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Kann Osteopathie Kreuzschmerzen effektiv lindern?
Fachgebiete | Chirurgie/Orthopädie , Allgemeinmedizin |
---|---|
Bereich | Rücken |
Anlass | Schmerzen |
Verfahren | Osteopathie |
Kosten | In der Regel zwischen 70 und 145 Euro pro Sitzung |
GKV-Leistung | Diverse Leistungen von Medikamenten über nicht-medikamentöse Therapien bis hin zu Operationen |
Wir bewerten die IGeL „Osteopathie bei unspezifischen Kreuzschmerzen“ mit „unklar“.
Fast jeder hatte schon einmal Kreuzschmerzen. Sie sind der häufigste Grund für Fehlzeiten bei der Arbeit. Meist sind die Kreuzschmerzen unspezifisch, das heißt, man findet keine körperlichen Ursachen. Akute Kreuzschmerzen dauern bis zu sechs Wochen, chronische Kreuzschmerzen länger als drei Monate. Viele Maßnahmen zur Diagnose und Therapie von Kreuzschmerzen werden von den Kassen übernommen, zum Beispiel auch Physiotherapie. Die Osteopathie dagegen ist keine Kassenleistung, sie wird aber von sehr vielen Krankenkassen freiwillig bezuschusst oder bezahlt. Meist werden mehrere Behandlungen angeboten. Eine einzelne Behandlung kostet in der Regel zwischen 70 und 145 Euro.
Zum Thema Kreuzschmerzen gibt es eine Leitlinie „Kreuzschmerz“ von 2017 mit Handlungsempfehlungen für Ärztinnen und Ärzten. In dieser Leitlinie wird von vielen Untersuchungen und Behandlungen bei Kreuzschmerzen abgeraten, von der Osteopathie aber nicht. Diese Leitlinie gibt es auch in einer allgemeinverständlichen Fassung für Patienten [Link].
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors wollte herausfinden, was man über Nutzen und Schaden der Osteopathie bei unspezifischen Kreuzschmerzen weiß. Es fanden sich zehn Studien, die für die Analyse verwendbar waren. Eine Studie war besser und größer als die anderen. Laut dieser Studie haben einige Patienten dank Osteopathie weniger Schmerzen. Die Studie konnte aber nicht zeigen, dass die Betroffenen sich durch die Osteopathie besser bewegen können, dass ihre Lebensqualität steigt oder dass sie an weniger Tagen bei der Arbeit fehlen. Die beiden wichtigen Fragen, ob die Osteopathie hilfreicher als die von den Kassen bezahlten Behandlungen ist, oder ob sie zusätzlich zu den Kassen-Behandlungen Vorteile bringt, kann von den Studien nicht beantworten werden. Alles in allem sehen wir deshalb keine ausreichenden Hinweise auf einen Nutzen der Osteopathie. Schäden sehen wir aber auch keine.
Erstellt am:
Letzte Aktualisierung:
Bild: Adam Gregor/Fotolia
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/osteopathie-bei-unspezifischen-kreuzschmerzen.html?no_cache=1
Fachgebiete | Chirurgie/Orthopädie , Allgemeinmedizin |
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Bereich | Rücken |
Anlass | Schmerzen |
Verfahren | Osteopathie |
Kosten | In der Regel zwischen 70 und 145 Euro pro Sitzung |
GKV-Leistung | Diverse Leistungen von Medikamenten über nicht-medikamentöse Therapien bis hin zu Operationen |
Laut DAK-Gesundheitsreport 2016 geht jeder fünfte Krankheitstag auf Erkrankungen der Muskeln und Knochen zurück. Dabei machen Kreuzschmerzen den größten Posten aus. In den meisten Fällen finden sich keine konkreten Ursachen, dann spricht man von unspezifischen Kreuzschmerzen. Eine häufig angebotene Behandlung ist die Osteopathie. Diese alternativmedizinische Heilkunde wurde im 19. Jahrhundert von einem US-amerikanischen Arzt erfunden. Osteopathinnen und Osteopathen versuchen, mit ihren Händen Problemzonen zu erspüren und diese anschließend beweglicher zu machen. Es geht dabei aber nicht um das Lösen von Verspannungen im physiologischen Sinne, wie etwa beim Masseur, sondern darum, die Beweglichkeit bestimmter Körperpartien wieder herzustellen mit dem Ziel, die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen. Eine osteopathische Behandlung ist immer eine IGeL, allerdings übernehmen viele Kassen die Kosten freiwillig. Eine Sitzung kostet in der Regel zwischen 70 und 145 Euro.
Rückenschmerzen sind Schmerzen, die zwischen dem Hinterkopf und dem Gesäß sitzen, Kreuzschmerzen sitzen im unteren Rücken, also zwischen Rippenbogen und Gesäß. Kreuzschmerzen lassen sich nach Dauer und Ursache einteilen:
Für den unspezifischen Kreuzschmerz haben ärztliche Fachgesellschaften eine wissenschaftlich fundierte Handlungsanweisung verfasst. Diese „Nationale Versorgungs- Leitlinie Kreuzschmerz“ gibt es auch in einer allgemeinverständlichen Version für Patientinnen und Patienten. Darin heißt es: „In vielen Fällen sind Kreuzschmerzen harmlos und gehen von alleine wieder weg. In diesen Fällen ist es nicht nötig, nach einer Ursache zu suchen. Zudem lassen sich durch aufwendige Untersuchungen zwar manchmal Veränderungen an der Wirbelsäule feststellen. Aber es ist unklar, ob diese Veränderungen wirklich die Ursache für die Kreuzschmerzen sind. Studien lassen vermuten, dass diese Auffälligkeiten häufig nicht der Grund für die Beschwerden sind.“
Zur Diagnose empfiehlt die Leitlinie das gründliche Gespräch und eine körperliche Untersuchung. Dauern die Schmerzen an, sollten Risikofaktoren erfasst werden und der Einsatz bildgebender Verfahren, wie Röntgenuntersuchungen, Computertomographien oder Magnetresonanztomographien, geprüft werden. Nicht empfohlen werden bei akuten Kreuzschmerzen ohne spezielle Warnzeichen Laboruntersuchungen sowie bildgebende Verfahren. Auch bei bis zu sechs Wochen anhaltenden Kreuzschmerzen wird wiederholte Bildgebung nicht empfohlen, wenn sich die Beschwerden nicht ändern.
Zur Therapie heißt es in der Leitlinie :
Die Osteopathie ist eine Heilkunde, die der US-amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still im Jahr 1874 erfand. Die Bundesvertretung der Osteopathen in Deutschland (VOD) beschreibt die Sicht Stills auf Gesundheit und Krankheit folgendermaßen: „Still betrachtete den Menschen als Einheit aus Körper, Geist und Seele. Nach intensiven Anatomiestudien, war er der Überzeugung, dass der Mensch als Teil der Schöpfung alle Möglichkeiten der Gesundung in sich selbst trägt. Voraussetzung dafür war für ihn eine gute Beweglichkeit und Dynamik in allen Körperbereichen. Eine hervorgehobene Rolle sah er dabei vor allem in der Ver- und Entsorgung des Gewebes durch Blut- und Lymphflüssigkeit bei intakter Nervenversorgung. Ziel seiner Untersuchung und Behandlung war es daher nur mit den Händen Bewegungseinschränkung im Gewebe aufzuspüren, diese zu beseitigen und dann den Körper mit einer verbesserten inneren Beweglichkeit sich bei der eigenen Heilung selbst zu überlassen.“
Auch heute noch diagnostizieren und behandeln Osteopathinnen und Osteopathen ausschließlich mit den bloßen Händen. Die Osteopathie gehört aufgrund ihrer nicht wissenschaftlichen Grundannahmen sowie ihres Selbstverständnisses zur Komplementär- und Alternativmedizin. Die Osteopathie behandelt keineswegs nur Beschwerden des Bewegungsapparates, da nach Stills Lehre letztlich nahezu alle Arten von Krankheiten auf die eingeschränkte Beweglichkeit bestimmter Körperpartien zurückgehen.
Osteopathie gilt in Deutschland als Heilkunde und darf somit nur von Ärztinnen und Ärzten sowie Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern eigenständig ausgeübt werden. Osteopathisch ausgebildete Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten dürfen nur auf Verordnung im Rahmen ihres Tätigkeitsbereichs osteopathisch arbeiten.
Die bereits erwähnte deutsche „Nationale Versorgungs- Leitlinie Kreuzschmerz“ von 2017 spricht eine schwache Empfehlung für Manipulations- und Mobilisationsverfahren, die auch im Rahmen osteopathischer Behandlungen (ebenso wie im Rahmen anderer manueller Therapien) durchgeführt werden, aus („kann“ im Gegensatz zu „sollte“ und „soll“): „Manipulation / Mobilisation kann zur Behandlung nicht-spezifischer Kreuzschmerzen angewendet werden.“
Die IGeL „Osteopathie bei unspezifischen Kreuzschmerzen“ wäre nützlich, wenn sie Beschwerden von Betroffenen lindern und deren Lebensqualität verbessern würde.
Eine Suche in den wissenschaftlichen Datenbanken ergab drei Übersichtsarbeiten , die insgesamt zehn Einzelstudien einschlossen. Aus methodischen Gründen wurden nicht die Übersichtsarbeiten, sondern die Einzelstudien analysiert. Nur eine der zehn Studien erfüllte höhere Qualitätsstandards. In dieser Studie von Licciardone aus dem Jahr 2013 wurden knapp 500 Betroffene mit chronischen Kreuzschmerzen innerhalb von acht Wochen je sechsmal behandelt: die eine Hälfte mit fachgerechter Osteopathie, die andere Hälfte mit Schein-Osteopathie. Bei der Schein-Osteopathie üben die Behandelnden zum Beispiel geringeren Druck aus und bewegen die Hände entgegen der vorgeschriebenen Richtung. Alle Patientinnen und Patienten durften sich während der Studie zusätzlich auch anders behandeln lassen.
Nach drei Monaten wurden die Patientinnen und Patienten gefragt, wie stark ihre Schmerzen sind. Betrachtet man, bei wie vielen Personen die Schmerzen während der drei Monate um mindestens die Hälfte abnahmen, zeigt sich: in der Gruppe der wirklich osteopathisch Behandelten profitieren 50 von 100, in der Gruppe der Schein-osteopathisch Behandelten 35 von 100. Man kann also sagen, dass zusätzlich 15 von 100 Personen dank Osteopathie deutlich weniger Schmerzen haben würden. Dies ist über alle Studien das positivste und belastbarste Ergebnis, das für einen Nutzen der Osteopathie spricht.
Alle anderen Ergebnisse aus Studien, die Osteopathie mit verschiedenen Scheinbehandlungen oder keiner Behandlung verglichen, sind deutlich weniger aussagekräftig, oder sie zeigen keinen Vorteil der Osteopathie. So verbesserten sich „funktioneller Status“, „gesundheitsbezogene Lebensqualität“ und „Arbeitsunfähigkeit“ nicht oder nur geringfügig.
Relevant für den Versorgungsalltag in Deutschland wäre die Frage: Was bringt die Osteopathie zusätzlich zu den von den Kassen bezahlten Therapien oder anstelle dieser Therapien? In Deutschland werden viele Therapien von den Krankenkassen bezuschusst oder bezahlt, unter anderem auch manuelle Therapien wie die Physiotherapie. Leider wurden zu dieser Frage entweder keine Studien gefunden, oder die Ergebnisse waren sehr schwach. Vor allem aber beinhaltete keine der Vergleichstherapien andere manuelle Verfahren, wie zum Beispiel die Physiotherapie.
Bei akuten und subakutem im Gegensatz zu chronischen Kreuzschmerzen zeigte die Osteopathie in keiner Hinsicht einen Nutzen .
Insgesamt sehen wir keinen überzeugenden Hinweis auf einen Nutzen .
Die IGeL „Osteopathie bei unspezifischen Kreuzschmerzen“ wäre schädlich, wenn sie bestimmte Aspekte der Lebensqualität von Betroffenen durch direkte oder indirekte Folgen verschlechtern würde.
Die im Abschnitt Nutzen erwähnten Studien erfassten zum Teil auch mögliche negative Auswirkungen. Sie fanden keine Anhaltspunkte für Schäden.
Auch gibt es aus anderen Quellen keine Hinweise auf mögliche Schäden. Da bei der Osteopathie die Betroffenen in der Regel nicht ruckartig und heftig, sondern eher sanft behandelt werden, sind Schäden an Muskeln, Sehnen, Gelenken und Knochen auch eher nicht zu erwarten.
Wir sehen keine Hinweise auf einen Schaden.
Wir bewerten die IGeL „Osteopathie bei unspezifischen Kreuzschmerzen“ mit „unklar“. Die Osteopathie zählt zur Komplementär- und Alternativmedizin. Insgesamt ist die Studienlage schwach. Es wurden zehn relevante Studien gefunden, die überwiegend von schlechter Qualität sind. In einer Studie , die Osteopathie mit Schein-Osteopathie verglich, konnte bei einem Teil der Betroffenen mit chronischen Kreuzschmerzen eine deutliche Schmerzlinderung gezeigt werden. Doch weder zu anderen Endpunkten noch im Vergleich zu kassenfinanzierten Therapien noch bei akuten oder subakuten Kreuzschmerzen ergaben sich Vorteile der Osteopathie, oder es gab keine Daten. Insgesamt sehen wir also keine belastbaren Hinweise auf einen Nutzen der Osteopathie. Da wir auch keinen Schaden erkennen, ergibt sich in der Gesamtbetrachtung von Nutzen und Schaden die Bewertung „unklar“.
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Stoßwellentherapie bei der Kalkschulter
Stoßwellentherapie beim Tennisarm
Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz
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Erklärung der Bewertung: positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL deutlich schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: tendenziell positiv: Unserer Ansicht nach wiegt der Nutzen der IGeL geringfügig schwerer als ihr Schaden
Erklärung der Bewertung: unklar: Unserer Ansicht nach sind Nutzen und Schaden der IGeL ausgewogen, oder wir finden keine ausreichenden Daten, um Nutzen und Schaden zu beurteilen
Erklärung der Bewertung: tendenziell negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL geringfügig schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung: negativ: Unserer Ansicht nach wiegt der Schaden der IGeL deutlich schwerer als ihr Nutzen
Erklärung der Bewertung:
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„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Ein "Endpunkt" oder "patientenrelevanter Endpunkt" ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Ein Endpunkt oder patientenrelevanter Endpunkt ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Ein Endpunkt oder patientenrelevanter Endpunkt ist das im Rahmen einer klinischen Studie erhobene Ergebnis (Outcome) für die Patienten im Verlauf der Studie. Oft werden in einer Studie verschiedene Endpunkte erhoben. Zumeist handelt es sich bei Endpunkten um Ereignisse, die eingetreten oder nicht eingetreten sind (zum Beispiel Herzinfarkte oder Tod) oder Ergebnisse auf einer kontinuierlichen Werteskale (zum Beispiel Höhe des Blutdrucks).
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"Ärztinnen und Ärzte sind je nach Spezialisierung in „Fachgesellschaften“ organisiert. Anders als die Verbände oder Genossenschaften, die die Interessen der Ärztinnen und Ärzte vertreten, bemühen sich die Fachgesellschaften um das bestmögliche und aktuellste medizinische Wissen und geben es auf Tagungen oder in Leitlinien an Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Fachrichtung sowie an Patientinnen und Patienten weiter. Übergeordnete Einrichtungen sind etwa die AWMF.
"„GKV“ steht für die Gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Gehalt eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet, müssen sich in ihr versichern
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Der „GKV-Spitzenverband“ ist die zentrale Interessenvertretung der
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland.
"Eine „Leitlinie“ ist eine unverbindliche Handlungsanweisung für Ärztinnen und Ärzte, zum Teil auch für Patientinnen und Patienten. Man unterscheidet je nach wissenschaftlichem Aufwand S1-, S2- und S3-Leitlinien. Das Erstellen von Leitlinien wird von den medizinischen Fachgesellschaften organisiert.
"MDS ist die Abkürzung für Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.. Der MDS ist die Vorgängerorganisation des Medizinischen Dienstes Bund. Er hat den IGeL-Monitor 2012 ins Leben gerufen und bis Januar 2022 betrieben.
"Mit „Nutzen“ ist gemeint, ob und wie sehr ein Test oder eine
Behandlungsmethode Patientinnen und Patienten nützt, indem etwa ihre Lebensqualität erhöht oder ihr Leben verlängert wird. Wir unterscheiden
„geringen“ und „erheblichen“ Nutzen, wobei sowohl Größe als auch
Häufigkeit des Nutzens berücksichtigt werden.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Mit „Schaden“ ist gemeint, ob und wie sehr eine Untersuchung oder eine Behandlung Patientinnen und Patienten schadet, indem etwa ihre Lebensqualität verringert oder ihr Leben verkürzt wird. Wir unterscheiden „geringen“ und „erheblichen“ Schaden, wobei dabei sowohl Größe als auch Häufigkeit des Schadens berücksichtigt werden. Bei Vorsorge-, Früherkennungsuntersuchungen und invasiven Behandlungen gehen wir auch ohne Studien grundsätzlich von „Hinweisen auf einen geringen Schaden“ aus.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Studie“ ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Eine klinische Studie testet die Wirksamkeit von medizinischen Verfahren oder Medikamenten an Patientinnen und Patienten. Studien durchlaufen verschiedene Phasen und und kommen in unterschiedlichen Qualitätsstufen vor. Die höchste Qualität und damit Aussagekraft wird einer Studie zugesprochen, bei der die Studienteilnehmenden zufällig auf zwei Gruppen verteilt werden, von denen die eine mit dem Verfahren untersucht oder behandelt wird und die andere als Kontrolle dient. Diese Studien nennt man „randomisierte kontrollierte Studien„ oder kurz RCT.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
"Eine „Übersichtsarbeit“ wird auch als „Review“ bezeichnet. Unterschieden werden unsystematische Reviews, die mehrere Originalartikel meist über klinische Studien zitieren, und systematische Reviews, die transparent darlegen, wie sie Artikel gesucht haben und wie sie die einzelnen Artikel bewerten. Systematische Reviews können sehr hilfreich sein, weil sie den bestmöglichen Überblick über die Studienlage geben.
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