöten. Vor der Behandlung mit dem Laser wird der Nagel meist abgeschliffen, damit die Laserstrahlen besser eindringen können. Bei der Behandlung mit dem sogenannten ablativ fraktionale Laser werden winzige Löcher in den Nagel gesetzt, durch die die Wärme eindringt und den Pilz von innen töten soll. Wegen der Temperaturen, die beim Lasern entstehen, führt die Behandlung zu einem deutlichen Wärmegefühl und zu einem Gefühl von Kribbeln oder Brennen. Wenn die Behandlung zu schmerzhaft ist, kann die Sitzung unterbrochen werden. Eine örtliche Betäubung zur Vermeidung von Schmerzen wird allerdings nicht empfohlen, weil dadurch das Risiko für Verbrennungen steigt.
Zurzeit gibt es zwei gültige deutsche Leitlinien zum Thema: Die S1-Leitlinie „Onychomykose“ und die S2k- Leitlinie „Lasertherapie der Haut“. Die Empfehlungen basieren auf Expertenmeinungen und Expertenkonsens und nicht auf der systematischen Aufarbeitung guter Studien nach den Methoden der Evidenz -basierten Medizin und so sind sie in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. Nach diesen Leitlinien kann eine Lasertherapie zusätzlich zur Behandlung mit Nagelcremes und -lacken oder einzunehmenden Medikamenten erwogen werden; eine alleinige Behandlung nur mit Laser wird nicht empfohlen.
Bei der Lasertherapie wird Lichtenergie in Wärme umgewandelt und gezielt auf Pilzgewebe gerichtet. Pilzzellen absorbieren diese Wärme stärker als umliegendes Gewebe, was zur Zellschädigung und Abtötung des Nagelpilzes führen soll.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat in der Forschungsliteratur nach Übersichtsarbeiten und zusätzlichen Einzelstudien gesucht, die die Frage nach dem Nutzen und Schaden der Lasertherapie bei Nagelpilz im Vergleich zu keiner Behandlung, einer vorgetäuschten Behandlung oder einer Standardbehandlung untersucht haben. Unter „Standardbehandlung“ haben wir die Behandlung mit selbst aufzutragenden Cremes oder Nagellacken sowie mit einzunehmenden Medikamente gegen Nagelpilz verstanden. Für die Beurteilung des Nutzens wollten wir wissen, ob die Behandlung zu einer kompletten Heilung des Nagels führen kann, ob sie den Nagelpilz vollständig beseitigen kann (klinische Heilung) und welchen Einfluss die Behandlung auf die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten hat. Für die Beurteilung des Schadens wollten wir herausfinden, ob mit der Lasertherapie unerwünschte Nebenwirkungen einhergehen.
Unsere Bewertung beruht auf der methodisch hochwertigen Übersichtsarbeit Foley et al. 2020 mit drei für unsere Bewertung relevanten randomisierten kontrollierten Studien und insgesamt 112 Studienteilnehmenden. Diese Arbeit wurde als Leitreview herangezogen. Das Leitreview beurteilt die Ergebnisqualität der zusammengefassten Studien als sehr gering bis gering. Des Weiteren wurde als aktuelle Einzelstudie eine randomisierte kontrollierte Studie mit niedrigem Verzerrungspotenzial, mit 51 Patientinnen und Patienten berücksichtigt: Sabbah et al. 2019. Sowohl Foley et al. 2020 also auch Sabbah et al. 2019 haben die Lasertherapie mit einer vorgetäuschten Behandlung oder keiner Behandlung verglichen.
Für die „komplette Heilung“ und die „klinische Heilung“ berichten Foley et al. 2020 keine Ergebnisse. Sabbah et al. 2019 berichten hierzu jeweils einen statistisch nicht bedeutsamen Vorteil zugunsten der Kontrollgruppe nach einem Jahr. Für den " aria-describedby="mdl_tooltip_1"> Endpunkt „unerwünschte Ereignisse“ berichten Foley et al. 2020 Gruppenunterschiede, die aber sehr klein und daher statistisch nicht bedeutsam sind. Sabbah et al. 2019 berichten ohne Angabe von genauen Daten, dass die meisten Patientinnen und Patienten in der Laser-Gruppe mehrfach ein vorübergehendes Brennen oder ein intensives Hitzegefühl verspürten, was oft eine kurze Unterbrechung der Behandlung von einigen Sekunden erforderlich machte, aber keine Studien abbrüche zur Folge hatte. Davon abgesehen berichten sie keine schwerwiegenden oder unerwünschten Ereignisse.
Für die Lasertherapie in Kombination mit einer Standardtherapie im Vergleich zu Standardtherapie oder vorgetäuschter Lasertherapie kombiniert mit Standardtherapie wurden keine Studien gefunden.
Die Lasertherapie wäre nützlich, wenn sie den Nagelpilz zerstören könnte und gesunder Nagel nachwächst. Die ausgewerteten Studien zeigen insgesamt keinen klinisch bedeutsamen Vorteil der Lasertherapie.
Wir sehen keine Hinweise auf einen Nutzen .
Die Lasertherapie wäre schädlich, wenn sie unerwünschte Nebenwirkungen hätte und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten beeinträchtigen würde. Die ausgewerteten Studien zeigen, dass die Lasertherapie vorübergehend unangenehm bis schmerzhaft sein kann. Sie scheint aber nicht mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einherzugehen.
Wir sehen keine Hinweise auf einen Schaden.
Wir bewerten die IGeL „Lasertherapie bei Nagelpilz“ mit „unklar“.
Wir sehen für diese als IGeL angebotene Leistung weder einen Nutzen noch ein erhöhtes Schadens risiko. Diese Einschätzung stützt sich auf die Ergebnisse der als Leitreview herangezogenen systematischen Übersichtsarbeit Foley et al. 2020 sowie die ergänzende Einzelstudie Sabbah et al. 2019.
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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Ein "Endpunkt" oder "patientenrelevanter Endpunkt" ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Im „Evidenzbericht“ dokumentieren wir unsere Recherche zu Wirksamkeit beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL. Der Evidenzbericht beinhaltet auch die Bewertung nach den Standards des IGeL-Monitors.
In älteren Bewertungen haben wir die Begriffe Ergebnisbericht und Evidenzsynthese verwendet.
„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Eine „Kontrollgruppe“ ist ein Bestandteil hochwertiger wissenschaftlicher (klinischer) Studien. Hier werden zwei Gruppen von Patientinnen und Patienten miteinander verglichen: Eine
Gruppe wird mit dem Verfahren, dessen Effekt ermittelt werden soll,
behandelt oder untersucht, die andere dient als Kontrollgruppe. Die
Kontrollgruppe bekommt meist ein sogenanntes Placebo, also eine
Scheinbehandlung.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Der Medizinische Dienst Bund betreibt den IGeL-Monitor. Er wurde zum 1. Januar 2022 als Nachfolger des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) errichtet und ist eine medizinische und pflegefachliche Expertenorganisation in der Trägerschaft der 15 Medizinischen Dienste in den Ländern.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Eine „S1-Leitlinie“ ist die niedrigste Stufe im Prozess der
Leitlinienentwicklung. Sie wird von einer Gruppe von Expertinnen und Experten im informellen
Konsens erarbeitet.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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