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Kann Akupunktur Spannungskopfschmerzen verhindern und lindern?
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Innere Medizin , Neurologie , Chirurgie/Orthopädie |
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Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | Kopfschmerzen |
Verfahren | Akupunktur |
Kosten | Pro Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro |
GKV-Leistung | Schmerztherapie, vor allem mit Medikamenten, die zum Teil jedoch selbst bezahlt werden müssen |
Wir bewerten die Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen als „unklar“.
Spannungskopfschmerz ist weltweit die häufigste Kopfschmerzart. Ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland gibt an, darunter zu leiden. Typisch für Spannungskopfschmerzen sind drückende oder beengende Kopfschmerzen, die leicht bis mittelstark sein können. Die klassische Körperakupunktur ist eine Behandlung aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der feine Nadeln in bestimmte Stellen des Körpers gestochen werden. Nach traditioneller Vorstellung soll die Behandlung Blockaden in sogenannten Leitbahnen (Meridiane) lösen und so Störungen des Energieflusses (Qi) beheben. Die Akupunktur ist in der Gebührenordnung für Ärztinnen und Ärzte (GOÄ) gelistet. Danach kostet eine Akupunktur-Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro im einfachen Satz. Zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen ist Akupunktur eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).
Der IGeL-Monitor hat nach Studien gesucht, die untersucht haben, ob die Akupunktur Spannungskopfschmerzen vorbeugen kann und welche Schäden dabei verursacht werden können. In den Studien, die diese Frage untersucht haben, wurde eine Akupunktur mit einer Scheinakupunktur, keiner vorbeugenden Behandlung oder einem anderen nicht-medikamentösen Verfahren verglichen. Die Ergebnisse der Studien geben keinen Hinweis auf einen Nutzen der Akupunktur. Dies liegt zum einen daran, dass es bei dem Vergleich der Akupunktur mit keiner vorbeugenden Behandlung nur unzureichende Daten und Ergebnisse über einen längeren Zeitraum gibt. Im Vergleich zu einer Scheinakupunktur fehlten Hinweise auf einen Vorteil der Akupunktur. Darüber hinaus erlaubte die unzureichende Berichterstattung der Studien zum Vergleich der Akupunktur mit anderen nicht-medikamentösen Behandlungen keine Bewertung. Für den Vergleich zur Gabe von Medikamenten zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen lagen keine Studien vor.
Das Risiko eines Schadens ist bei der Akupunktur laut der Studien nicht höher als in den entsprechenden Kontrollgruppe n. Insgesamt traten schwere Nebenwirkungen und Komplikationen sehr selten auf.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Thinkstock
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/akupunktur-zur-vorbeugung-von-spannungskopfschmerzen.html
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Innere Medizin , Neurologie , Chirurgie/Orthopädie |
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Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | Kopfschmerzen |
Verfahren | Akupunktur |
Kosten | Pro Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro |
GKV-Leistung | Schmerztherapie, vor allem mit Medikamenten, die zum Teil jedoch selbst bezahlt werden müssen |
Die Akupunktur ist eine Behandlung aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der feine Nadeln in bestimmte Stellen des Körpers gestochen werden. Seit 2007 ist die klassische Körperakupunktur mit Nadeln in zwei Fällen Kassenleistung: bei chronischen Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule und bei chronischen Schmerzen aufgrund einer Kniegelenksarthrose, die jeweils mindestens sechs Monate bestehen. Zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen ist Akupunktur eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Die Akupunktur ist in der Gebührenordnung für Ärztinnen und Ärzte (GOÄ) gelistet. Danach kostet eine Akupunktur-Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro im einfachen Satz (Regelhöchstsatz: 26,81 Euro bzw. 46,92 Euro).
Spannungskopfschmerz ist weltweit die häufigste Kopfschmerzart. Ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland gibt an, darunter zu leiden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, jüngere Menschen häufiger als ältere. Typisch für Spannungskopfschmerzen sind drückende oder beengende Kopfschmerzen, die leicht bis mittelstark sein können. In den meisten Fällen liegen episodische Spannungskopfschmerzen vor. Von chronischem Spannungskopfschmerz spricht man, wenn die Kopfschmerzen über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten an 15 Tagen oder mehr pro Monat auftreten. Zur Behandlung akuter Spannungskopfschmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel eingenommen werden. Medikamente zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen werden nur bei chronischem oder sehr häufigem episodischem Spannungskopfschmerz empfohlen. Es können verschiedene nicht-medikamentöse Verfahren eingesetzt werden, um Spannungskopfschmerz vorzubeugen. Dazu zählen Entspannungstechniken, Biofeedback-Verfahren, Verfahren der Verhaltenstherapie, Physiotherapie und Akupunktur. Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind nicht bekannt. Auslöser können Stress und Anspannung sein.
Bei der klassischen Körperakupunktur werden feine Nadeln entlang sogenannter Leitbahnen (Meridiane) in die Haut gestochen. Nach traditioneller Vorstellung wird davon ausgegangen, dass durch die Leitbahnen Lebensenergie (Qi) fließt. Ist der Energiefluss gestört, sollen Krankheiten und Schmerzen auftreten können. Die Akupunktur soll Blockaden in den Leitbahnen lösen und so Störungen des Energieflusses beheben. In der traditionellen chinesischen Medizin existieren knapp 400 Akupunkturpunkte, bei einer Sitzung werden in der Regel bis zu 20 Nadeln gesetzt. Eine solche Behandlung dauert etwa zwischen 20 und 40 Minuten. Bei den Kassenleistungen - also Akupunktur bei „chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule“ und bei „chronischen Schmerzen in mindestens einem Kniegelenk“ - sind in der Regel bis zu zehn Sitzungen innerhalb von maximal sechs Wochen vorgesehen.
Das Team des IGeL-Monitors ist der Frage nachgegangen, wie internationale medizinische Fachgesellschaften die Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen beurteilen. Es fand eine Leitlinie der britischen Gesundheitsbehörde National Institute for Health and Care Excellence ( NICE ). Diese empfiehlt, eine Akupunktur zur Vorbeugung von chronischen Spannungskopfschmerzen in Betracht zu ziehen.
Um zu beantworten, ob eine vorbeugende Behandlung mit klassischer Körperakupunktur bei Patientinnen und Patienten mit Spannungskopfschmerzen einen Nutzen hat oder ob Schäden auftreten können, suchte das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors in unterschiedlichen Datenbanken nach relevanten Studien und systematischen Übersichtsarbeiten .
Es wurden mehrere Übersichtsarbeiten und drei Einzelstudien gefunden, bei denen eine Akupunktur entweder mit einer Scheinakupunktur, keiner vorbeugenden Behandlung oder einem anderen nicht-medikamentösen Verfahren verglichen wurde. Bei der Scheinakupunktur werden die Nadeln an „falsche“ Stellen oder nicht tief genug gesetzt.
Demnach flossen die Ergebnisse von insgesamt 15 Einzelstudien in die Bewertung von Nutzen und Schaden ein.
Eine Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen wäre nützlich, wenn sie zu weniger Spannungskopfschmerzen und zu einer Verbesserung der Beschwerden und/oder zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen würde.
Die Studien kamen zu folgenden Ergebnissen:
Bei dem Vergleich der Akupunktur mit einer Scheinakupunktur wurden fast keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen gefunden. Allerdings berichteten mehr Patientinnen und Patienten, dass sich nach der Akupunktur die Anzahl der Tage mit Kopfschmerzen im Monat verringert habe (Ansprechrate).
Drei Studien liefern Ergebnisse zu einem Vergleich der Akupunktur mit keiner vorbeugenden Behandlung. In zwei Studien zeigte die Akupunktur hinsichtlich der Kopfschmerzhäufigkeit, Kopfschmerzintensität und Ansprechrate Vorteile. Allerdings lagen nur Ergebnisse für Messzeitpunkte bis zu drei Monaten vor und somit keine Langzeitergebnisse. Zum Schmerzmittelbedarf liefern die Studien keine verwertbaren Daten. Die dritte, kleinere Studie zeigte, was die Ansprechrate angeht, einen Vorteil nach einer Behandlung über sieben Monate. Alle anderen Ergebnisse zeigten keinen Vorteil.
Eine methodische Schwäche der vorliegenden Studien ist vor allem, dass die Studienteilnehmenden nicht „verblindet“ werden konnten. Das heißt, sowohl die Behandelnden als auch die Patientinnen und Patienten wussten, in welcher Studiengruppe sie waren und welche Behandlung durchgeführt wurde. Dies kann zu Verzerrungen der Ergebnisse führen, beispielsweise dadurch, dass eine positive Erwartungshaltung gegenüber der Akupunktur Ergebnisse wie Stärke der Kopfschmerzen oder die Häufigkeit von Spannungskopfschmerzen beeinflusst. Diese Gefahr besteht vor allem deshalb, weil es sich um subjektive Ergebnisse handelt, die von den Patientinnen und Patienten selbst berichtet wurden.
Für den Vergleich der Akupunktur mit anderen, nicht-medikamentös vorbeugenden Verfahren wie Physiotherapie, Entspannungstraining und Medizinische Trainingstherapie liegen insgesamt fünf Studien vor. Die Ergebnisse aus vier Studien konnten nicht verwertet werden, da über die Daten unzureichend berichtetet wurde und sie deshalb nicht interpretierbar waren. Eine Studie wurde von so vielen Personen der Vergleichsgruppe abgebrochen, dass die Ergebnisse ebenfalls nicht verwertet werden konnten.
Für den Vergleich der Akupunktur mit medikamentösen Verfahren zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen haben wir keine Studien gefunden.
Insgesamt lässt sich aufgrund der Ergebnisse aus den Studien sowie nicht verwertbarer oder fehlender Ergebnisse zum Vergleich der Akupunktur mit einem anderen, nicht-medikamentösen Verfahren oder einer vorbeugenden Medikamentengabe kein Hinweis auf einen Nutzen der Akupunktur ableiten.
Eine Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen wäre schädlich, wenn durch die Behandlung Nebenwirkungen auftreten würden oder die Lebensqualität beeinträchtigt würde.
Hier liefern die Studien folgende Ergebnisse:
Was das Auftreten von Nebenwirkungen und Komplikationen angeht, gab es im Vergleich der Akupunktur mit einer Scheinakupunktur keine Unterschiede.
Im Vergleich zu keiner vorbeugenden Behandlung berichtet eine Studie von leichten Nebenwirkungen wie zum Beispiel kleine Hämatome an der Einstichstelle. Schwere Nebenwirkungen und Komplikationen traten nicht auf.
Insgesamt sehen wir keine Hinweise auf einen Schaden der Akupunktur.
Wir bewerten die Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen nach Abwägung von Nutzen und Schaden als „unklar“.
In der Gesamtschau konnten wir keinen Hinweis auf einen Nutzen der Akupunktur erkennen. Das liegt zum einen an unzureichenden Daten, zum anderen an nicht vorhandenen Langzeitergebnissen bei dem Vergleich der Akupunktur mit keiner vorbeugenden Behandlung. Für die meisten Endpunkte ließ sich kein Vorteil der Akupunktur ermitteln. Aufgrund der unzureichenden Berichterstattung der Studien zum Vergleich mit anderen nicht-medikamentösen Behandlungen konnte keine Bewertung erfolgen. Für den Vergleich mit der Gabe von Medikamenten zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen lagen keine Studien vor.
Das Risiko eines Schadens ist gering, hier wurde kein Hinweis auf einen Nachteil der Akupunktur gegenüber den Kontrollgruppe n festgestellt. Von schweren Nebenwirkungen und Komplikationen wurde nicht berichtet.
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Akupunktur zur Vorbeugung von Migräneanfällen
Akupunktur in der Schwangerschaft
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Allgemeine Informationen zu dieser IGeL
Was sagt der IGeL-Monitor über den Nutzen ?
Was sagt der IGeL-Monitor über den Schaden ?
Was meint der IGeL-Monitor?
Woher weiß der IGeL-Monitor das?
Was ist der IGeL-Monitor?
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Bild: Thinkstock
Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Ein "Endpunkt" oder "patientenrelevanter Endpunkt" ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Ein Endpunkt oder patientenrelevanter Endpunkt ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Im „Evidenzbericht“ dokumentieren wir unsere Recherche zu Wirksamkeit beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL. Der Evidenzbericht beinhaltet auch die Bewertung nach den Standards des IGeL-Monitors.
In älteren Bewertungen haben wir die Begriffe Ergebnisbericht und Evidenzsynthese verwendet.
Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Eine „Kontrollgruppe“ ist ein Bestandteil hochwertiger wissenschaftlicher (klinischer) Studien. Hier werden zwei Gruppen von Patientinnen und Patienten miteinander verglichen: Eine
Gruppe wird mit dem Verfahren, dessen Effekt ermittelt werden soll,
behandelt oder untersucht, die andere dient als Kontrollgruppe. Die
Kontrollgruppe bekommt meist ein sogenanntes Placebo, also eine
Scheinbehandlung.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Der Medizinische Dienst Bund betreibt den IGeL-Monitor. Er wurde zum 1. Januar 2022 als Nachfolger des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) errichtet und ist eine medizinische und pflegefachliche Expertenorganisation in der Trägerschaft der 15 Medizinischen Dienste in den Ländern.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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