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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Freiwillige Sport-Checks dürfen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Chirurgie/Orthopädie , Innere Medizin , diverse Fachgebiete |
---|---|
Bereich | Verschiedenes |
Anlass | Diverse Beschwerden, Interesse, Notwendigkeit |
Verfahren | Diverses |
Kosten | Je nach Ausführlichkeit mit Lungentest, EKG und Blutbild ab 70 Euro |
GKV-Leistung | Untersuchungen, die teilweise auch als Sportuntersuchungen angeboten werden, im Rahmen des “Gesundheits-Check-up“ für eine allgemeine Früherkennungsuntersuchung |
Wir beschreiben diese IGeL zwar, fragen aber nicht nach Nutzen und Schaden einzelner Untersuchungen im Rahmen eines Sport-Checks. Freiwillige Sport-Checks gehören nicht zum Pflichtkatalog der gesetzlichen Krankenkassen – unabhängig davon, wie sinnvoll diese Maßnahmen unter Umständen sein können.
Bewegung und Sport erhöhen die Fitness und beugen manchen Krankheiten vor. Dennoch kommt es beim Sport immer wieder zu Überlastungen und Verletzungen bis hin zu plötzlichen Todesfällen. Vorsorgeuntersuchungen sollen dazu dienen, diese Gefahren besser einschätzen und vermeiden zu können. So ein freiwilliger „Sport-Check“ ist keine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen, sondern immer eine IGeL. Allerdings kann es mit dem allgemeinen “Gesundheits-Check-up“, der Kassenleistung ist, zu Überschneidungen kommen. Diese GKV -Leistungen müssen dann nicht privat bezahlt werden.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: rocketclips/Fotolia
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/sport-check.html
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Chirurgie/Orthopädie , Innere Medizin , diverse Fachgebiete |
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Bereich | Verschiedenes |
Anlass | Diverse Beschwerden, Interesse, Notwendigkeit |
Verfahren | Diverses |
Kosten | Je nach Ausführlichkeit mit Lungentest, EKG und Blutbild ab 70 Euro |
GKV-Leistung | Untersuchungen, die teilweise auch als Sportuntersuchungen angeboten werden, im Rahmen des “Gesundheits-Check-up“ für eine allgemeine Früherkennungsuntersuchung |
Wer Sport treiben möchte, sei es im Verein oder privat, setzt sich damit auch gewissen Gesundheitsgefahren aus. Vereine verlangen deshalb unter Umständen ein Attest, das die Sporttauglichkeit bescheinigt. Manchmal möchten aber auch die Sporttreibenden selber wissen, ob eine bestimmte Sportart für sie geeignet ist und wo ihre Belastungsgrenzen liegen. Solche freiwilligen Untersuchungen sind IGeL. Teilweise werden entsprechende Tests zur Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie von Diabetes auch auf Kosten der GKV angeboten, dann nämlich, wenn sie im Rahmen des “Gesundheits-Check-ups“ durchgeführt werden. Der steht allen Versicherten im Alter von 18 bis 35 einmalig, danach alle drei Jahre zu. Sportuntersuchungen, die über den “Gesundheits-Check-up“ hinausgehen, sind immer eine IGeL. Je nach Ausführlichkeit kann ein Sport-Check mit Lungentest, EKG und Blutbild ab 70 Euro kosten.
Sport kann die Gesundheit nicht nur fördern, sondern sie auch gefährden. Es kann dabei zu vielfältigen Problemen kommen, vom Muskelkater über Verletzungen, Gelenk- und Herzkreislaufbeschwerden bis hin zu plötzlichen Todesfällen. Die häufigsten Gesundheitsprobleme treten durch Verletzungen, Prellungen, Stauchungen, Bänderdehnungen und -risse sowie Verrenkungen und Knochenbrüche auf. Die meisten Verletzungen geschehen beim Ballsport. Die häufigsten Ursachen für Todesfälle beim Sport überhaupt sind nicht erkannte Herzschwächen.
Gerade ungewohnte oder extreme Belastungen bergen Gefahren. Deshalb raten Sportmedizinerinnen und Sportmediziner allen sportlich aktiven Menschen, sich durchchecken zu lassen, am besten, bevor sie mit dem Sport beginnen, aber auch danach in regelmäßigen Abständen. Der Check soll umso umfangreicher ausfallen, je älter, untrainierter oder ambitionierter jemand ist.
Zur Vorsorgeuntersuchung beim Sport bieten ärztliche Praxen, von denen manche die Zusatzbezeichnung „Sportmedizinerin/Sportmediziner“ erworben haben, neben einem Abfragen von Lebensumständen und Vorerkrankungen verschiedene Tests an, die einerseits die Leistungsfähigkeit abklären und andererseits frühzeitig bislang verborgene Schwächen entdecken sollen. Diese Tests umfassen häufig eine Messung der Lungenfunktion, ein Belastungs-EKG, eine Blutuntersuchung und vieles mehr bis hin zur Videoanalyse von Bewegungsabläufen.
Die häufigsten Gesundheitsprobleme beim Sport, die Verletzungen, lassen sich damit jedoch kaum verhindern. Sie sind eher abhängig vom Temperament und der Umsicht der Sporttreibenden sowie von Schutzmaßnahmen wie Helm, Schienbeinschonern und ähnlichem. Auch kommt es immer wieder zu Todesfällen von Leistungssportlerinnen oder -sportlern, obwohll sie medizinisch eng überwacht werden. Die Sport-Untersuchungen können also auch Schwächen des Organismus übersehen. Grundsätzlich trifft auch auf Sportuntersuchungen zu, was für alle Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen gilt: Es besteht die Gefahr, dass auffällige Befunde auf tatsächliche Gesundheitsrisiken hinweisen, die vielleicht behandelt werden, die jedoch auch unbehandelt niemals zu einem Problem geworden wären. Es ist auch denkbar, dass jemand aufgrund eines auffälligen Befundes auf Sport verzichtet, obwohl ihm der Sport Spaß gemacht und unter dem Strich gesundheitlich genützt hätte.
Die deutsche Gesellschaft für Sportmedizin rät allen, die Sport treiben, zu sportmedizinischen Untersuchungen. Das gilt für Menschen, die den Sport als Hobby betreiben, die einen Neu- oder Wiedereinstieg in eine Sportart planen, aber auch für Leistungssportlerinnen und -sportler. Diese Empfehlung ist in einer S1-Leitlinie formuliert, die sich kaum auf belastbare Studien stützen kann.
Wir beschreiben diese IGeL zwar, fragen aber nicht nach Nutzen und Schaden einzelner Untersuchungen im Rahmen eines Sport-Checks. Freiwillige Sport-Checks gehören nicht zum Pflichtkatalog der gesetzlichen Krankenkassen – unabhängig davon, wie sinnvoll diese Maßnahmen unter Umständen sein können.
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https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/sport-check.html
Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Eine „S1-Leitlinie“ ist die niedrigste Stufe im Prozess der
Leitlinienentwicklung. Sie wird von einer Gruppe von Expertinnen und Experten im informellen
Konsens erarbeitet.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
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