Tipps
Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
weiterlesen
Kann die Optische Kohärenztomographie (OCT) älteren Menschen helfen, den drohenden Sehkraftverlust als Folge einer feuchten AMD zu verhindern oder zu verzögern?
Fachgebiet | Augenheilkunde |
---|---|
Bereich | Augen |
Anlass | Früherkennung feuchte, altersbedingte Makuladegeneration |
Verfahren | Optische Kohärenztomographie (OCT) |
Kosten | In der Regel zwischen 85 und 140 Euro |
GKV-Leistung | Wenn Patienten bereits Symptome haben oder ein begründeter Verdacht auf eine feuchte (neovaskuläre) Makuladegeneration (nAMD) besteht, kann das mithilfe der OCT abgeklärt werden. In diesen Fällen ist die Untersuchung eine Kassenleistung. |
Wir bewerten die IGeL „OCT zur Früherkennung einer feuchten, altersbedingten Makuladegeneration“ mit „tendenziell negativ“.
Mit zunehmendem Alter lässt bei den meisten Menschen die Sehkraft nach. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Krankheit, die die Sehkraft noch weiter verschlechtert. Sie kann sogar bis zur Erblindung führen.
In Deutschland ist die AMD die häufigste Ursache für den Verlust der Sehkraft.
Es gibt verschiedene Untersuchungen, mit denen eine AMD frühzeitig erkannt werden soll. Eine davon ist die Optische Kohärenztomographie (OCT), ein bildgebendes Verfahren, das Schichtbilder des hinteren Teils der Netzhaut, der Makula, anfertigt.
Wenn Patienten bereits Symptome haben oder ein begründeter Verdacht auf eine feuchte (neovaskuläre) Makuladegeneration (nAMD) besteht, kann das mithilfe der OCT abgeklärt werden. In diesen Fällen ist die Untersuchung eine Kassenleistung. Auch zur Therapiesteuerung bei vorliegender nAMD wird die OCT von den Krankenkassen übernommen. Wird die OCT bei Menschen ohne jegliche Symptome zur Früherkennung durchgeführt, ist sie eine IGeL und kostet etwa zwischen 85 und 140 Euro.
Das Team des IGeL-Monitors wollte wissen, ob durch die OCT schon frühzeitig Personen ausgemacht werden können, bei denen es keine Anzeichen für die Entstehung einer feuchten AMD gibt. Außerdem suchten sie nach Hinweisen , dass eine früher einsetzende Behandlung der feuchten AMD erfolgreicher ist als eine später beginnende Therapie.
Obwohl es viele Studien zur nAMD gibt, haben wir keine Forschungsarbeit gefunden, die diese Fragen beantwortet. Von daher gibt es keine Hinweise , dass die OCT als Früherkennung den Patientinnen und Patienten nützt.
Allerdings besteht das Risiko, dass bei einer OCT Personen als behandlungsbedürftig eingestuft werden, die niemals Symptome entwickelt hätten oder bei denen eine frühzeitige Therapie keinen Nutzen hat.
Das bedeutet, dass Patientinnen und Patienten sich Folgeuntersuchungen unterziehen müssten oder ihnen Medikamente verabreicht würden, die sie gar nicht bräuchten – und die erhebliche Nebenwirkungen haben können.
Das Team des IGeL-Monitors kommt zu dem Schluss, dass die OCT-Untersuchung Menschen, die keine Symptome einer nAMD haben, eher schadet als dass sie ihnen nützt. Deshalb bewertet es diese IGeL mit „tendenziell negativ“.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Sergio Azenha / Alamy Stock Photo
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/oct-zur-frueherkennung-einer-feuchten-altersbedingten-makuladegeneration-namd.html
Fachgebiet | Augenheilkunde |
---|---|
Bereich | Augen |
Anlass | Früherkennung feuchte, altersbedingte Makuladegeneration |
Verfahren | Optische Kohärenztomographie (OCT) |
Kosten | In der Regel zwischen 85 und 140 Euro |
GKV-Leistung | Wenn Patienten bereits Symptome haben oder ein begründeter Verdacht auf eine feuchte (neovaskuläre) Makuladegeneration (nAMD) besteht, kann das mithilfe der OCT abgeklärt werden. In diesen Fällen ist die Untersuchung eine Kassenleistung. |
Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine chronisch verlaufende Krankheit, bei der meist beide Augen betroffen sind. Sie entsteht an dem hinteren Teil der Netzhaut, der für das scharfe Sehen besonders wichtig ist – der Makula.
Da die Makuladegeneration den Betroffenen in den ersten Phasen der Entstehung keine oder kaum Beschwerden macht, wird sie in der Regel erst spät entdeckt. Deshalb bieten Augenarztpraxen verschiedene Früherkennungsuntersuchungen an, um die entstehende Krankheit zu erkennen, bevor Patientinnen und Patienten Symptome, wie etwa eine Sehverschlechterung, bemerken.
Gängig und von den Fachgesellschaften empfohlen ist die gründliche Untersuchung des Auges mit einer Spaltlampe (Mikroskop mit Licht), eine Sehschärfenbestimmung oder im Einzelfall eine Angiografie, bei der anhand eines Kontrastmittels untersucht wird, ob sich die Gefäße im Auge verändert haben.
Eine weitere Untersuchung ist die Optische Kohärenztomographie (OCT). Dabei wird mit einem Laserlicht unter anderem die Netzhautdicke gemessen. Auch Flüssigkeitsansammlungen können so erkannt werden.
Wenn Patienten Symptome haben oder ein begründeter Verdacht auf eine nAMD besteht, kann das mithilfe der OCT abgeklärt werden. Dann dient die Untersuchung der Abklärung eines Verdachts oder der Diagnosestellung und ist eine Kassenleistung. Auch zur Therapiesteuerung bei vorliegender nAMD wird die OCT von den Krankenkassen übernommen.
Wird die OCT bei Menschen ohne jegliche Symptome durchgeführt, dann gilt sie als Früherkennungsuntersuchung und ist eine IGeL, die etwa zwischen 85 und 140 Euro kostet.
Bei den Betroffenen ändert sich durch die AMD der Bereich des scharfen, zentralen Sehens. Gegenstände, die man mit dem Auge fixiert, erscheinen verschwommen oder verzerrt, im weiteren Verlauf der Krankheit kann man sie gar nicht mehr sehen.
In Deutschland ist bei vier von zehn älteren Menschen, die einen Sehverlust erleiden, die AMD dafür verantwortlich. Die Makuladegeneration gilt als häufigste Ursache für die Erblindung älterer Menschen in den Industrieländern.
Die Medizin unterteilt die AMD in drei Phasen, die frühe, die intermediäre und die späte AMD. In den ersten beiden Phasen haben die Menschen in der Regel keine oder nur leichte Beschwerden.
Erst die späte AMD geht mit Sehverlusten einher. Unterschieden werden hier die trockene und die feuchte AMD. Bei der trockenen AMD sterben im späten Stadium Sinneszellen und Zellschichten ab, wodurch es zu einer langsam voranschreitenden Sehverschlechterung bis hin zur Erblindung führen kann. Charakteristisch für die feuchte AMD ist die Neubildung von Blutgefäßen unter der Netzhaut, die zu einer Einblutung oder zum Anschwellen der Netzhaut führen kann.
Die häufigere Form (85 %) ist die trockene AMD, sie verläuft langsamer, führt seltener zu Sehverlusten, aber es gibt keine wirksame Behandlung, um den Verlust der Sehkraft zu verlangsamen.
Die seltenere Form ist die feuchte oder auch neovaskuläre AMD (neovaskulär = mit neuen Blutgefäßen einhergehend, nAMD). Sie verläuft schneller und führt häufiger zur Erblindung. Wird sie allerdings frühzeitig erkannt, kann man mit Medikamenten das Schwinden der Sehkraft verzögern und gegebenenfalls die Erblindung verhindern. Gegenstand dieser Bewertung ist die feuchte, altersbedingte Makuladegeneration.
Die Optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, das einer Ultraschall-Untersuchung ähnelt, doch während beim Ultraschall Schallwellen eingesetzt werden, arbeitet die OCT mit Licht (daher "optisch"). Dieses Licht wird vom Untersuchungsobjekt auf eine bestimmte Weise reflektiert (daher "Kohärenz-") und aus den Schnittbildern (daher "-tomographie") ein zwei- oder dreidimensionales Bild errechnet. Anders als beim Ultraschall ist für die Untersuchung kein direkter Kontakt mit dem Auge notwendig. Die eingesetzten Lichtmengen sind so gering, dass selbst lichtempfindliche Sinneszellen nicht geschädigt werden. Mit OCT-Geräten können inzwischen auch feinste Strukturen in einem Bereich von Tausendstel Millimeter betrachtet werden.
Vor allem in der Augenheilkunde hat sich die OCT inzwischen etabliert. Eine Pupillenweitung mit Augentropfen ist meist nicht nötig.
Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands empfiehlt auf seiner Internetseite eine regelmäßige Netzhautuntersuchung ab dem 55ten Lebensjahr, ohne näher darauf einzugehen, was die Untersuchung im Einzelnen beinhaltet.
In einer Patientenbroschüre des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft von 2018 werden folgende Untersuchungen aufgeführt, mit denen Veränderungen der Netzhaut festgestellt werden können, ehe Einschränkungen im Sehen bemerkt werden: die Spiegelung des Augenhintergrunds mittels Spaltlampe, die Untersuchung mit Sehzeichen auf der Sehtafel und dem Amsler-Netz, die Fluoreszenzangiographie oder die OCT-Untersuchung.
Wenn die OCT bei älteren Menschen ohne jegliche Symptome Anzeichen aufzeigen könnte, die auf die Entstehung einer nAMD hindeuten und wenn darüber hinaus eine früher einsetzende Therapie den drohenden Sehkraftverlust verzögern oder gar verhindern könnte, dann könnte man von einem Nutzen für die Patientinnen und Patienten sprechen. Diesen beiden Fragen ist das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors nachgegangen.
Um sie zu beantworten, braucht man Studien, die symptomfreie, ältere Patientinnen und Patienten, die eine OCT-Frühuntersuchung gemacht haben, mit welchen ohne OCT-Frühuntersuchung vergleichen. Solche Studien konnten die IGeL-Wissenschaftler nicht finden. Alle Übersichtsarbeiten untersuchen lediglich den Nutzen der OCT-Untersuchung im Rahmen der Erstdiagnose, das heißt, um einen bereits bestehenden Verdacht – wie zum Beispiel Auffälligkeiten beim Sehtest – abzuklären. In diesem Fall wird die OCT-Untersuchung jedoch von den Krankenkassen bezahlt.
In einem zweiten Schritt suchte das IGeL-Team Studien, die der Frage nachgehen, ob ein früherer Beginn der Therapie einen Nutzen für die Patientinnen und Patienten bringt. Dazu braucht man Studien, die Personen ohne Symptome, die aufgrund einer Früherkennungsuntersuchung früher mit der medikamentösen Therapie begonnen haben vergleichen, mit Personen, die erst mit der Therapie angefangen haben, als sich bei ihnen erste Sehbeschwerden einstellten. Obwohl etliche hundert Studien zur Therapie der Makuladegeneration gefunden wurden, blieb am Schluss keine übrig, die die Frage nach dem konkreten Nutzen für die Betroffenen beantwortet hätte.
In beiden Suchschritten hat das Team des IGeL-Monitors keine Hinweise gefunden, dass eine frühe Therapie (nachdem ein OCT-Früherkennungsuntersuchung Anzeichen auf nAMD geliefert hat) nützlicher ist als eine späte Therapie (nach der Diagnose aufgrund von Beschwerden).
Eine dritte Frage des wissenschaftlichen Teams des IGeL-Monitors war, ob die OCT-Untersuchung überhaupt in der Lage ist, bei Menschen ohne jegliche Symptome zu erkennen, ob es Anzeichen darauf gibt, dass sich in Zukunft eine AMD entwickeln wird oder nicht.
Das heißt, lässt sich eine nAMD anhand der Untersuchung vorhersagen? Wie aussagekräftig ist es, wenn das OCT-Gerät eine Veränderung der Netzhautstruktur erkennt? Führt das zwangsläufig zu einer nAMD, die behandelt werden muss? Oder ist es eine altersbedingte Veränderung der Netzhaut, mit der die Betroffenen auch ohne Behandlung weiterleben können, ohne dass sich ihre Sehkraft verschlechtert?
Auch zu diesem Komplex hat das wissenschaftliche Team keine Studie gefunden, die eindeutige Antworten auf diese Fragen gibt.
Eine OCT zur Früherkennung einer feuchten, altersbedingten Makuladegeneration wäre schädlich, wenn sich dadurch die Gesundheit oder das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten verschlechtern würde.
Direkte Schäden bei der OCT-Untersuchung sind dabei nicht zu erwarten, da das OCT-Gerät das Auge nicht berührt und das Licht die Sehzellen nicht schädigt. Jedoch kommt es beim Einsatz der OCT-Untersuchungen zu falsch-positiven Befunden oder zu sogenannten Überdiagnosen . Das heißt, es werden Krankheiten behandelt, die bei den Patientinnen und Patienten nie zu Sehbeeinträchtigungen geführt hätten.
Da die hier eingesetzten Medikamente, sogenannte Anti-VGEFs, schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen können, könnten sich hier tendenziell Schäden für die Betroffenen ergeben.
Da es zu Schäden der OCT-Früherkennung bei der feuchten AMD keine direkten Studien gibt, sieht das IGeL-Team auch keine Belege dafür, dass es Patientinnen und Patienten schadet. Da aber die Gefahr besteht, dass Personen als behandlungsbedürftig eingestuft werden, die niemals eine symptomatische nAMD entwickelt hätten oder bei denen eine frühzeitige Therapie keinen Nutzen hat mit den entsprechenden Folgen für die Betroffenen, sieht das IGeL-Team Hinweise auf Schäden. Das deckt sich auch mit Studien zu anderen Früherkennungsuntersuchungen, die in den Arztpraxen als IGeL angeboten werden.
Wir bewerten die IGeL „OCT zur Früherkennung einer feuchten, altersbedingten Makuladegeneration“ mit „tendenziell negativ“. Es wurden keine Studien zum Nutzen oder Schaden der IGeL gefunden. Ebenso wenig gab es Studien die belegen, dass ein früherer Beginn der medikamentösen Therapie nützlich ist. Allerdings besteht bei der OCT-Früherkennungsuntersuchung bei symptomfreien Menschen das Risiko, dass Personen als behandlungsbedürftig eingestuft werden, die niemals eine symptomatische nAMD entwickelt hätten oder bei denen eine frühzeitige Therapie keinen Nutzen hat, was unnötige Folgeuntersuchungen und die unnötige Behandlung mit Medikamenten nach sich ziehen würde. Die Folge wäre eine Überbehandlung mit dem Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen .
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Sergio Azenha / Alamy Stock Photo
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/oct-zur-frueherkennung-einer-feuchten-altersbedingten-makuladegeneration-namd.html
OCT zur Früherkennung eines Glaukoms
Heidelberg Retina Tomographie zur Glaukom-Früherkennung
Download: Merkblatt herunterladen
79
KB | PDF-Dokument
Hinweis: Diese PDF ist nicht barrierefrei
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Sergio Azenha / Alamy Stock Photo
Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden für den Betrieb der Seite notwendige Cookies gesetzt. Mit Ihrer Zustimmung zu Statistik-Cookies helfen Sie uns, die Nutzung dieser Webseite zu analysieren und unser Angebot laufend zu verbessern. Dafür setzen wir Matomo ein, dass die erfassten Daten automatisch anonymisiert. Erfahren Sie mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Ein begründeter Verdacht besteht dann, wenn eine Patientin oder ein Patient bestimmte für
eine Krankheit typische Krankheitszeichen (Symptome) oder Befunde
aufweist. Ob eine Untersuchungsleistung von den Krankenkassen bezahlt wird oder nicht, hängt häufig davon ab, ob ein begründeter Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung vorliegt. Ist dies der Fall, dient die Untersuchung als Kassenleistung der Abklärung dieses Verdachts. Andernfalls verfolgt gilt sie als Früherkennung oder Vorsorge und ist als IGeL eine Selbstzahlerleistung.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ein „falsch positiver Befund“ wird umgangssprachlich auch als „Fehlalarm“ bezeichnet. Ein Fehlalarm ist ein zunächst auffälliger Untersuchungsbefund, der sich bei weiteren Untersuchungen als falsch herausstellt. Die Patientin oder der Patient ist also nicht krank.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Unter „Hinweisen“ auf einen Nutzen oder Schaden verstehen wir Erkenntnisse aus weniger guten Übersichtsarbeiten und Studien
oder uneinheitliche Erkenntnisse aus guten Übersichtsarbeiten und
Studien. Hinweise auf einen Schaden sehen wir auch ohne Studien bei
allen Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen sowie bei invasiven
Behandlungen. Sind die Erkenntnisse sicherer, sprechen wir von „Belegen“.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Eine „Nebenwirkung“ ist laut Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) „ein unerwünschtes Ereignis, bei dem ein
Zusammenhang zwischen der aufgetretenen Nebenwirkung und einem oder
mehreren angewendeten Arzneimittel/n von einer oder einem Angehörigen eines
Gesundheitsberufes vermutet wird, Anhaltspunkte, Hinweise oder Argumente
vorliegen, die eine Beteiligung des/der Arzneimittel für das Auftreten
der Nebenwirkung plausibel erscheinen lassen oder zumindest eine
Beteiligung der/des angewendeten Arzneimittel/s daran angenommen wird.“
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Überdiagnose“ ist eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Eine Überdiagnose bringt meist eine Übertherapie mit sich. Überdiagnose und Übertherapie werden als die größten Schäden von Früherkennungsuntersuchungen angesehen.
"Eine „Überdiagnose“ ist eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Eine Überdiagnose bringt meist eine Übertherapie mit sich. Überdiagnose und Übertherapie werden als die größten Schäden von Früherkennungsuntersuchungen angesehen.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"