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Kann Akupunktur Migräneanfälle verhindern und Symptome lindern?
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Neurologie , Innere Medizin |
---|---|
Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | Migräne |
Verfahren | Akupunktur |
Kosten | Pro Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro |
GKV-Leistung | Vorwiegend Medikamente, in besonderen Fällen auch psychotherapeutische Verfahren bei Migräne |
Wir bewerten die Akupunktur zur Migränevorbeugung als „tendenziell positiv“.
Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzarten. Fast ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland gibt an, darunter zu leiden. Bei der Migräne kommt es zu wiederkehrenden Kopfschmerz-Attacken, die bis zu 72 Stunden anhalten können. Typischerweise haben die Betroffenen mäßige bis starke, einseitig pulsierende Schmerzen, die durch körperliche Aktivität verstärkt werden. Häufig gehen sie mit Übelkeit oder Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm einher. In medizinischen Leitlinien werden verschiedene Maßnahmen empfohlen, um Migräneanfällen vorzubeugen. Das können vorbeugende Medikamente sein, aber auch nicht-medikamentöse Verfahren wie Entspannungstechniken, Biofeedback, Verhaltenstherapie und Ausdauersport. Die klassische Körperakupunktur ist eine Behandlung aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der feine Nadeln in bestimmte Stellen des Körpers gestochen werden. Nach traditioneller Vorstellung soll die Behandlung Blockaden in sogenannten Leitbahnen (Meridiane) lösen und so Störungen des Energieflusses (Qi) beheben. Die Akupunktur ist in der Gebührenordnung für Ärztinnen und Ärzte (GOÄ) gelistet. Danach kostet eine Akupunktur-Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro im einfachen Satz. Zur Vorbeugung von Migräne ist Akupunktur eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).
Der IGeL-Monitor wollte wissen, welchen Nutzen und Schaden die Akupunktur zur Migränevorbeugung hat. In den Studien wurde die Akupunktur mit vorbeugenden Medikamenten, mit einer Scheinakupunktur und keiner vorbeugenden Behandlung verglichen. Anhand der Studienergebnisse ließ sich für die Akupunktur der Hinweis auf einen Nutzen erkennen. Die Akupunktur zeigte Vorteile gegenüber keiner vorbeugenden Behandlung. Verglichen mit vorbeugenden Medikamenten kam die Akupunktur zu gleichwertigen und zum Teil zu besseren Ergebnissen. Hinweise darauf, dass von der Akupunktur das Risiko eines Schadens ausgeht, gab es nicht. Im Vergleich zur vorbeugenden Medikamentengabe wurden sogar weniger Nebenwirkungen beobachtet. Insgesamt traten schwere Nebenwirkungen und Komplikationen sehr selten auf.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Thinkstock
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/akupunktur-zur-vorbeugung-von-migraeneanfaellen.html
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Neurologie , Innere Medizin |
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Bereich | Kopf und Gehirn |
Anlass | Migräne |
Verfahren | Akupunktur |
Kosten | Pro Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro |
GKV-Leistung | Vorwiegend Medikamente, in besonderen Fällen auch psychotherapeutische Verfahren bei Migräne |
Die Akupunktur ist eine Behandlung aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der feine Nadeln in bestimmte Stellen des Körpers gestochen werden. Seit 2007 ist die klassische Körperakupunktur mit Nadeln in zwei Fällen Kassenleistung: bei chronischen Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule und bei chronischen Schmerzen aufgrund einer Kniegelenksarthrose, die jeweils mindestens sechs Monate bestehen. Zur Vorbeugung von Migräne ist Akupunktur eine individuelle Gesundheitsleistung. In medizinischen Leitlinien werden verschiedene Maßnahmen empfohlen, um Migräneanfällen vorzubeugen. Dazu zählen die Einnahme von Medikamenten sowie nicht-medikamentöse Verfahren wie Entspannungstechniken, Biofeedback, Verhaltenstherapie und Ausdauersport. Laut einer Umfrage in Deutschland nehmen etwa 5 von 100 Personen mit episodischer Migräne Medikamente zur Vorbeugung von Migräneanfällen ein. Die Akupunktur ist in der Gebührenordnung für Ärztinnen und Ärzte (GOÄ) gelistet. Danach kostet eine Akupunktur-Sitzung je nach Dauer der Behandlung 11,66 Euro oder 20,40 Euro im einfachen Satz (Regelhöchstsatz: 26,81 Euro bzw. 46,92 Euro).
Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzarten. Fast ein Viertel der erwachsenen Menschen in Deutschland gibt an, darunter zu leiden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, jüngere Menschen häufiger als ältere. Migräne kann den Alltag der Betroffenen stark einschränken. Typisch für eine Migräne sind mäßige bis starke, pochende oder pulsierende Kopfschmerzen. Oft treten sie nur auf einer Seite des Kopfes auf und können bis zu 72 Stunden lang anhalten. Körperliche Aktivität kann die Schmerzen verstärken. Die Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Manche Betroffene sind während eines Migräneanfalls zudem besonders licht- oder lärmempfindlich. In den meisten Fällen liegt eine episodische Migräne vor. Dabei kommt es in unterschiedlich großen Abständen zu wiederkehrenden Attacken. Von einer chronischen Migräne spricht man, wenn Kopfschmerzen über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten an 15 Tagen oder mehr pro Monat auftreten. Die genauen Ursachen von Migräne sind nicht bekannt. Sowohl eine genetische Veranlagung als auch Umwelteinflüsse wie Stress, Ernährung oder das Wetter scheinen eine Rolle zu spielen.
Bei der klassischen Körperakupunktur werden feine Nadeln entlang sogenannter Leitbahnen (Meridiane) in die Haut gestochen. Nach traditioneller Vorstellung wird davon ausgegangen, dass durch die Leitbahnen Lebensenergie (Qi) fließt. Ist der Energiefluss gestört, sollen Krankheiten und Schmerzen auftreten können. Die Akupunktur soll Blockaden in den Leitbahnen lösen und so Störungen des Energieflusses beheben. In der traditionellen chinesischen Medizin existieren knapp 400 Akupunkturpunkte, bei einer Sitzung werden in der Regel bis zu 20 Nadeln gesetzt. Eine Sitzung dauert etwa zwischen 20 und 40 Minuten. Bei den Kassenleistungen - also Akupunktur bei „chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule“ und bei „chronischen Schmerzen in mindestens einem Kniegelenk“ - sind in der Regel bis zu zehn Sitzungen innerhalb von maximal sechs Wochen vorgesehen.
Das Team des IGeL-Monitors ist der Frage nachgegangen, wie internationale medizinische Fachgesellschaften die Akupunktur zur Vorbeugung von Migräneanfällen beurteilen. Eine deutsche Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (in Zusammenarbeit mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft) weist auf widersprüchliche Ergebnisse aus Studien zur Wirksamkeit der Akupunktur verglichen mit einer Scheinakupunktur hin. Insgesamt wird die Wirksamkeit einer Akupunktur als „moderat“ eingestuft. Eine Leitlinie stammt von der britischen Gesundheitsbehörde National Institute for Health and Care Excellence ( NICE ). Sie sagt, dass Akupunktur zur Vorbeugung von Migräne in Betracht gezogen werden kann, wenn Medikamente nicht wirken oder die Einnahme von Medikamenten nicht geeignet oder von den Patientinnen oder Patienten nicht gewünscht ist.
Um zu beantworten, ob eine vorbeugende Behandlung mit klassischer Körperakupunktur bei Patientinnen und Patienten mit wiederkehrender Migräne einen Nutzen hat oder ob Schäden auftreten können, suchte das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors in unterschiedlichen Datenbanken nach relevanten Studien und systematischen Übersichtsarbeiten . Es wurden mehrere Übersichtsarbeiten und zusätzlich vier Einzelstudien gefunden, bei denen eine Akupunktur entweder mit einer vorbeugenden Medikamentengabe, einer Scheinakupunktur oder keiner vorbeugenden Behandlung verglichen wurde. Bei der Scheinakupunktur werden die Nadeln an „falsche“ Stellen oder nicht tief genug gesetzt. In die Bewertung eingeflossen sind die Ergebnisse einer Übersichtsarbeit , die die meisten für unsere Fragestellung relevanten Studien (21 Studien) enthielt, sowie drei der zusätzlich gefundenen Einzelstudien, insgesamt haben wir also die Ergebnisse von 24 Einzelstudien berücksichtigt.
Eine Akupunktur zur Vorbeugung von Migräne wäre nützlich, wenn sie zu weniger Migräneanfällen, zu einer Linderung der Beschwerden oder zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen würde.
Die Studien kamen zu folgenden Ergebnissen:
Verglichen mit einer vorbeugenden Medikamentengabe waren die Ergebnisse der Akupunktur hinsichtlich „Häufigkeit von Kopfschmerzen“, „Anzahl an Migräneanfällen“, „Anzahl an Tagen mit Migräne“ und „Einnahme zusätzlicher Schmerzmittel“ gleichwertig. In Bezug auf „Stärke der Kopfschmerzen“ und „Ansprechen auf die Behandlung“ war die Akupunktur besser als eine vorbeugende Medikamentengabe.
Bei dem Vergleich der Akupunktur mit einer Scheinakupunktur wurden fast keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen gefunden. Lediglich in Bezug auf „Ansprechen auf die Behandlung“ zeigten sich Vorteile der Akupunktur gegenüber einer Scheinakupunktur. Grund dafür können Placebo-Effekt e sein.
Im Vergleich zu keiner vorbeugenden Behandlung schnitt die Akupunktur bei fast allen Endpunkten besser ab.
Eine methodische Schwäche der Studien zum Vergleich der Akupunktur mit einer vorbeugenden Medikamentengabe sowie zum Vergleich mit keiner vorbeugenden Behandlung ist vor allem, dass die Studienteilnehmenden nicht „verblindet“ werden konnten. Das heißt, sowohl die Behandelnden als auch die Patientinnen und Patienten wussten, in welcher Studiengruppe sie waren und welche Behandlung durchgeführt wurde. Dies kann zu Verzerrungen der Ergebnisse führen, beispielsweise dadurch, dass eine positive Erwartungshaltung gegenüber der Akupunktur Ergebnisse wie Stärke der Kopfschmerzen oder die Häufigkeit von Migräneanfällen beeinflusst. Diese Gefahr besteht vor allem deshalb, weil es sich um subjektive Ergebnisse handelt, die von den Patientinnen und Patienten selbst beichtet wurden.
In der Gesamtschau lässt sich aufgrund der Studienergebnisse ein Hinweis auf einen Nutzen der Akupunktur ableiten.
Eine Akupunktur zur Vorbeugung von Migräne wäre schädlich, wenn durch die Behandlung Nebenwirkungen auftreten würden oder die Lebensqualität beeinträchtigt würde.
Hier liefern die Studien folgende Ergebnisse:
Verglichen mit einer medikamentösen Migräne-Vorbeugung berichteten die Patientinnen und Patienten, die mit Akupunktur behandelt wurden, von weniger Nebenwirkungen ; und es brachen weniger Personen aufgrund von Nebenwirkungen die Behandlung ab. Dies bedeutet, dass die Akupunktur gegenüber der vorbeugenden medikamentösen Behandlung einen Vorteil gezeigt hat.
Keine Unterschiede wurden in Bezug auf schwere Nebenwirkungen oder Komplikationen gefunden. Diese traten allerdings insgesamt sehr selten auf.
Bei dem Vergleich der Akupunktur mit einer Scheinakupunktur oder keiner vorbeugenden Behandlung zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen und Komplikationen.
Insgesamt sehen wir keine Hinweise auf einen Schaden der Akupunktur.
Wir bewerten die Akupunktur zur Migräneprophylaxe nach Abwägung von Nutzen und Schaden als „tendenziell positiv“.
Anhand der Studienergebnisse ließ sich für die Akupunktur insgesamt ein Hinweis auf einen Nutzen ableiten. Verglichen mit vorbeugenden Medikamenten kam die Akupunktur meistens zu gleichwertigen Ergebnissen. Bezogen auf „Stärke der Kopfschmerzen“ und „Ansprechen auf die Behandlung“ schnitt sie besser ab. Vorteile zeigte sie auch im Vergleich mit keiner vorbeugenden Behandlung.
Was das Risiko eines Schadens angeht, wurde kein Hinweis auf einen Nachteil der Akupunktur gegenüber den Kontrollgruppe n festgestellt. Im Vergleich zur vorbeugenden Medikamentengabe wurden sogar weniger Nebenwirkungen berichtet. Insgesamt traten schwere Nebenwirkungen und Komplikationen sehr selten auf.
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https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/akupunktur-zur-vorbeugung-von-migraeneanfaellen.html
Akupunktur zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen
Biofeedback-Therapie bei Migräne
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Allgemeine Informationen zu dieser IGeL
Was sagt der IGeL-Monitor über den Nutzen ?
Was sagt der IGeL-Monitor über den Schaden ?
Was meint der IGeL-Monitor?
Woher weiß der IGeL-Monitor das?
Was ist der IGeL-Monitor?
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Ein "Endpunkt" oder "patientenrelevanter Endpunkt" ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Ein Endpunkt oder patientenrelevanter Endpunkt ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Ein Endpunkt oder patientenrelevanter Endpunkt ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Im „Evidenzbericht“ dokumentieren wir unsere Recherche zu Wirksamkeit beziehungsweise Treffsicherheit sowie zu Nutzen und Schaden einer IGeL. Der Evidenzbericht beinhaltet auch die Bewertung nach den Standards des IGeL-Monitors.
In älteren Bewertungen haben wir die Begriffe Ergebnisbericht und Evidenzsynthese verwendet.
Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Eine „Kontrollgruppe“ ist ein Bestandteil hochwertiger wissenschaftlicher (klinischer) Studien. Hier werden zwei Gruppen von Patientinnen und Patienten miteinander verglichen: Eine
Gruppe wird mit dem Verfahren, dessen Effekt ermittelt werden soll,
behandelt oder untersucht, die andere dient als Kontrollgruppe. Die
Kontrollgruppe bekommt meist ein sogenanntes Placebo, also eine
Scheinbehandlung.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Der Medizinische Dienst Bund betreibt den IGeL-Monitor. Er wurde zum 1. Januar 2022 als Nachfolger des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) errichtet und ist eine medizinische und pflegefachliche Expertenorganisation in der Trägerschaft der 15 Medizinischen Dienste in den Ländern.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Als „Placebo-Effekt“ bezeichnet man Nutzen und Schaden einer Behandlung, die unabhängig von der spezifischen Wirkung auftritt. Ein Placebo-Effekt zeigt also den Nutzen und Schaden einer Behandlung im Vergleich zum natürlichen Krankheitsverlauf ganz ohne Behandlung. Die Wissenschaft geht davon aus, dass jede Behandlung auch eine Placebo-Wirkung hat.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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