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Unsere Tipps für den Umgang mit IGeL-Angeboten.
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Bringt der M2-PK-Test Vorteile gegenüber dem Blutstuhltest?
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Innere Medizin , diverse Fachgebiete |
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Bereich | Verdauung |
Anlass | Früherkennung von Darmkrebs |
Verfahren | Messung von Substanzen im Stuhl |
Kosten | In der Regel zwischen 30 und 45 Euro |
GKV-Leistung | Ab 50 Jahren jährlicher immunologischer Blutstuhltest (i-FOBT), ab 55 zweijährlicher Blutstuhltest oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren |
Wir bewerten die IGeL „M2-PK-Test zur Früherkennung von Darmkrebs“ mit „unklar“.
An Darmkrebs erkranken vor allem ältere Menschen. Ein besonders hohes Risiko hat, wer zum Beispiel raucht, übermäßig trinkt, sich wenig bewegt und sich ungesund ernährt. Zur Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs bietet das deutsche Gesundheitssystem ab dem Alter von 50 Jahren jährlich einen Stuhltest oder ab dem Alter von 55 Jahren zweimal im Abstand von 10 Jahren eine Darmspiegelung an. Bei der Darmspiegelung können Vorstufen von Darmkrebs entfernt werden. So kann man verhindern, dass Darmkrebs entsteht. Der Stuhltest, den die Krankenkassen bezahlen, sucht nach Blut im Stuhl. Als Alternative oder als Ergänzung dazu bieten Praxen auch den M2-PK-Test an, der als IGeL selbst bezahlt werden muss. Der M2-PK-Test ist ebenfalls ein Stuhltest, er weist aber nicht Blut, sondern eine bestimmte Substanz nach, die von Tumorzellen vermehrt gebildet und abgeben wird. Ein auffälliger Stuhlbefund wird mit einer Darmspiegelung abgeklärt. Der M2-PK-Test kostet in der Regel zwischen 30 und 45 Euro.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors wollte wissen, ob der M2-PK-Test Todesfälle durch Darmkrebs verhindern kann, wenn er statt des Blutstuhltests oder zusätzlich zum Blutstuhltest verwendet wird. Es fanden sich jedoch keine Studien, die diese Frage direkt untersucht haben. Wir wissen also nicht, ob der M2-PK-Test ein sinnvoller Ersatz für den Blutstuhltest ist oder ob er den Blutstuhltest sinnvoll ergänzen kann. Die ärztliche Leitlinie zum Darmkrebs rät vom M2-PK-Test deutlich ab.
Was wir aber wissen: Wenn man etwas dafür tun möchte, keinen Darmkrebs zu bekommen, kann man sich bewegen, gesund ernähren und nicht rauchen. Außerdem kann man zur Darmkrebsfrüherkennung gehen. Dabei sollte man beachten, dass einen die Darmspiegelung weit besser vor dem Tod durch Darmkrebs schützen kann als der Stuhltest.
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Bild: psdesign1/Fotolia
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/m2-pk-test-zur-frueherkennung-von-darmkrebs.html
Fachgebiete | Allgemeinmedizin , Innere Medizin , diverse Fachgebiete |
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Bereich | Verdauung |
Anlass | Früherkennung von Darmkrebs |
Verfahren | Messung von Substanzen im Stuhl |
Kosten | In der Regel zwischen 30 und 45 Euro |
GKV-Leistung | Ab 50 Jahren jährlicher immunologischer Blutstuhltest (i-FOBT), ab 55 zweijährlicher Blutstuhltest oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren |
Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen. Zur Früherkennung von Darmkrebs können Versicherte ab dem Alter von 50 Jahren einen Stuhltest oder ab dem Alter von 55 Jahren zweimal im Abstand von 10 Jahren eine Darmspiegelung machen lassen. Seit kurzem wird das Blut im Stuhl nicht mehr über einen chemischen Farbtest, sondern über eine immunologische Reaktion nachgewiesen. Neben diesen Kassenleistungen bieten Praxen weitere Untersuchungen als IGeL an, etwa den M2-PK-Stuhltest. Der M2-PK-Test sucht im Stuhl nach dem Enzym M2-PK, das in Krebszellen in hoher Konzentration vorkommt. Diese höheren Konzentrationen sollen sich bei Darmkrebs auch im Stuhl messen lassen. Ein auffälliger Stuhltest wird mit einer Darmspiegelung abgeklärt. Der Test kostet in der Regel zwischen 30 und 45 Euro.
Unser Verdauungstrakt besteht aus Magen, Dünndarm, Dickdarm und Enddarm. Die Aufgaben sind in etwa so verteilt: Im Magen wird die Nahrung zerkleinert und in ihre Bestandteile aufgespalten, im Dünndarm gelangen Nährstoffe aus dem Darm in das Blut, im Dickdarm und Enddarm wird der Speisebrei eingedickt und bis zur Entleerung aufbewahrt.
Wenn von „Darmkrebs“ die Rede ist, meint man Krebs im Dick- und Enddarm. Darmkrebs, auch Kolorektales Karzinom genannt, ist nach Lungenkrebs die häufigste Ursache für Tod durch Krebs. Er entwickelt sich über etliche Jahre in mehreren Stufen: gutartige Polypen können zu Polypen der Krebsvorstufen, fachsprachlich Adenome, werden und Adenome schließlich zu Krebsherden. Polypen unterscheiden sich auch in ihrem Aussehen: Die einen ragen wie kleine Pilze von der Darmwand in den Darm, andere sitzen breit und flächig auf der Darmwand auf. Vor allem die pilzförmigen Polypen können bei einer Darmspiegelung oft relativ leicht entfernt werden.
Darmkrebs ist eine Erkrankung vor allem der älteren Menschen. Während er bei Menschen unter 50 Jahren sehr selten ist, tritt er bei Menschen ab 60 zunehmend häufiger auf. Pro Jahr erkranken knapp 30.000 Frauen und knapp 35.000 Männer an Darmkrebs. Neben dem Alter gibt es weitere Risikofaktoren: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, zu wenig Bewegung, zu viel und zu ungesundes Essen mit zu wenig Obst und Gemüse und zu viel rotem und verarbeitetem Fleisch. Besonders gefährdet sind auch Menschen mit Darmkrebsfällen in der Familie, mit bestimmten Erbkrankheiten sowie mit Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Menschen mit besonders hohem Risiko werden in dieser Bewertung nicht berücksichtigt.
Da End- und Dickdarm über den Darmausgang gut erreichbar sind, lassen sich die Polypen mit einem langen Schlauch, dem Endoskop, gut finden und mit Werkzeugen am Ende des Endoskops relativ einfach abzwicken. Für diese Maßnahme, die Darmspiegelung oder Koloskopie, muss der Darm allerdings vorher entleert werden. Da Adenome eine Vorstufe von Darmkrebs sind, kann die Darmspiegelung durch Entfernung dieser Vorstufen Krebs verhindern, bevor er entsteht. Sie dient dann genau genommen nicht der Krebsfrüherkennung, sondern ist eine echte Krebsvorsorge.
Die Koloskopie gilt als die mit Abstand beste Methode zur Darmkrebs-Vorsorge und -Früherkennung, sie ist der so genannte Goldstandard. Sie erkennt nicht nur sehr zuverlässig Darmkrebs, Adenome und gutartige Polypen, sie lässt außerdem bereits bei der Untersuchung Eingriffe zu. Dennoch nimmt innerhalb von 10 Jahren nicht einmal jeder vierte Versicherte das Angebot der Darmspiegelung in Anspruch.
Um trotzdem möglichst vielen Menschen eine Krebsvorsorge als Kassenleistung zu ermöglichen, wird alternativ auch ein Stuhltest angeboten. Ihn nimmt pro Jahr etwa jede beziehungsweise jeder zehnte Versicherte in Anspruch. Der Stuhltest macht sich den Umstand zunutze, dass Tumore immer wieder bluten. Er sucht deshalb in einer kleinen Stuhlprobe nach Blut. Da der Test schon kleine Mengen Blut findet, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, kann er Darmkrebs und fortgeschrittene Adenome früh erkennen, bevor sie auffällig werden oder Beschwerden verursachen. Fachsprachlich heißt der Test deshalb auch FOBT (fäkaler okkulter Blut-Test), weil er im Stuhl (fäkal) verborgenes (okkultes) Blut nachweist. Studien haben gezeigt, dass der Blutstuhltest tatsächlich einen Teil der Menschen, die sich untersuchen lassen, davor bewahren kann, an Darmkrebs zu sterben. Inzwischen wurde der Stuhltest von einer chemischen Färbung (gFOBT) auf ein immunologisches Nachweisverfahren (iFOBT) umgestellt, wodurch das Verfahren vereinfacht und die Treffergenauigkeit erhöht werden sollen.
Auch für den M2-PK-Test wird eine Stuhlprobe benötigt. Der Test zeigt jedoch nicht Blut im Stuhl an, sondern das Enzym M2-Pyruvatkinase. Dieses Enzym kommt in verschiedenen Zuständen vor. In einem Zustand reichert es sich in Krebszellen an und gelangt auch ins Blut oder in den Stuhl. Den Test gibt es in verschiedenen Ausführungen: als Labortest und als Schnelltest für die Praxis oder für zuhause.
Die hochwertige, deutsche Leitlinie „Kolorektales Karzinom“ aus dem Jahr 2017 empfiehlt den M2-PK-Test nicht. Dort heißt es: „Der M2-PK-Stuhltest sollte nicht für die Darmkrebs-Vorsorge/-Früherkennung in der asymptomatischen Bevölkerung eingesetzt werden.“
Vier weitere, internationale Leitlinien erwähnen den Test nicht.
Die IGeL „M2-PK-Test zur Früherkennung von Darmkrebs“ wäre nützlich, wenn sie Menschen davor bewahren könnte, an Darmkrebs zu sterben.
Die Bewertung gilt für Menschen ab einem Alter von 50 Jahren ohne erhöhtes Darmkrebsrisiko. Für die Verwendung des M2-PK-Tests werden drei Szenarien angenommen:
Für keines der Szenarien wurden Studien gefunden, die direkt untersucht haben, ob durch den M2-PK-Test weniger Menschen an Darmkrebs sterben.
Um zumindest beurteilen zu können, wie treffsicher der M2-PK-Test ist und ob man daraus einen Nutzen indirekt ableiten kann, wurde auch eine Studie zur Testgüte herangezogen. Diese Studie konnte nicht belegen, dass der M2-PK-Test mehr Tumore und fortgeschrittene Adenome erkennt und mehr Menschen korrekt als gesund einstuft als der Blutstuhltest. Das gilt für alle drei beschriebenen Szenarien. Wir wissen also nicht, ob der M2-PK-Test dem Blutstuhltest überlegen oder unterlegen oder ob er gleich gut wie der Blutstuhltest ist.
Es wäre zwar plausibel anzunehmen, dass der M2-PK-Test, da er auf ein Enzym und nicht auf Blut reagiert, teilweise andere Patienten mit Krebsvorstufen oder Darmtumoren findet als der Blutstuhltest. Das würde bedeuten, dass in den Szenarien 1 und 3 mehr Tumore und in Szenario 2 weniger Tumore gefunden werden. Aus der betrachteten Studie lassen sich dazu jedoch keine Belege ableiten.
Insgesamt sehen wir deshalb keine Hinweise auf einen Nutzen des M2-PK-Tests, wenn er ergänzend oder alternativ zum Blutstuhltest eingesetzt wird.
Die IGeL „M2-PK-Test zur Früherkennung von Darmkrebs“ wäre schädlich, wenn die Untersuchung direkt oder indirekt zu Gesundheitsschäden führen oder die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigen würde.
Der Test selbst ist unschädlich, da hierfür lediglich eine Stuhlprobe abgegeben werden muss.
Grundsätzlich können bei Früherkennungsmaßnahmen indirekte Schäden entstehen, und zwar
Zu keinem dieser möglichen Schäden wurden – wie schon beim Nutzen – aussagekräftige Studien gefunden. Wir wissen also nicht, ob der M2-PK-Test mehr, weniger oder gleich viel Schadens potenzial besitzt als der Blutstuhltest.
Wir möchten an dieser Stelle auf eine Besonderheit des Stuhltests hinweisen, die ihn von anderen Maßnahmen, etwa dem PSA-Test zur Prostatakrebsfrüherkennung, unterscheidet. Bei einem Verdacht auf Prostatakrebs werden mit einer langen Nadel Gewebeproben entnommen, um den Verdacht abzuklären. Zeigt diese Gewebeprobe, dass der Verdacht ein Fehlalarm war, war die Untersuchung unnötig und ist klar als Schaden anzusehen. Beim Stuhltest ist die Situation etwas komplizierter. Ein Verdacht auf Darmkrebs wird nicht mit einer Gewebeprobe, sondern mit einer Darmspiegelung abgeklärt. Wenn die Darmspiegelung nichts Auffälliges findet, war die Untersuchung unnötig und ist, wie eine unnötige Gewebeprobe aus der Prostata, als Schaden anzusehen. Es kann aber sein, dass die Darmspiegelung Polypen findet, die gar nicht der Grund für den Alarm durch den Stuhltest waren. Dann war die Abklärung womöglich sehr sinnvoll, auch wenn der ursprüngliche Befund durch den Stuhltest genau genommen ein Fehlalarm war.
Da wir jedoch keine Daten darüber haben, wie oft welche Situation eintritt, sehen wir insgesamt keine Hinweise auf einen Schaden des M2-PK-Tests.
Wir bewerten die IGeL „M2-PK-Test zur Früherkennung von Darmkrebs“ mit unklar. Wir fanden keine Studien, die Aussagen über Nutzen und Schaden verschiedener Anwendungsszenarien zulassen. Eine Studie zur Testgüte lässt auch keine indirekten Schlüsse auf Schaden oder Nutzen zu. Wir wissen demnach nicht, ob der M2-PK-Test bei Menschen über 50 Jahren und ohne besonderes Risiko nützt oder schadet, wenn er zusätzlich oder anstelle des immunologischen Stuhltests angewendet wird.
Darüber hinaus erscheint es uns wichtig festzuhalten, dass nicht der Stuhltest, sondern die Darmspiegelung (Koloskopie) der Goldstandard der Darmkrebsvorsorge ist.
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Ein „Fehlalarm“ ist ein zunächst auffälliger Untersuchungsbefund, der
sich bei weiteren Untersuchungen als falsch herausstellt. Er wird
fachsprachlich auch als „falsch positiver Befund“ bezeichnet. Der
Patient ist also nicht krank.
"Ein „Fehlalarm“ ist ein zunächst auffälliger Untersuchungsbefund, der
sich bei weiteren Untersuchungen als falsch herausstellt. Er wird
fachsprachlich auch als „falsch positiver Befund“ bezeichnet. Der
Patient ist also nicht krank.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Überdiagnose“ ist eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Eine Überdiagnose bringt meist eine Übertherapie mit sich. Überdiagnose und Übertherapie werden als die größten Schäden von Früherkennungsuntersuchungen angesehen.
"Eine „Überdiagnose“ ist eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Eine Überdiagnose bringt meist eine Übertherapie mit sich. Überdiagnose und Übertherapie werden als die größten Schäden von Früherkennungsuntersuchungen angesehen.
"Eine „Übertherapie“ ist eine unnötige Behandlung aufgrund einer „Überdiagnose“. Die Überdiagnose bezeichnet eine richtig erkannte Krankheit, die jedoch unauffällig geblieben wäre, wenn man nicht nach ihr gesucht hätte. Der Mensch ist zwar objektiv krank, hätte aber davon nichts gemerkt und unbeschwert leben können.
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